Vereinsfeste auch bald ohne Qualm?
Nach Forderung von Bundesratspräsidentin Sonja Zwazl hörten sich die Bezirksblätter im Bezirk Oberwart um.
Im Rahmen der Diskussion um ein generelles Rauchverbot in Lokalen brachte Bundesratspräsidentin Sonja Zwazl im Bezirksblätter-Interview eine Erweiterung auf Feste in Vereinshäusern, Bierzelten oder Feuerwehrhäusern.
Die Bezirksblätter Oberwart hörten sich bei einigen Vereinsverantwortlichen im Bezirk um, wie die eine derartige Ausweitung beurteilen.
Schwierig zu lösen
"Ich habe früher selbst geraucht, jetzt Gott sei Dank nicht mehr. Ich finde, dass die Raucher mittlerweile schon beinahe militant verfolgt werden und eine vernünftige Lösung notwendig ist", meint Hans-Peter Polzer, Obmann des ASKÖ Kohfidisch.
"In der Kantine wäre es bei uns baulich sehr schwer möglich eine räumliche Trennung durchzuführen. Unsere Zeltfeste erfolgen teilweise auch Open Air, bei Schönwetter reißen wir die Zelte sowieso auf und die Luft kann zirkulieren. Wir behalten unser System auch bei. Ich denke, bei Veranstaltungen wie einer Ö3 Disco wäre ein generelles Rauchverbot im Zelt gar nicht umzusetzen oder zu kontrollieren", so der Obmann.
Keine Probleme in der Halle
ASKÖ Jabing-Obmann Christian Gansfuss machte positive Erfahrungen: "Bei unserem letzten Event in der Oberwarter Halle im Dezember herrschte Rauchverbot und es gab keine Probleme damit. Alle sind von sich aus ins Freie gegangen. Auch bei unserer kleinen Kantine am Sportplatz wird nicht geraucht."
Er ist selbst Raucher und kennt die Situation auch von der anderen Seite: "Es ist für mich eine schwierige Situation. Irgendwann wird es wohl so kommen, dass auch bei Veranstaltungen nicht geraucht werden darf. Ich verstehe den Wunsch in Restaurants, aber bei Veranstaltungen oder in einem Café finde ich es weniger gut, nicht mehr rauchen zu dürfen."
Der Feuerwehrkommandant von Rotenturm, Wolfgang Werderits, sieht auch wenig Probleme: "Seit ich Kommandant bin, wird bei unseren Veranstaltungen im Feuerwehrhaus nie geraucht. Probleme gab es bislang nie welche. Auch bei unserem tägigen Buschenschank verlief alles wie gewohnt. Die Leute gehen ins Freie und kommen dann wieder. Persönlich wäre ich für ein generelles Rauchverbot, da die derzeitige Situation eine halbe Geschichte ist und niemanden zufrieden stellt."
Rauchen im Vorraum
Herbert Weber, Tourismusobmann der Gemeinde Deutsch Schützen-Eisenberg, Mitglied bei der Feuerwehr Eisenberg und der Schoagabühne berichtet: "Bei den Theaterveranstaltungen gibt es in der Halle kein Rauchen, dafür haben wir im Vorraum einen Platz vorgesehen. Auch bei Veranstaltungen der Feuerwehr ist es ähnlich. Bei Unterhaltungen bin ich aber überfragt, da agiert vermutlich jeder Verein unterschiedlich."
Er spricht sich für ein generelles Rauchverbot aus: "Wenn ein Rauchverbot kommt, dann für alle. Eine Diskriminierung der Gastronomie darf es nicht geben. Warum sollte es in Restaurants oder bei Bällen im Gasthaus ein Rauchverbot geben, bei Veranstaltungen in Hallen aber nicht?"
"Halbherziger Weg"
Bernd Arthofer, Obmann der Jugend Buchschachen, veranstaltet kaum Events in geschlossenen Räumen: "Wir haben eigentlich nie größere Veranstaltungen in Hallen gemacht. Unser Jugendfest ist weitgehend im Freien, darum stellte sich die Frage bisher nie. Ich denke, es wäre auch zu schwierig zu kontrollieren. Ich verstehe beide Seiten. Ich bin Gelegenheitsraucher, finde es aber natürlich beim Essen oder Bällen angenehm, wenn nicht geraucht wird. Schon alleine die Kleidung stinkt dann nicht vom Rauch des letzten Abends."
Er kritisiert die bisherige Gastronomie-Regelung: "Bei den lokalen sollte jeder es so handhaben, wie er möchte bzw. wie es für den Gastronomen am besten ist. Der Weg in den letzten Jahren war halbherzig und darum falsch. Zuerst die Gastronomen Tausende Euro investieren lassen und nun zu sagen, wir wollen ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie ist nicht zu verstehen. Wer ersetzt den Wirten die ganzen Investitionen?"
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