Verkehrsbetriebe Burgenland
Kritik und Lob für Mobilitätsunternehmen

- Die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) sind für den VCÖ-Mobilitätspreis nominiert. Es gibt Lob und Tadel.
- Foto: VBB
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Die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) wurden für den Österreichischen Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) nominiert. Während Landesrat Heinrich Dorner das Projekt gemeinsam mit dem Burgenländischen Anruf- und Sammeltaxi (BAST) als großen Erfolg ansieht, kommt von der ÖVP Burgenland heftige Kritik.
BURGENLAND. Die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) werden das Burgenland beim Publikums-Voting des VCÖ-Mobilitätspreises Österreich vertreten. Das Projekt „Nachhaltige Mobilität für alle“ wurde von der Fachjury so gut bewertet, dass es nun in der Kategorie „Öffentlicher Verkehr“ für das Online-Voting nominiert ist. Beim Voting kann die Bevölkerung unter www.vcoe.at/voting bis zum 20. Juli 2025 für die Projekte abstimmen und so den Projekten Zusatzpunkte sichern.
„Nach der Wahl der Linie B14 zur beliebtesten Buslinie der Ostregion im November des vergangenen Jahres, ist die Nominierung der VBB für den VCÖ-Mobilitätspreises Österreich eine weitere große Auszeichnung und auch eine neuerliche Bestätigung dafür, welche hervorragende Arbeit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VBB tagtäglich im Dienste der Burgenländerinnen und Burgenländer leisten“, betont Verkehrslandesrat Heinrich Dorner.

- Landesrat Heinrich Dorner sieht die Verkehrsbetriebe und das BAST als burgenländisches Erfolgsmodell an.
- Foto: Landesmedienservice/Sziderics
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Größter Mobilitäts-Wettbewerb
Der VCÖ-Mobilitätspreis ist Österreichs größter Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport und wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Mobilitätsministerium und der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) durchgeführt. 363 Projekte und Konzepte wurden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich eingereicht, der unter dem Motto „Zukunftsfit für Stadt und Land“ steht.
In 13 Kategorien hat jeweils eine Fachjury die Projekte bewertet, die jeweils fünf am besten bewerteten Projekte sind für das Voting nominiert. „Die VBB ist seit ihrer Gründung eine Erfolgsgeschichte, wir haben mit ihr ein neues Zeitalter im öffentlichen Verkehr eingeläutet, bieten flächendeckend öffentliche Verkehrsmittel an und haben damit auch für andere Bundesländer Vorbildwirkung. Vielen Dank an das Team der VBB, das trotz anhaltender Kampagnen von verschiedensten Seiten dafür sorgt, dass unsere Bevölkerung rasch, sicher und stressfrei von A nach B kommt“, so der Landesrat.

- Die ÖVP-Landtagsabgeordneten Bernd Strobl und Hans Unger üben heftige Kritik an den VBB
- Foto: ÖVP Burgenland
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Kritik der ÖVP an der VBB
Während Landesrat Heinrich Dorner die VBB als Erfolgsmodell sieht, kommt von der ÖVP Burgenland einmal mehr Kritik. „Was hier passiert, ist kein Mobilitätskonzept, sondern ein politisches Machtspiel auf Kosten der Steuerzahler“, so ÖVP-Klubobmann Landtagsabgeordneter Bürgermeister Bernd Strobl. Private Bus- und Taxiunternehmen würden systematisch vom Markt gedrängt, während das Land Subventionen in ein Unternehmen pumpt, das rote Zahlen schreibt. „Die VBB missbrauchen ihre Monopolstellung, treiben ehrliche Unternehmerinnen und Unternehmer in die Ecke und betreiben Intransparenz in Reinkultur. Das ist Planwirtschaft auf dem Rücken der Steuerzahler“, warnt Strobl.
Auch ÖVP-Verkehrssprecher Landtagsabgeordneter Bürgermeister Hans Unger findet klare Worte: „Die VBB betreiben, trotz gegenteiliger Behauptungen, Ausflugsfahrten, Schulskikurse und Urlaubsshuttles quer durch Europa. Das hat mit öffentlicher Daseinsvorsorge nichts mehr zu tun. Auch die finanzielle Situation der VBB dürfte mehr als angespannt sein. Der Finanzchef der VBB widerspricht in einem Interview in einer Tageszeitung seinem eigenen Geschäftsführer öffentlich. Ob das Unternehmen tatsächlich bald zahlungsunfähig ist, bleibt offen. Mehr Chaos geht nicht.“

- SPÖ-Verkehrssprecher Landtagsabgeordneter Christian Drobits weist die Kritik der ÖVP zurück.
- Foto: SPÖ Burgenland
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Drobits ortet "unsachliche ÖVP-Kritik"
SPÖ-Verkehrssprecher Landtagsabgeordneter Christian Drobits wiederum ortet „unsachliche ÖVP-Kritik an einem Erfolgsmodell im öffentlichen Verkehr“: "877.500 Fahrgäste auf den VBB-Linien und beim BAST im ersten Halbjahr bestätigen den Erfolgskurs des Landes beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Die Verkehrsbetriebe Burgenland arbeiten kostendeckend. Hier wird durch eine völlig unsachliche Kritik an den VBB versucht, ein burgenländisches Erfolgsmodell in ein schiefes Licht zu rücken und schlechtzureden.“
„Das ist ein verantwortungsloses Verhalten nicht zuletzt auch gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Fahrgästen, den vielen Pendlerinnen und Pendlern, die diese Angebote nutzen“, so Drobits. Knapp 790.000 Personen auf den Linien der VBB, rund 87.500 Fahrgäste beim BAST im ersten Halbjahr 2025 und ein kontinuierlicher jährlicher Anstieg „bestätigen ganz klar den Erfolgskurs des Landes beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs“, hält Drobits fest.
4.000 Fahrgäste bei B14
Beispielhaft verweist er auf die Linie B14 Oberwart-Oberpullendorf-Mattersburg-Eisenstadt mit wöchentlich rund 4.000 Fahrgästen, auf die Busverbindungen aus dem Südburgenland nach Wien und retour, die massiv ausgebaut wurden und mit mehr als 12.000 Fahrgästen wöchentlich sehr gut angenommen – wie auch die Verbindungen nach Graz.
„Die Linien der VBB werden immer stärker in Anspruch genommen und durch die VBB ist das Burgenland auch Vorreiter, was flächendeckende Anrufsammeltaxis betrifft. Das Burgenland ist damit längst auch Vorbild für andere Länder wie das schwarz-blau regierte Niederösterreich. Die Wirtschaftlichkeit wurde von einem internationalen Wirtschaftsprüfer bestätigt", so Drobits, der ebenso die Nominierung für den VCO-Mobilitätspreis hervorhebt: "Wir haben im Burgenland ein Modell, das von Expertenseite und auch von außerhalb des Burgenlandes Lob und Anerkennung findet – offensichtlich ist gerade dieser Erfolg das größte Ärgernis für die Oppositionsparteien ÖVP und FPÖ im Burgenland.“
Die Volkspartei Burgenland fordert hingegen ein sofortiges Umdenken. „Die VBB müssen auf ihren eigentlichen Auftrag zurückgeführt werden. Zudem ist es dringend erforderlich, dass Klarheit und Transparenz über die finanzielle Lage der VBB hergestellt werden. Wenn hier das nächste burgenländische Millionengrab entstanden ist, haben die Steuerzahler ein Recht darauf Einblick zu erhalten“, so Strobl und Unger.
Neues Öffi-Zeitalter
„Richtungsweisend und goldrichtig“ war und ist aus Sicht des Landesrats die Gründung der VBB Ende 2020: "Über die VBB können wir den Bus-Ausbau in Eigenregie zügig vorantreiben, sind dabei sehr flexibel und nicht vom Bund abhängig - immer ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und im Sinne der Burgenländerinnen und Burgenländer.“
Als „entscheidender Schritt in ein neues Öffi-Zeitalter“ habe sich überdies die Einführung des BAST, das seit Ende 2024 täglich im gesamten Land fährt, erwiesen, betonte der Verkehrslandesrat. „Wir setzen mit dem BAST als Zubringer zu den Buslinien, die wiederum die Achsen (Bezirksvororte) innerhalb des Burgenlandes befahren und auch über die Landesgrenzen unterwegs sind, auf ein System, mit dem wir seit Dezember eine landesweite Versorgung mit Öffis sicherstellen. Durch die VBB ist das Land Burgenland Vorreiter im Bereich flächendeckender Anrufsammeltaxisysteme und auch Vorbild für andere Bundesländer wie Niederösterreich“, machte Dorner deutlich.
Rad und Bus in Kombination
Zudem soll die Kombination von Rad und Bus weiter intensiviert werden. Nachdem seit Kurzem die Fahrradmitnahme auf der Linie B2 von Graz ins Südburgenland möglich ist, gibt es dieses Angebot jetzt auch auf der beliebten Buslinie B9 zwischen Oberwart und Wiener Neustadt. Möglich wird dies durch neue, optimierte Fahr- und Umlaufpläne, die zusätzliche Flexibilität schaffen.
Die neue Option zur Radmitnahme gilt von Montag bis Freitag sowie an Sonn- und Feiertagen. Voraussetzung ist eine Voranmeldung mindestens 24 Stunden vor der geplanten Abfahrt. Damit wird die Anreise mit dem Fahrrad ins Burgenland sowie in Richtung Wiener Neustadt noch komfortabler und nachhaltiger gestaltet.
Neue Fahrzeiten mit Radmitnahme (Linie B9):
Montag bis Freitag:
- Kurs 115 – Abfahrt Oberwart Hauptplatz um 14:45 Uhr, Ankunft Wiener Neustadt Hauptbahnhof 15:52 Uhr
- · Kurs 119 – Abfahrt Oberwart Hauptplatz um 16:45 Uhr, Ankunft Wiener Neustadt Hauptbahnhof 17:52 Uhr
- · Kurs 116 – Abfahrt Wiener Neustadt Hauptbahnhof um 16:06 Uhr, Ankunft Oberwart Hauptplatz 17:11 Uhr
- · Kurs 120 – Abfahrt Wiener Neustadt Hauptbahnhof um 18:06 Uhr, Ankunft Oberwart Hauptplatz 19:11 Uhr
Sonn- und Feiertage:
- Kurs 505 – Abfahrt Oberwart Hauptplatz um 09:15 Uhr, Ankunft Wiener Neustadt Hauptbahnhof 10:22 Uhr
- · Kurs 506 – Abfahrt Wiener Neustadt Hauptbahnhof um 11:06 Uhr, Ankunft Oberwart Hauptplatz 12:11 Uhr
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