Pflegebereich
Viele Ausbildungsplätze stehen leer
Im Pflegebereich droht der Personalnotstand. 1.600 Vollzeitkräfte könnten bereits 2025 fehlen. Ausbildungsplätze gibt es genug.
OÖ. 650 Personen haben 2019 mit einer Ausbildung im Pflegebereich begonnen. Zwar sei das ein Drittel mehr als im Jahr davor, jedoch längst nicht genug um den steigenden Bedarf der kommenden Jahre zu decken. Rund 800 müssten es laut Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer sein, um den steigenden Bedarf der kommenden Jahre zu decken.
„Junge Pflege“ geht weiter
Ausbildungsplätze gibt es mit etwa 1.300 im Jahr 2020 genug und Varianten mittlerweile viele – auch für junge Menschen ab 15. Der Versuchslehrgang „Junge Pflege“, startete 2018 und geht heuer voraussichtlich an zwei neuen Standorten in die dritte Runde. Voll ausgelastet ist allerdings auch dieser Ausbildungsweg nicht. Generell ist etwa ein Drittel der Plätze ist in vielen laufenden Kursen und Lehrgängen leer. Hinzu kommt eine branchenüblich hohe Drop-Out-Quote von bis zu 60 Prozent.
„Frage der Prioritätenlegung“
Die Lösung klingt einfach: Attraktivierung. Und zwar vor allem durch mehr Lohn und weniger Arbeitszeit. Was fehlt ist das Geld. Und da sei die Bundesregierung gefragt. 1,56 Prozent des Bruttoinlandsprodukts investiere Österreich in die Pflege, während insbesondere skandinavische Länder bis zu drei Prozent in die Hand nehmen. „Eine Frage der Prioritätenreihung“, so Gerstorfer. Das Modell einer verpflichtenden Pflegeversicherung lehnt die SPÖ aufgrund der Belastung der Arbeitnehmer ab. Zusätzliche Mittel könnten beispielsweise aus der Körperschaftssteuer kommen.
Schulversuch fünfjährige Pflegeschule
Den von Bundesminister Heinz Fassmann angekündigten Versuch, eine „Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege“ im Schulsystem zu etablieren, begrüßt Gerstorfer – auch wenn die Absolventen vorerst „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“ sein würden.
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