Hypo Investment-Gespräch
Mitterlehner: „Wir brauchen ,old economy’ und ,new economy’!"

v. l.: Gerold Weiß, Michael Hurnaus, Moderatorin Margit Märzinger, HYPO-Generaldirektor Andreas Mitterlehner und Bernhard Lehner.
 | Foto: Wakolbinger/Hypo OÖ
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  • v. l.: Gerold Weiß, Michael Hurnaus, Moderatorin Margit Märzinger, HYPO-Generaldirektor Andreas Mitterlehner und Bernhard Lehner.
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LINZ. Die oberösterreichische Start-up-Szene ist lebendiger denn je. Erfolgsgeschichten a la Runtastic stehen stellvertretend für viele junge, innovative und erfolgreiche Unternehmen in Oberösterreich. Aber was braucht es, um die „Gründerstimmung“ weiter voranzutreiben? Darüber diskutierten Michael Hurnaus der CEO von Tractive, Bernhard Lehner, Vorstand der startup300 AG und Universitätsprofessor Gerold Weiß – im Rahmen des HYPO Investment-Gespräches im Linzer AEC.

Hurnaus: „Brauchen mehr Entwickler mit Know-how“
Hurnaus macht sich vor allem um den aktuellen Fachkräftemangel Sorgen. In Österreich würden viel mehr Entwickler mit Know-how benötigt werden, als derzeit die Universitäten oder Fachhochschulen ausbilden könnten, so Hurnaus. Hier seien vor allem Asien und insbesondere China richtig weit voran. Davon könne man in Österreich, so der Tractive-Chef, nur träumen.

Lehner: „Zu wenig Risikokapital“
In Österreich fehle es an Risikokapital, das die Start-Ups benötigen, um ihre Ideen in die Umsetzung zu bringen, betonte Bernhard Lehner von der startup300 AG. So haben Investoren in Österreich im Jahr 2016 nur 50 Millionen Euro an Venture Capital zu Verfügung gestellt, während es etwa in Israel 1,1 Milliarden Euro gewesen seien. Von den USA und China gar nicht zu reden. Hier lagen die Summen alleine im 2. Quartal 2018 bei weit über 24 Milliarden Euro. Österreich habe hier, so Lehner, einen Rückstand der nicht aufzuholen sei. Er würde sich wünschen, dass in Österreich in zehn Jahren ein Promille des Privatvermögens in Start Ups investiert würde.

Weiß: „Sind kein Silicon Valley“
In Österreich sei man nach wie vor zu innovationsresistent und gleichzeitig auch vom Wunsch nach risikolosen Unternehmensgründungen getragen, so der „Start-up-Professor“ Gerold Weiß. Die USA würden hier in vielen Bereichen ganz anders ticken und hätten auch ein ganz anderes „Mindset“ bei Unternehmensgründungen. In Oberösterreich und auch in Linz mit der Tabakfabrik habe sich in den letzten Jahren viel Gutes entwickelt. Auch die Erfolgsgeschichte von Runtastic habe einen enormen Schwung erzeugt. Aber Oberösterreich sei sicher kein Silicon Valley und werde das vermutlich auch nie werden, so Weiß. Aber in bestimmten Nischen sei künftig sehr viel möglich, so der Professor.

Mitterlehner: „Müssen Vernetzung vorantreiben“
Wichtig sei es, so eine Essenz des Gesprächs, die sogenannte „old economy“, das klassische Unternehmertum, und die „new economy“, die Start-up-Szene, in Zukunft mehr zu vernetzen. „Die old economy braucht die new economy – und umgekehrt“, ist sich Lehner sicher. Keinesfalls sollten traditionelle Unternehmer, vor allem Klein- und Mittelbetriebe, zu lange mit der Digitalisierung warten, sagt er: „Man kann das nicht aussitzen, es wird jeden treffen.“ Gerade auch in dieser Angelegenheit sollten die „Alten“ das Gespräch mit den „Jungen“ suchen, meint Lehner. Auch Hypo OÖ-Generaldirektor Andreas Mitterlehner betont: „Wir brauchen eine ,old economy’ und eine ,new economy’!“

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