Bezirk Oberwart
Bürgerinitiative fordert Ausbau statt Abbau der Bahn

Eine überparteiliche Initiative fordert eine neue Chance für die "Pinkatalbahn". Hier ein Teil der Schienen zwischen Burg und Schandorf. | Foto: Michael Strini
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  • Eine überparteiliche Initiative fordert eine neue Chance für die "Pinkatalbahn". Hier ein Teil der Schienen zwischen Burg und Schandorf.
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Eine überparteiliche Initiative im Bezirk Oberwart spricht sich für den Bahnausbau aus. Sprecherin Jutta Spitzmüller sieht durchaus Chancen.

BEZIRK OBERWART. Die Idee der Landesregierung, auf Teilen der Bahntrasse zwischen Oberschützen und Rechnitz einen Radweg zu errichten, enfachte die Diskussion zur Pinkatalbahn neu: Eine spontan gebildete, überparteiliche Plattform von Funktionsträgern und Bürgern aus der Region spricht sich dafür aus, den Bahnausbau von Oberwart nach Szombathely (Projekt „Grenzbahn“) so schnell wie möglich umzusetzen.
"Die Verbindung des bestehenden Radwegenetzes mit der Bahn würde die Weichen in eine klimafreundliche Zukunft stellen, den öffentlichen Verkehr im Bezirk revolutionieren und die touristische Attraktivität wesentlich erhöhen! Langjährige Studien zu diesem Projekt, in die bereits rund eine Million Euro investiert wurden, belegen es: Die Errichtung einer länderverbindenden „Grenzbahn“ schafft fünfmal so viele Arbeitsplätze wie das EO und bringt einen Wirtschaftsimpuls von 300 Millionen Euro", berichtet die Sprecherin der Initiative Jutta Spitzmüller.

EU-Wiederaufbau-Fonds

Der EU-Wiederaufbau-Fonds stellt Gelder für umweltrelevante Projekte ("Öffi-Ausbau") zur Verfügung. "Das Thema erfährt auch in Ungarn großes Interesse in der Öffentlichkeit. Das Projekt Grenzbahn wird von allen Stellen als förderwürdig erachtet. Doch die Zeit drängt: Schon Ende April läuft die Frist für die Einreichung in Österreich aus. Die Zeit des Wartens ist also vorbei, es ist Zeit zum Handeln! Die Verantwortlichen des Bundes und des Landes sind aufgerufen, sich an einen gemeinsamen Tisch zu setzen und diese Chance für das Südburgenland zu ergreifen!", fordert Spitzmüller.

Jutta Spitzmüller: "Zum 100. Geburtstag des Burgenlandes als Teil von Österreich wäre die Wiederanbindung an das internationale Bahnnetz ein wunderbares Geschenk an die Bevölkerung im Landes-Süden!"

"Die Zeit ist reif! Jetzt oder nie! Wenn alle für den Süden an einem Strang ziehen, dann ist der Erfolg vorprogrammiert! Unsere Initiative ist mit den Nachbarregionen Oststeiermark, Südliches Niederösterreich und dem Komitat Vas in Ungarn vernetzt und wird demnächst eine breit angelegte EU-Online-Petition zu diesem Thema starten", bekräftigt sie.

Jutta Spitzmüller formulierte die Forderungen der Petition, die abermals den Versuch für die Rettung der Bahn starten will. | Foto: Jutta Spitzmüller
  • Jutta Spitzmüller formulierte die Forderungen der Petition, die abermals den Versuch für die Rettung der Bahn starten will.
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Forderung - Ausbau statt Rückbau

Die Initiative fordert einen Ausbau der Bahn im Bezirk Oberwart statt eines Rückbaus! Die Klimakrise macht es notwendig, die individuelle Mobilität mit einer guten öffentlichen Infrastruktur zu ergänzen! In einem offenen Brief definiert das Team um Jutta Spitzmüller ihre Ziele:

  • In der aktuellen Pandemie braucht es außerdem Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen! Verbesserte Infrastruktur im ländlichen Raum zieht Unternehmen an, die hier Arbeitsplätze schaffen. Unser Bezirk bietet hohe Lebensqualität, benötigt aber verbesserte öffentliche Infrastruktur, um sowohl für Tagespendler attraktiv zu sein, als auch für die Menschen, die von hier aus im Homeoffice arbeiten!
  • Zur Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes gehören auch eine aktive Güterverkehrsentwicklung und die Reaktivierung und Erhaltung von Anschlussbahnen, z.B. zum Gewerbegebiet Rechnitz.
  • Generell sind die bestehenden Bahnstrecken im Bezirk zu erhalten und zu sanieren, im Besonderen auch die Strecke von Oberwart Richtung ungarischer Grenze, um die Möglichkeit zur Umsetzung des Grenzbahn-Projektes zwischen Steiermark - Bezirk Oberwart - Ungarn/Szombathely zu erhalten. Wir halten fest, dass das Südburgenland aus ökonomischer Sicht ein großes strategisches Interesse an einem Zugriff auf die SETA-Achse hat. Das Burgenland muss seine Verkehrsstrategie in eine gesamteuropäische Bahnstrategie (Stichwort SETA-Korridor 2030) einbetten - auch vor dem Hintergrund, dass sog. Green Transport zunehmend an Bedeutung gewinnt und für unsere Unternehmen und Betriebe auf Sicht entscheidend ist. Es gibt eine laufende Studie der EU zu diesem Bahnprojekt, in die bisher fast eine Mio. Euro investiert wurden. Mit der Schleifung der Bahnstrecke auf Grund von kurzsichtigen betriebswirtschaftlichen Überlegungen wäre dieses Geld in den Sand gesetzt und zusätzlich dem Bezirk Oberwart die große Zukunftschance genommen, durch eine Bahnachse von einer Grenzregion zu einer Verbindungsregion zwischen Ost und West, Nord und Süd zu werden.
  • Wir begrüßen Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs und des sanften Tourismus, diese dürfen aber nicht zu Lasten der Bahn gehen, sondern sollen einer bestmöglichen Verschränkung zwischen Bahn- und Radverkehr dienen. Die Kombination von Radweg und Bahn auf der Strecke zwischen Oberwart und der ungarischen Grenze würde die Attraktivität für den Tourismus erhöhen.
  • Besonders in der Umgebung von Bad Tatzmannsdorf gibt es bereits jetzt ein sehr engmaschiges, gut ausgebautes Radwegenetz. Entlang der Pinkatalbahn führt sogar der transeuropäische Radweg „Eurovelo 9 zu 13“. Geringfügige Anpassungen an diesen Radrouten sowie die Herstellung einer Rad-/Fußwegverbindung zwischen dem Bad Tatzmannsdorfer Thermenhang und Oberschützen über die B50 sind zu begrüßen. Die Schaffung von neuen Parallelstrukturen quer durch den Bezirk Oberwart bringt jedoch keinen verkehrlichen oder touristischen Zusatznutzen.
  • Deshalb ist auch auf der Zweigstrecke von Oberwart nach Bad Tatzmannsdorf, dem größten Tourismusort des Burgenlandes, dem gleichzeitigen Verkehr von Bahn UND Rad gegenüber einem Radweg auf der Trasse der Vorzug zu geben. Die Ergebnisse der laufenden, „ökonomischen Perspektivenstudie“ der Gemeinde Bad Tatzmannsdorf sollen abgewartet werden und in die weitere Entscheidungsfindung einfließen.
  • Wir erinnern an die Gesamtverkehrsstrategie-Erhebung des Landes aus dem Jahr 2014, die als größten Wunsch der Bevölkerung des Bezirkes OW den nach einer Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Bahnverbindung ergeben hat.
  • Damit der Öffentliche Verkehr attraktiv ist, müssen Mikro-ÖV, Linienbusse, Rad UND Bahn in EINEM GUSS gedacht, geplant und umgesetzt werden! Das bringt nicht nur mehr Nutzen für den Fahrgast, sondern ist auch kostengünstiger und erhöht die Chance auf EU-Projektförderungen.
  • Daher fordern die Unterzeichneten einen sofortigen Stopp der Rückbauten von bestehender Bahn-Infrastruktur und ersuchen die öffentlichen Entscheidungsträger auf Seiten von Bund, Land und Gemeinden um eine Nachdenkpause, um gemeinsam ein zukunftsfähiges und attraktives Schienen- und Wegenetz für die Menschen im Südburgenland zu erarbeiten!
Die Schienen zwischen Oberschützen und Oberwart sind bereits abgebaut. Nun fordert eine überparteiliche Initiative eine neue Chance für die "Pinkatalbahn". | Foto: Hannes Bauer
  • Die Schienen zwischen Oberschützen und Oberwart sind bereits abgebaut. Nun fordert eine überparteiliche Initiative eine neue Chance für die "Pinkatalbahn".
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Unterzeichner der Petition

  • Walter Bruckner, Gemeinderat, Ortsparteiobmann, Loipersdorf-Kitzladen
  • Tivadar Cseri, Pro Bahn, Komitat Vas
  • Mag. Andreas Eigenbauer, Unternehmer und Gemeinderat, Bad Tatzmannsdorf
  • Dagmar Frühwirth-Sulzer, Gemeinderätin, Oberwart
  • Gustav Gamauf, Stadt-Cafe, Oberwart
  • Dr. jur. Herbert M. Glotz, beeideter Wirtschaftsprüfer, Obmann Verein Schiene Südburgenland, Oberschützen
  • Nino Grossmann, Ortsparteiobmann, Großpetersdorf
  • Hans-Peter Hadek, Vizebürgermeister und Stadtparteiobmann, Oberwart
  • Thomas Karacsony, Gemeindevorstand, Großpetersdorf
  • Selina Katz, Schülerin, Fridays for Future Südburgenland
  • Mirjam Kayer, BEd., Gemeinderätin, Pinkafeld
  • Marina Kelemen, Gemeinderätin, Rechnitz
  • Mag. Michael Lind, Lehrer und Musiker, Lafnitz/Wien
  • Mag. Rudolf Luipersbeck, Bad Tatzmannsdorf
  • Stefan Marth, MSc, Vors. des Ausschusses für Innovation und Wirtschaft der Stadtgem. OW
  • Elfriede Pomper, Gemeinderätin der Stadtgemeinde Oberwart, Obfrau des Ausschusses für Familie, Senioren, Bildung und Jugend, Mitglied des ÖGB – Bundespensionisten-Ausschusses
  • Dietmar Pichlhöfer, pens. Obmann der Gewerkschaft Vida in Friedberg
  • Mag. Eduard Posch, Landesparteisprecher, Gemeinderat in Pinkafeld
  • Stefan Rath, Jugend- und Europagemeinderat, Oberwart
  • Hans Rehling, Ortsparteiobmann und Gemeinderat Bad Tatzmannsdorf
  • Helga Rehling, Gemeinderätin a.D., Bad Tatzmannsdorf
  • Waltraud Schranz und HR DDr. Erwin Schranz, Landtagspräsident i.R., Bad Tatzmannsdorf
  • Waltraud Schwammer, Bürgermeisterin Dechantskirchen
  • Mag. Karl Schweitzer, Staatssekretär und Gemeinderat a.D., Oberwart
  • Ing. Thomas Seper, Umweltstadtrat a.D., Oberwart
  • Sandra Spiegel, Unternehmerin und Gemeinderätin, Bad Tatzmannsdorf
  • Wolfgang Spitzmüller, Landtagsabgeordneter, Oberschützen
  • Jutta Spitzmüller, MA, ARGE Süd-Ost-Mobil, Oberschützen
  • Walter Temmel, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Bildein
  • Vanessa Tuder, Bezirksobfrau der JVP
  • Christoph Wachholder, Sprecher Südburgenland-Pro-Bahn
  • Ing. Johann Weber, Umweltgemeinderat a.D., Unterschützen
  • Josef Weinzettl, pens. Hauptschullehrer, Willersdorf
  • Dr. Dietrich Wertz, Umweltgemeinderat und Gemeindevorstand, Bad Tatzmannsdorf
  • Dipl. Ing.(FH) Dipl.-Ing. Alexander Wunderer - EUREM, Ingenieurbüro für Gebäudetechnik und nachhaltige Energiesysteme
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