Gedenken an die Roma von Sulzriegel
Gedenktafel-Enthüllung in Erinnerung an die in der NS-Zeit ermordeten Roma
Im Gedenken an die in der NS-Zeit umgekommenen Roma wurde am 10. November 2018 in Sulzriegel am Grab der Familie Berger eine Erinnerungstafel enthüllt. Der KUO Verein für Kultur, Umweltschutz und Ortsverschönerung von Bad Tatzmannsdorf hat die Tafel in Auftrag gegeben, und in Zusammenarbeit mit der Roma Volkshochschule Burgenland erstellt.
Bürgermeister und KUO Vorstand Gert Polster begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, Martin Horvath als Vertreter des Roma Volksgruppen Beirates betonte die Wichtigkeit eines Platzes, an dem es möglich ist der Opfer zu gedenken. Pfarrer Dietmar Stipsits von der röm. kath. Kirche und Manuela Horvath von der Romapastorale führten durch die Liturgie.
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Romasiedlung in Sulzriegel mit 12 kleinen Häuser am Ortsrand, die von der Großfamilie Berger bewohnt wurden. Während der Nazi Herrschaft wurden die Familienmitglieder deportiert und großteils ermordet. Die Namen der über 60 Opfer wurden während der Zeremonie verlesen und Kerzen wurden dazu angezündet.
Nur zwei Familien überlebten den Holocaust und kehrten nach Kriegsende wieder nach Sulzriegel zurück. Ihre Siedlung war aber nicht mehr da, die Nazis hatten alles zerstört. Die Familien zogen nach einigen Jahren weiter nach Spitzzicken und Wiener Neustadt, wo heute noch Nachkommen leben.
Am Abend hielt Gert Polster einen Vortrag im katholischen Pfarrsaal in Bad Tatzmannsdorf, er beleuchtete das Leben und die Geschichte der Roma in Sulzriegel. Sehr viele Interessierte folgten seinen Ausführungen. Danach gab es einen regen Diskurs.
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