Wolfau: Aufregung um Sendemast im Ortsgebiet

- Hitzige Diskussionen bei der Bürgerversammlung zum Thema „Sendemast“
- hochgeladen von Maria Racz
Die Errichtung eines Sendemasts der A1 Telekom AG, in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten und zu Wohnhäusern, sorgt in Wolfau für Aufregung. In einer Bürgerversammlung kamen die Betroffenen zu Wort.
Am vergangenen Freitag herrschte dicke Luft im Saal des Gasthauses Schweighofer. Von dem brisanten Thema betroffen, erschienen zahlreiche besorgte BürgerInnen, die gespannt auf die Erklärungen von Bürgermeister Walter Pfeiffer und dem Gemeinderat waren. Große Sorgen bereitet die von dem Sendemast ausgehende Strahlenbelastung und deren Folgen für die Gesundheit der Anrainer. Eine Bürgerinitiative sammelte daher bereits rund 250 Unterschriften gegen die Errichtung. „Die Kritik wurde an mich herangetragen und ist sicher berechtigt. Es ist nicht zu leugnen, dass man die Bürger schon früher, im Zuge der Bescheiderlassung, informieren hätte sollen.“, äußerte sich Walter Pfeiffer zu Beginn der Versammlung.
Die Vorgeschichte
Schon seit dem Jahr 2008 ist die A1 Telekom AG auf der Suche nach einem geeigneten Standort für einen Funkmasten in Wolfau. Frühere Versuche scheiterten jedoch daran, dass die jeweiligen Grundeigentümer nicht dazu bereit waren, ihre Unterschrift zur Einverständnis zu leisten, beziehungsweise diese wieder zurückzogen. Laut Bürgermeister Walter Pfeiffer, lehnte die Telekom einen Standort außerhalb des Ortsgebietes ab. Im Sommer des vergangenen Jahres wurde nun ein geeignetes Grundstück gefunden, dessen Eigentümer bereit war die Unterschrift zu leisten. Im November begannen die Bauarbeiten. Brisant jedoch: Das Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten und zu einer Wohnsiedlung.
Fatale Folgen für die Gesundheit
Was diese Nähe zu den Orten des täglichen Lebens für die Gesundheit der Anrainer bedeutet, legte der Mediziner Dr. Hans Kirisits schonungslos dar: „Nach drei Jahren treten Schlafstörungen, Depressionen, Müdigkeit, Kopfschmerzen ein. In weiterer Folge führt die Strahlenbelastung zu Schäden an den Chromosomen. Diese Veränderung des genetischen Materials ist irreparabel!“ Diese Prognose unterstrich auch Roland Unger, der die technischen Details lieferte: „Es handelt sich hier um pulsierende Wellenstrahlung, die zyklisch auf den menschlichen Körper einschlägt. Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die belegen, dass diese Strahlung gefährlich ist. Andererseits wollen wir alle telefonieren und ins Internet einsteigen. Dafür werden in den nächsten Jahren weitere Masten benötigt.“ Diese Darlegungen erhitzten die Gemüter bei der Bürgerversammlung besonders. Eine Wolfauerin dazu: „Denkt doch einmal an unsere Kinder!“ und eine weitere Anrainerin: „Man handelt das mit der Naturschutzbehörde und der Wasserschutzbehörde ab. Wir erfahren erst durch ein Rundschreiben davon. So schaltet man die Bürger aus.“
Letzte Hoffnung
Eine letzte Möglichkeit, die Inbetriebnahme des Sendemasts zu verhindern, gibt es jedoch: Die Zuleitung für den Strom müsste über Gemeindegrundstücke gelegt werden, hierfür wird die Einverständnis der Gemeinde benötigt. „Die Gemeinde kann nicht zu einer Bewilligung gezwungen werden und wir werden diese auch nicht vorschnell erteilen. Auch wir möchten hier leben und uns hier wohlfühlen, daher ist es auch in unserem Interesse, dies zu verhindern.“, erläuterte Walter Pfeiffer. Außerdem wolle man einen Rechtsschutzbeauftragten engagieren, der prüfen soll, was noch möglich ist. Als ersten Schritt wird die Gemeinde zunächst jedoch den Grundeigentümer kontaktieren und diesen bitten, im Interesse der MitbürgerInnen, seine Unterschrift wieder zurück zu ziehen.





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