Politischer Aktivismus
Ein Jahr "Omas gegen Rechts" im Bezirk Oberwart
OBERWART. Nachdem sich die Gruppierung "Omas gegen Rechts" im Zuge der Demonstrationen gegen die türkis-blaue Regierung österreichweit in den sozialen Medien zusammengefunden hat, wurde auch im Südburgenland eine Gruppe gegründet. Zur Feier des einjährigen Bestehens hielten die "Omas gegen Rechts" am 28. Jänner ein Resumee ihrer Tätigkeit und boten einen Ausblick auf ihre Pläne fürs neue Jahr. Es sei vor allem das Bestreben, in ihrer Rolle als letzte Kinder der Nachkriegszeit, vor der erneut aufkeimenden Rechtspopularität in Politik und Gesellschaft zu warnen und mutig dagegen aufzustehen.
Demokratie schützen
„Wir wollen unsere Stimme erheben, weil wir uns vor allem um unsere Kinder und Enkelkinder fürchten. Wir selbst haben nicht mehr viel zu verlieren“, erklärte Susanne Scholl, die als ehemalige journalistische Außenkorrespondentin über einen großen Erfahrungsschatz von politischen Entwicklungen und Prognosen besitzt. „So gefährlich wie heute war es noch nie“, fügte die Aktivistin hinzu, und sprach dabei von der aktuellen Problematik bezüglich Hass und Hetze in den Medien und der bedrohlichen Entwicklung gegenüber Demokratieverständnis und Rechtsstaat.
Beharrlicher Widerstand
Monika Salzer ist ehemalige evangelische Seelsorgerin und Psychotherapeutin, die auch viel Erfahrung mit den Medien mitbringt. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Menschen es verabsäumen, Dinge zu hinterfragen und sich dem Aufbau der Feindbilder in den Medien zu wehren. Wir werden nicht müde werden, unseren Kindern und Enkelkindern zu erzählen, wie es war, diese Demokratie zu erreichen. Wir fühlen uns als außerparlamentarische Opposition dazu verpflichtet", betont die resolute Großmutter, die schon in der 60er Jahren für ihre Einstellung demonstriert hat.
Anliegen für 2019
Die Vorhaben für das kommende Jahr sind der Einsatz für eine verbesserte Integrationspolitik, die Bewusstseinsbildung in allen Altersgruppen der Gesellschaft und die Motivation zur Beteiligung an der bevorstehenden Europawahl.
Öffentliche Reichweite
In Oberwart trifft man sich monatlich um Know-How zu unterschiedlichen Themen aufzuarbeiten. Regelmäßig werden öffentliche Veranstaltungen organisiert oder besucht, um mit Menschen über die Probleme und Fragestellungen in der modernen Zivilgesellschaft zu sprechen. An oberster Stelle steht für die lebenserfahrenen Frauen die parlamentarische Demokratie und die Achtung von Menschenrechten. Hierfür findet man die mutigen "Omas gegen Rechts" auch an vordester Front auf Großdemonstrationen zum Thema. Markenzeichen sind die orange-roten Hauben und die Ansteck-Buttons, mit denen sie sich identifizieren. Aus dem Südburgenland hat man sogar ein selbstgestricktes Transparent im Gepäck, als Erkennungszeichen der Gruppe.
Information
Die "Omas gegen Rechts" wurden im November 2017 als zivilgesellschaftliche, überparteiliche Initiative auf Facebook gegründet und hatten schlagartig eine zahlreiche Folgschaft, die sich noch immer vermehrt, so auch im Bezirk Oberwart.
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