Oö. Baubranche
Weniger Bauaufträge in den nächsten Jahren

Steuerrückvergütungen für weniger Pfusch am Bau.  | Foto:  ArturVerkhovetskiy/panthermedia
  • Steuerrückvergütungen für weniger Pfusch am Bau.
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Auf das Baugewerbe und die baunahen Branchen kommen in den nächsten Jahren enorme Herausforderungen zu: Teuerungen, hohe Materialpreise, löchrige Lieferketten, verschärfte Richtlinien für Wohnbaukredite, Investitionszurückhaltung auf allen Ebenen und Arbeitskräftemangel.

OÖ. Aufgrund der Herausforderungen hat der oö. Branchenverbund Bauwirtschaft Vorschläge erarbeitet, die die sich abzeichnenden Auftragseinbrüche abfedern bzw. die Bauwirtschaft im weiteren Sinn beleben sollen.

Größter Arbeitgeber 

Mit deutlich mehr als 100.000 Mitarbeitern ist die oö. Bauwirtschaft die mit Abstand größte Arbeitgeberin — jeder vierte Arbeitsplatz in der gewerblichen Wirtschaft entfällt auf die Baubranchen. Damit sind die Baubranchen ein Eckpfeiler für Stabilität und Wohlstand im Land. Da aber am Konjunkturhimmel schon dunkle Wolken aufgezogen sind und in den nächsten Monaten und Jahren mit teils stark rückläufigen Auftragsentwicklungen zu rechnen ist, ist es aus Sicht der Landesinnungsmeister Othmar Berner (Dachdecker, Glaser, Spengler), Martin Greiner (Bauhilfsgewerbe), Josef Frauscher (Holzbau), Norbert Hartl und Stefan Mayer (Bau) sowie Gremialobmann Josef Simmer (Baustoffhandel) entscheidend, früh auf allen Ebenen abfedernde, belebende Maßnahmen zu setzen.

Für gewerbliche Auftraggeber

Für Auftraggeber aus Industrie, Gewerbe und Handel regt der Branchenverbund eine „Investitionsprämie II“ für Bauvorhaben analog zur Corona-Investitionsprämie von 2020 an.

„Eine Investitionsprämie mit Fokus auf Umweltschutz, Energiesparen und Nachhaltigkeit, abgewickelt von der Finanzverwaltung, sollte wesentliche Impulse bringen. Eine größere zeitliche Streckung wäre sinnvoll, denn so werden die gewerblichen Aufträge besser auf einen längeren Zeitraum verteilt“, betonen Baulandesinnungsmeister Norbert Hartl und sein Stellvertreter, Stefan Mayer.

Für private Auftraggeber

Auch private Auftraggeber sollten verstärkt investitieren. Hier wird das „Luxemburger Modell“ empfohlen, das privaten Bauherren eine Umsatzsteuerrückvergütung ermöglicht.

„Das Modell macht das Bauen um 20 Prozent günstiger und dämmt den gewerbsmäßigen Pfusch ein. Denn die Steuerrückvergütung gibt es nur, wenn offizielle Rechnungen von Lieferanten und Leistungserbringern vorgelegt werden“, erläutert Martin Greiner, Landesinnungsmeister des Bauhilfsgewerbes.

Weitere Forderungen

Eine weitere Forderung des oö. Branchenverbunds ist die Wiedereinführung der steuerlichen Absetzbarkeit von Ausgaben zur Wohnraumschaffung. Diese konnten bis 2020 als Sonderausgabe geltend gemacht werden. Die Entschärfung der FMA-Richtlinien bei Krediten für die Wohnbaufinanzierungen ist eine besonders dringliche Maßnahme.

„Die seit Sommer geltenden Richtlinien verhindern beispielsweise, dass ein vorhandenes Wohngebäude nicht mehr zur Besicherung eines Wohnkredits herangezogen werden darf. Das muss schleunigst repariert werden“, fordert Josef Simmer, Landesgremialobmann des Baustoff-, Eisen- und Holzhandels.

Des Weiteren fordert der Branchenverbund Bauwirtschaft OÖ, dass die ersten 20 Überstunden zur Gänze steuerfrei werden, um die Menschen zu mehr Arbeit zu motivieren. Holzbau-Landesinnungsmeister Josef Frauscher: „Das Motto am Bau sollte sein: Arbeit muss sich lohnen!“

Sozialen Wohnbau absichern

Wichtig ist zudem die temporäre Erhöhung des Wohnbauförderbudgets. Zur Sicherstellung des mehrgeschoßigen Wohnbaus sind auch weiterhin erhöhte Förderungssätze erforderlich. Da das reguläre Budget aufgebraucht ist, ist eine Zusatzdotierung notwendig. „Der soziale Wohnbau ist nicht nur äußerst beschäftigungswirksam, sondern wirkt auch dämpfend auf das Mietpreisniveau. In Zeiten permanenter Teuerungen hat das erhebliche Bedeutung“, erklärt Othmar Berner, Landesinnungsmeister der Dachdecker, Glaser und Spengler.

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