Hitzewelle rollt an
"Platz eins wird knapp!"
Die zweite Hitzewelle lässt Wetterrekorde schmelzen: Der Juni 2019 wird wohl der heißeste aller Zeiten.
BEZIRK (EP). Das bestätigt auch Alexander Konrad, Wetterexperte aus Salmannsdorf. Auch im Mittelburgenland war der Juni bisher deutlich zu warm, ist aber von den bisherigen Rekordwerten noch entfernt. "Seit Bestehen meiner Station im Jahr 2000 war der bisher wärmste Juni jener im Jahr 2003. Damals war es um 4,2 Grad zu warm, dahinter liegt Juni 2017 mit einer Positivabweichung von 3,1 Grad." Der Juni werde wohl in der ewigen Bestenliste Platz zwei knapp erreichen. Wenn man die aktuelle Prognose der ZAMG miteinbezieht, werde die Abweichung im gesamten Juni in etwa bleiben. "Der Juni wird in der ewigen Bestenliste Platz zwei knapp erreichen, es wird `arschknapp´: Platz eins, also noch wärmer als 1811 scheint ausgeschlossen", so Konrad.
Heiß und trocken
Die Niederschläge letztes Wochenende haben die Hitze nur kurz unterbrochen, die kommende Woche wird heiß und trocken. "Bis zum 23. fielen insgesamt 84,3 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, somit sind etwa 90 Prozent einer üblichen Junimenge gefallen. Der bisher trockenste Juni war 2015 mit 32,4 Litern, der feuchteste war 2004 mit 221,5 Litern pro Quadratmeter, von Rekorden sind wir hier also meilenweit entfernt." Bis zum 23. Juni gab es 235,2 Sonnenstunden. Der Regen sei dringend nötig gewesen, so Landwirtschaftskammerpräsident Niki Berlakovich. "Der Juni war bisher überdurchschnittlich warm und trocken. Denn trotz der Niederschläge am Wochenende gibt es bereits größere Schäden beim Getreide. Wenn es mit der Hitze so weiter geht wird es auch für Mais, Soja und Zuckerrüben kritisch." Bewässerung sei im Mittelburgenland kein Thema. "Anders als im Seewinkel liegt der Grundwasserspiegel zu tief, außerdem wäre es mit sehr hohen Energie-Kosten verbunden. Die Situation bleibt für die Landwirte angespannt."
Gewinner
Die Gewinner der Hitzewelle sind Freibäder, Eissalons oder Firmen, die Klimanlagen vertreiben. Paul Scheu von der Scheu GmbH in Neckenmarkt kann sich über vermehrte Anfragen freuen. "Die warmen Perioden werden länger, die Menschen mögen es in ihrem Zuhause so angenehm wie möglich haben. Ich empfehle meinen Kunden sich rechtzeitig um eine Klimaanlage zu kümmern, denn es gibt natürlich eine gewisse Vorlaufzeit bei der Planung. Wenn es heiß ist, dann ist es zu spät." Elisabeth Heiling von der Konditorei Heiling freut sich über zwar über gute Umsätze. "Allerdings geht das Geschäft schlechter wenn es zu heiß ist. Ideal sind Temperaturen von etwa 28 Grad für unser Geschäft." Joachim Kitzwögerer ("Der Eismacher") freut sich über die warmen Temperaturen. "Der Mai war im Vergleich zum Vorjahr sehr schlecht, das macht der Juni heuer wett." Begonnen wird mit der Eis-Produktion im März. "Die Produktion läuft jetzt auf Hochtouren, damit wir unsere 16 Filialen pünktlich beliefern können."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.