Neues Modell in Baubranche
Wimberger baut Firmennetzwerk auf, um zu wachsen
Aus WimbergerHaus wurde seit 2018 die Wimberger Gruppe: Das Lasberger Unternehmen hat bisher drei Betriebe aus dem Bau- und Baunebengewerbe teilweise oder ganz übernommen, lässt sie aber weiterhin eigenständig agieren.
LASBERG, VORDERWEISSENBACH. "Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen, bekamen aber die Fachkräfte nicht mehr", erklärt Baumeister und Geschäftsführer Christian Wimberger die Motivation für den Aufbau eines Firmennetzwerks in der Wimberger Gruppe. Der schloss sich im März 2018 als erstes die Hofa Service Gmbh an, spezialisiert auf Dachdeckerei, Spenglerei, Installationen und Fassadensysteme. 80 Prozent der Hofa-Anteile gingen an Wimberger. Genauso wie danach bei der niederösterreichischen Aust-Bau. Bayer Bau aus Haag hat die Wimberger Gruppe zur Gänze übernommen.
Traditionsmarken & Eigenständigkeit bleiben erhalten
Anstatt die drei Traditionsunternehmen aber im Unternehmen Wimberger aufgehen zu lassen, geht die Gruppe einen neuen Weg: "Die Betriebe werden unter dem bisherigen Geschäftsführer und dem bestehenden Namen weitergeführt. Sie bleiben eigenständig und im Tagesgeschäft unabhängig. Operativ mischen wir uns nicht ein, strategisch tauschen wir uns aus", erklärt Christian Wimberger. Gleichzeitig können die Firmen aber die professionelle aufgebauten Strukturen der Wimberger Gruppe nützen. Diese bietet den Partnerunternehmen von Einkauf über Marketing, IT bis hin zu Fortbildung, Personalsuche und Lehrlingsausbildung in der eigenen Akademie alles, was nicht direkt mit dem eigentlichen Geschäft zu tun hat.
Christian Hofer: Große Erleichterung
Eine große Erleichterung, wie Hofa-Geschäftsführer Christian Hofer bestätigt: "Darin liegt der riesige Vorteil der Gruppe. Es muss nicht jeder für sich das Wissen in Bereichen wie Organisation, Kostenrechnung und Marketing erarbeiten, sondern man kann auf schnellstem Weg darauf zugreifen. Und wir können von Erfahrungen profitieren, die wir uns sonst blutig erarbeiten müssten."
Mitarbeiter können sich in Gruppe weiterentwickeln
Den größten Vorteil der Gruppe sehen Wimberger und Hofer aber in Sachen Mitarbeiter: Während es in kleinen Unternehmen kaum Aufstiegschancen und Veränderungsmöglichkeiten gebe, könnten die Mitarbeiter aller Unternehmen innerhalb der Wimberger Gruppe entweder die Branche wechseln oder auch in Leitungsfunktionen aufsteigen: "Einen guten Spengler haben wir bisher schnell einmal an ein großes Unternehmen verloren, weil er dort die Leitung einer Abteilung angeboten bekommen hat", erklärt Hofer. In der Wimberger Gruppe gebe es für die Mitarbeiter die notwendigen Weiterentwicklungsperspektiven. Gleichzeitig bleibe ihnen das familiäre Umfeld der Traditionsbetriebe in der Wimberger Gruppe und der kurze Anfahrtsweg zum Arbeitsplatz erhalten.
Das soll dafür sorgen, dass die derzeit 600 Mitarbeiter starke Wimberger Gruppe ausreichend neue Fachkräfte findet. Die Zahl der Lehrlinge will Geschäftsführer Christian Wimberger in den nächsten zwei Jahren von derzeit 65 auf 100 erhöhen.
Gleichzeitig sieht Wimberger noch viel Wachstumspotenzial für die Gruppe, weil es "unzählige Unternehmen gibt, in denen die Nachfolge unklar ist".
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