Kobersdorf
Restauriertes Synagogengebäude erstrahlt in neuem Glanz
KOBERSDORF. In Kobersdorf ist am Dienstagabend die ehemalige Synagoge wiedereröffnet worden. Sie soll künftig als Kultur- und Wissenschaftszentrum mit dem Schwerpunkt jüdische Kultur und Geschichte genutzt werden.
Stilvolle Eröffnung
An der Eröffnung nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde aus Wien und dem Burgenland sowie Vertreterinnen und Vertreter des offiziellen Burgenlands teil. LH Mag. Hans Peter Doskozil und Oskar Deutsch sprachen bewegende Worte.
Die Musikeinlagen von Stargeiger Menahem Breuer und Oberkantor Shmuel Barzilai ernteten tosenden Applaus. Durch das Programm führte ORF Lady Silvia Freudensprung-Schöll.
Wechselvolle Geschichte
Die Synagoge wurde im April 1860 eingeweiht und bildete lange Zeit das Zentrum jüdischen Lebens in der Region. Kobersdorf war mit 40% Anteil an der Ortsbevölkerung die größte der sieben jüdischen Gemeinden im Burgenland. Diese wurde in der NS Zeit brutal ausgelöscht. Die Synagoge wurde 1938 geschändet und nur deshalb nicht vernichtet, weil man hoffte, sie gewinnbringend zu veräußern. Nach dem Krieg verfiel das Gebäude zusehends. Erste Restaurierungsversuche in den 1970er Jahren und weitere Bemühungen durch einen Verein ab 1994 scheiterten an den finanziellen Aufwendungen.
Neues Betriebskonzept
2019 erwarb das Land Burgenland das Gebäude und vollbrachte in zweijähriger Arbeit die Rückführung in den Originalzustand und Schaffung der notwendigen Infrastruktur wie Sanitäranlagen und Garderoben.
Die ehemalige Synagoge soll in Zukunft ein Programm des Mahnens und Erinnern gewährleisten.
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