Gute Leistung blieb in Ritzing unbelohnt

Nach dem klaren 3:0-Auswärtserfolg in Ungarn ging es am 31. Oktober im Sonnenseestadion Ritzing gegen die Nummer 6 der Welt Frankreich - gespickt mit Profispielerinnen von Lyon und Paris St. Germain.
Österreichs junges Team (Altersschnitt 21,5) wollte gegen die Weltklasseelf von Coach Philippe Bergeroo mithalten und eine gute Figur machen, die Favoritenrolle war aber natürlich auf Seiten der Französinnen, die für Frauen-Teamchef Dominik Thalhammer zu den technischen stärksten Spielerinnen der Welt zählen.

Zwei Traumtore zur Gästeführung

Österreich begann ambitioniert und hielt die Partie in den ersten 15 Minuten offen, auch wenn Frankreich druckvoller agierte und durch Le Sommer den ersten Warnschuss ins Außennetz abgab.
Österreichs Offensive kam erst allmählich auf Touren und Lisa Makas wurde bei der ersten Aktion noch abgeblockt, versuchte es später auch aus der Distanz, doch ihr Schuss fiel zu harmlos aus und Keeperin Bouhaddi hatte keine Schwierigkeiten (12.).
Die Gäste ließen den Ball laufen und erspielten sich weitere Chancen, zunächst aber ohne echte Gefahr. Nach einer schönen Flanke in den Raum von Laure Boulleau lässt Louisa Necib nach einem Stellungsfehler mit einem tollen Schuss ins Kreuzeck der jungen Manuela Zinsberger keine Chance (16.).
Knapp zwei Minuten später kommt es zu einem Zweikampf zwischen Puntigam und Le Sommer, die Französin fällt sehr leicht und die polnische Unparteiische Mularczyk entscheidet auf Freistoß. Den hohen Ball köpfelt Schnaderbeck aus dem Sechzehner, dieser landet aber bei Amandine Henry und die jagt das Runde wie eine Granate unter die Latte. Damit war binnen zwei Minuten die Vorentscheidung gefallen.
Frankreich blieb spielbestimmend, doch Österreich hielt die Partie nach den beiden Treffern offen. Nach einem Feiersinger-Freistoß ließ Bouhaddi den Ball mit einer Faustabwehr abprallen, aber keine Österreicherin konnte das ausnützen (22.).
Die nächste Möglichkeit für Rot-Weiß-Rot hat Prohaska mit einem Schuss aus der Distanz (29.). Auf französischer Seite war es abermals Boulleau, die den Ball nur knapp am langen Eck vorbei setzte (33.). Die beste Möglichkeit für Österreich gab es dann nach Idealpass von Makas auf Burger, doch die Neulengbach-Goalgetterin scheiterte an Bouhaddi (36.). Frankreich war noch einmal gefährlich, doch der Schuss von Henry wurde von Delle abgelenkt (38.). Weitere Spielszenen im Österreichischen Strafraum gingen daneben. So blieb es zur Pause beim 2:0 für Frankreich, das ihre Klasse über weite Strecken unter Beweis stellte - vor allem durch die überragende Necib, sowie Boulleau und Henry.

Wenninger trifft nach Seitenwechsel

Nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild, Frankreich zeigte seine spielerische Klasse, Österreichs Kickerinnen hielten mit viel Einsatz dagegen. Die Abwehr stand gut und ließ nur wenige echte Möglichkeiten aus Spiel zu.
Die beste Möglichkeit für die Gäste hatte Kapitänin Renard nach einem Freistoß per Kopf, der Ball ging aber hauchdünn neben das Tor (57.).
Vier Minuten später zappelte der Ball aber doch im Netz von Zinsberger. Nach einem leichten Schupserl von Feiersinger gegen Necib gibt es abermals Freistoß. Necib hebt den Ball in den Sechzehner und die lange Kapitänin Renard köpfelt ins Tor (61.).
Doch wieder dauert es nur vier Minuten ehe Österreich auch endlich jubeln darf. Nach einem Henry-Foul an Jennifer Pöltl tritt Feiersinger den Freistoß, Delle leitet per Kopf weiter und Wenninger sagt ungedeckt am langen Eck "Danke!"
Danach kommt Österreich auch offensiv besser in die Partie und hatte durch Burger noch die dicke Chance auf den Anschlusstreffer, doch leicht bedrängt kommt sie nicht perfekt zum Schuss und Bouhaddi kann den Ball mit einer tollen Parade in den Corner drehen (82.). Auf der Gegenseite ist Zinsberger einmal auf dem Posten, ansonsten verzeichnete Frankreich kaum mehr nennenswerte Angriffsaktionen.
Am Ende hieß es somit 3:1 für die Französinnen, der Sieg ging auch aufgrund der starken ersten Hälfte in Ordnung, auch wenn man dem sehr jungen Österreichischen Team absolut Respekt zollen muss, ob ihrer tadellosen Leistung und ihrem hervorragenden Einsatz gegen die Nummer 6 der Welt, die mit viel Routine und hoher Technik (v.a. Necib) das Spiel entschieden.

Pöltl im Einsatz

Auch Lokalmatadorin Jennifer Pöltl kam zum Einsatz, sie wurde in Minute 57 für Puntigam eingewechselt und konnte in einigen Szenen ihre Qualitäten beweisen. Die Steinbergerin spielt derzeit in der US College League und zuletzt bei Österreichs Vizemeister und Cupsieger St. Pölten-Spratzern.

Österreich - Frankreich 1:3 (0:2)
Österreich: Zinsberger - Manhart (87.Manhart), Wenninger, Kirchberger, Aschauer - Feiersinger, Schnaderbeck, Puntigam (57.Pöltl), Prohaska - Makas (57.Billa), Burger
0:1 (16.) Necib, 0:2 (18.) Henry, 0:3 (61.) Renard, 1:3 (65.) Wenninger

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