Fachhochschulen bauen Forschung aus

Foto: FH Burgenland
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„Die FH Burgenland setzt noch mehr Aktivitäten in der Forschung – in allen Studienbereichen, mit neuer Organisation, mehr Geld und eigenem Forschungscoach.“ Das kündigten heute die beiden Geschäftsführer Georg Pehm und Josef Wiesler gemeinsam mit dem Forschungsleiter der FH Bur-genland, Arne Ragossnig, an. Die Fachhochschule weist große Forschungs-Kompetenz auf. In den letzten neun Jahren wurden zuerst an der FH Burgenland direkt und dann sukzessive über die Tochtergesellschaft „Forschung- und Techno-logietransfer Pinkafeld GmbH“ (FTP) mehr als 170 Projekte mit einem Volumen von ca. 7,0 Mio. Euro erfolgreich abgewickelt. Aktuell werden zusätzlich rund 30 Projekte mit einem Volumen von mehr als 4,5 Mio. Euro durchgeführt. „Damit ist die Fachhochschule Taktgeber in der Innovation. Wirtschaft, Studierende und die Wissenschaftler profitieren davon“, unterstreicht Pehm. Nun wird aus der bisherigen FTP die „Forschung Burgenland“. Josef Wiesler ist ihr neuer Geschäftsfüh-rer. Arne Ragossnig scheidet mit 1. März 2013 aus der Geschäftsführung aus.

Zusätzlich 300.000 Euro für Forschung

„Innovation ist der Motor für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und neue Arbeitsplätze schlechthin – gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten. Deshalb versuchen wir, zusätzli-che und hochkarätige Forschungs- und Entwicklungsprojekte an beiden Standorten der FH Burgenland an Land zu ziehen und mit der Wirtschaft umzusetzen“, betont Pehm. Wie das geschehen soll, werde nun gemeinsam mit den Experten der FH und Studiengangsleitern in eine „Forschungsstrategie 2030“ gegossen. Der Startschuss dazu erfolge noch im Jänner. „Wichtig ist uns, dass wir dazu auch namhafte Wissenschaftler und Experten aus verschiede-nen Bereichen zum Nach- und Vordenken für das Burgenland einbinden können.“

Organisatorisch werde die frühere „Forschung und Technologietransfer Pinkafeld GmbH“ (FTP) neu aufgestellt und in „Forschung Burgenland“ umbenannt. Die neue Gesellschaft er-hält einen Aufsichtsrat zur Unterstützung. „Zudem wird die FH Burgenland weitere 300.000 Euro in den Ausbau der Forschungs-Kompetenz investieren“, kündigt Pehm an: „Das sind Mittel, die sich für das Land Burgenland und die Hochschule garantiert rechnen.“

„Die Forschungsaktivitäten im Kompetenzbereich Energie-Umweltmanagement sind ein Vor-zeigebeispiel dafür, wie Ergebnisse hochkarätiger Forschung in konkrete wirtschaftliche Vor-teile und innovative Arbeitsplätze übergeführt werden“, anerkennt Pehm die bisherigen Leis-tungen der FH-Wissenschaftler: „Was uns insbesondere im technischen Bereich an Aufbau- und Grundlagenarbeit gelungen ist, soll nun noch mehr auf die Bereiche Wirtschaft, Informa-tionstechnologie und Informationsmanagement, sowie Gesundheit ausstrahlen.“

Positive Forschungsbilanz und innovative Highlights

In den letzten 9 Jahren wurden durch und im Umfeld der FH Burgenland mehr als 170 Pro-jekte mit einem Volumen von ca. 7,0 Mio. Euro erfolgreich abgewickelt. Aktuell werden zu-sätzlich rund 30 Projekte mit einem Volumen von mehr als 4,5 Mio. Euro durchgeführt. „Dies ist eine sehr positive Bilanz. Die FH Burgenland konnte sich damit als ein Vorreiter und Her-zeigebeispiel der Forschung an Fachhochschulen in Österreich etablieren. Insbesondere mit dem in Umsetzung befindlichen nächsten Investitionsschub und den aktuellen Projekten ist eine sehr gute Ausgangsposition für die Zukunft geschaffen“, erläutert Ragossnig.

An „Highlights“ seiner fast 10-jährigen Tätigkeit als Studiengangsleiter und Geschäftsführer der Forschungsgesellschaft nennt Ragossnig beispielsweise die „e-nova“, eine Fachtagung im Bereich Energie-, Umwelt- und Gebäudetechnik. Im Vorjahr fand bereits die 16. Auflage des international besetzten und in drei Sprachen simultanübersetzten Fachkongresses statt. Knapp 200 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung diskutierten im November in Pinkafeld das Thema „Nachhaltige Gebäude“. „Es ist uns gelungen die e-nova als fixen Bestandteil des Kongressgeschehens und als lebende Plattform zwischen der Wissenschaft und den Unternehmen zu etablieren“, räumt Ragossnig ein. Er freue sich daher darauf, auch künftig – in einer anderen Rolle als bisher – in dieses Projekt miteingebunden zu sein.

Die e-nova sei auch ein Beleg dafür, dass sich das Burgenland in den letzten Jahren am E-nergiesektor eine führende Rolle erarbeitet hat, stellt Ragossnig fest: „Die Lehr- und For-schungseinrichtungen der FH Burgenland am Studienzentrum Pinkafeld haben dazu sicherlich einen wertvollen Beitrag geleistet.“

So wurde unter anderem 2009 das Josef-Ressel-Zentrum „CFD-Centre Austria“ eröffnet. Es zählt zu einem der ersten drei ersten Exzellenzzentren im FH-Sektor in Österreich, und zielt auf die Verbesserung verfahrenstechnischer Prozesse in der Gebäude-, Energie- und Umwelt-technik ab. Wissenschaftler forschen dort zusammen mit Unternehmenspartnern, wie der Austrian Wind Power GmbH, der Woschitz Engineering ZT GmbH sowie der Herz Energie-technik GmbH, an innovativen Lösungen in Gebäudetechnik, im Gebäudemanagement und in der Energietechnik. „Zusätzlich werden in unserem Labor spannende Forschungsarbeiten in den Bereichen nachhaltiger Energiesysteme, Gebäude- und Umwelttechnik und im Bereich Gesundheit Modellprojekte zu Herz-Kreislauf-Gesundheit und betrieblicher Gesundheitsförde-rung umgesetzt“, zählt Ragossnig auf.

Der gebürtige Kärntner, der auch zwei Studiengänge leitet und als stellvertretender Vorsit-zender des Kollegiums der FH Burgenland fungiert, schlägt nun den Weg in die Selbständig-keit ein. Obwohl Ragossnig mit 1. März aus der FH Burgenland ausscheiden wird, bleibt er der Hochschule als Partner in Forschungsprojekten erhalten.

Forschungscoach hilft über bürokratische Hürden hinweg
„Die Wirtschaft schätzt und baut auf die Expertise unseres Forschungsteams“, unterstreicht Wiesler, der mit dem Jahreswechsel nun auch in der Geschäftsführung der Forschung Bur-genland tätig ist. Studierende der FH würden praxisrelevantes Wissen und On-the-job-Erfahrung mit hinaus in die Unternehmen tragen. Diese unsichtbare Know How-Schiene wir-ke, mache die Unternehmen stärker und auch resistenter gegen wirtschaftliche Krisenzeiten.
„Forschung braucht viel Kompetenz und Initiative. Einen Forschungsauftrag zu bekommen ist nicht minder arbeitsintensiv“, macht Wiesler auf umfangreiche administrative und bürokrati-sche Hürden aufmerksam, die vom Forschungsantrag bis zur erfolgreichen Abrechnung eines Projekts erforderlich sind. Um gute Ideen in Hinkunft noch öfter umsetzen zu können, hat die FH Burgenland über ein EU-Projekt nun einen „Forschungscoach“ installiert. „Er steht den Studierenden, unseren Wissenschaftlern, aber auch externen Partnern im Wettlauf um For-schungsmittel und in der erfolgreichen Umsetzung von Projekten zur Seite“, erläutert Wies-ler.

FH dem Wohlbefinden auf der Spur
Eines der kommenden Projekte stellt beispielsweise die Errichtung des „Energetikum“ in Pin-kafeld dar. Es ist dies eine Ergänzung in zwei Ausbauphasen zur bestehenden Infrastruktur am Forschungs- und Studienzentrum. Es sollen dadurch vor allem energie- und gebäude-technische Forschungsaufgaben in den Studienbereichen Energie-Umweltmanagement und Gesundheit unterstützt werden. In einer zweiten Ausbauphase ist die Realisierung eines „Work-Life Balance Center“ vorgesehen, wo die FH Burgenland dem Wohlbefinden auf der Spur ist. Des Weiteren plane die FH Burgenland einen neuen Prüfstand für Solarthermie am Dach des bestehenden Labors in Pinkafeld.

Insgesamt verfüge die FH Burgenland über erstklassige und top-ausgestattete Laboreinrich-tungen, betont Wiesler – nicht nur in Pinkafeld, sondern auch in Eisenstadt. Dort verfüge der Forschungsbereich etwa über ein „Sensorik-Labor“ für besondere Marktforschungsstudien beispielsweise für die Bereiche Wein, Parfum und Kulinarik. Das Labor stellt vor allem im Marktforschungsbereich bzw. für den Masterstudiengang „Internationales Weinmarketing“ ein besonderes „Ass“ dar.

Wo: Fachhochschule, Steinamanger Straße 21, 7423 Pinkafeld auf Karte anzeigen
Foto: FH Burgenland

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