Finanzpolizei: Lohn- und Sozialdumping auf der Spur

- Die Finanzpolizei prüfte am Grenzübergang Deutschkreutz die formalen Voraussetzungen der Entsendung und ob Lohndumping vorliegt.
- hochgeladen von Christian Uchann
Im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping war die Finanzpolizei wieder an den Grenzübergängen im Einsatz.
DEUTSCHKREUTZ (uch). „Wo fahren Sie hin? Wo arbeiten Sie? Wer ist Ihr Beschäftiger?“ – das sind die ersten Fragen, die die Beamten der Finanzpolizei bei ihrer Amtstätigkeit an den burgenländischen Grenzübergängen stellen.
Am Morgen des 17. Septembers gab es wieder einer dieser Schwerpunktkontrollen. Vorrangiges Ziel ist es, gegen Lohn- und Sozialdumping von osteuropäischen Firmen vorzugehen.
Wichtige Dokumente
„Die Beschäftigten sollten das Sozialversicherungsdokument A1, Lohnunterlagen und die Meldung der Entsendung oder Arbeitskräfteüberlassung vorweisen können. Damit haben wir die wichtigsten Informationen für die Kontrolle“, sagt Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei Österreichs, am Grenzübergang Deutschkreutz.
Unfairer Wettbewerb
Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth nutzt die Schwerpunktaktion, um auf die ungleichen Wettbewerbsbedingungen und den Missbrauch im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr hinzuweisen. „Dem Staat gehen dadurch Millionen an Steuergeldern verloren und vor allem Betriebe, aber auch Arbeits- und Lehrplätze sind massiv bedroht“, so Nemeth.
Scheinunternehmen
Lehner betont, dass sich das Meldeverhalten in letzter Zeit verbessert hat, aber es nach wie vor ausgeprägte Betrugsmuster gibt. „Teilweise werden Scheinunternehmen im Ausland gegründet, damit man pro forma von dort nach Österreich entsenden kann. Das finden wir vor allem im Bau- und Baunebengewerbe vor“, so der Leiter der Finanzpolizei. Auch gefälschte A1-Dokumente oder gefälschte Lohnunterlagen sind nicht selten.
WK-Infoblätter
Es wird aber nicht nur kontrolliert, sondern auch aufgeklärt. „Mitarbeiter der Wirtschaftskammer verteilen an den Grenzübergängen mehrsprachige Infoblätter, in denen wir über die gesetzlichen Bedingungen für das Arbeiten aufklären“, sagt Nemeth.


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