Ragweed
Land Burgenland startet Ragweed-Koordinierungsstelle

Sie stellten die neue Ragweed-Koordinierungsstelle Burgenland vor: LR Astrid Eisenkopf, LR Verena Dunst, Peter Zinggl (Landesplanung, Amt der Bgld. Landesregierung) und Hermann Frühstück (Ragweed-Koordinierungsstelle) | Foto: Landesmedienservice/Sziderics
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  • Sie stellten die neue Ragweed-Koordinierungsstelle Burgenland vor: LR Astrid Eisenkopf, LR Verena Dunst, Peter Zinggl (Landesplanung, Amt der Bgld. Landesregierung) und Hermann Frühstück (Ragweed-Koordinierungsstelle)
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EU-Projekt „Koordinierungsstelle Burgenland“ setzt Maßnahmen zur Bekämpfung der stark allergieauslösenden Pflanze Ragweed.

BURGENLAND. Das Land Burgenland arbeitet an der umfassenden Bekämpfung und Eindämmung der Ausbreitung von Ragweed. Im Rahmen des EU-INTERREG-Projekts „Joint Ambrosia Action“ entsteht derzeit ein grenzüberschreitendes Melde- und Bekämpfungsregime.
Dazu wurde auch eine Ragweed-Koordinierungsstelle eingerichtet, die mit Anfang August ihre Arbeit aufgenommen hat. Aufgabe der Ragweed-Koordinierungsstelle ist es, über Ragweed zu informieren, Vorkommen zu verifizieren und in Folge Vorschläge für Bekämpfungsmaßnahmen auszuarbeiten, diese an die jeweiligen Grundeigentümer zu übermitteln und gesetzte Maßnahmen zu überprüfen. Ragweed gehört zu den stärksten Allergieauslösern und stellt auch in der Landwirtschaft wegen Ertragseinbußen in Ackerkulturen ein großes Problem dar.

Wichtige Gründe zur Bekämpfung

Die Bekämpfung von Ragweed sei aus zweierlei Gründen wichtig, betonen Dunst und Eisenkopf: „Die Pflanze ist ein besonders aggressiver Allergieauslöser und stellt für viele Menschen eine enorme Belastung dar. Zweitens verursacht Ragweed Einbußen bei der Landwirtschaft.“
Verstärkt durch den Klimawandel sei in den vergangenen Jahren die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Symptome stark angestiegen, erläutert Eisenkopf. Von 1,5 Millionen Allergikern in Österreich leiden 30% auch unter Ragweed-Pollen. In Ostösterreich sind 11% der Bevölkerung von der Ragweedpollenallergie betroffen. Zur Behandlung der Allergie- und Asthma-Beschwerden durch Ragweed werden in Österreich jährlich rund 88 Millionen aufgwendet.

Strategie erarbeitet

Das Land Burgenland habe im vergangenen Jahr begonnen, „an einer Strategie zu arbeiten, um zum einen bestehende Ragweed-Vorkommen zu bekämpfen, und dessen Verbreitung zu verhindern bzw. einzudämmen“, so Eisenkopf.
Teil dieser Strategie sei das in Kooperation mit Ungarn gestartete INTERREG-Projekt „Joint Ambrosia Action“. Dabei gehe es darum, wie man Ragweed erkenne bzw. von ähnlichen Pflanzen unterscheide, aber auch darum, konkrete Maßnahmen gegen Ragweed auszuarbeiten. Mit der Koordinierungsstelle habe man dazu einen wichtigen Schritt gesetzt.
Auch in der Landwirtschaft verursache Ragweed Probleme. Die Ernteeinbußen seien bei manchen landwirtschaftlichen Erzeugnissen enorm, erläutert Dunst: „Bei Mais kann der Ertrag um bis zu 60% niedriger sein, bei der Sojabohne bis zu 30%. Beim Ölkürbis kann der Ausfall bis zu 70% betragen“, erläutert Dunst.

259 Ragweed-Funde im Burgenland verifiziert

„Seit dem Start der Koordinierungsstelle im August 2018 wurden 266 Ragweed-Funde gemeldet, davon wurden 259 verifiziert“, erklärt Mag. Hermann Frühstück, Mitarbeiter der Koordinierungsstelle. In Folge habe man 121 Grundstückseigentümer angeschrieben und diese über „Bekämpfungsmaßnahmen, abgestimmt auf die Anzahl der Pflanzen und die jeweilige Nutzung der Fläche, informiert“. Bisher haben 30 Grundstücksbesitzer per Rückmeldung die Bekämpfung bestätigt. Natürlich sei noch viel Informations- und Aufklärungsarbeit nötig, so Frühstück.
Auch sei die Bekämpfung freiwillig, da es keine gesetzliche Basis dafür gebe. Derzeit kann nur bei Baugrundstücken der Bürgermeister eine Ragweed-Bekämpfung anordnen, bei landwirtschaftlichen Flächen ist das derzeit nicht möglich. Allerdings arbeite man gerade an den rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bekämpfung von Ragweed, sagt Peter Zinggl, Hauptreferat Landesplanung am Amt der Bgld. Landesregierung: „Konkrete Vorschläge werden gerade in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltrecht der UNI Linz ausgearbeitet und danach den politischen Entscheidungsträgern vorgelegt.“

Nächster Schritt

In einem nächsten Schritt wolle man 2019 verstärkt in die Schulung und die Information gehen, so Frühstück. Geplant sind weitere Schulungen für Ragweed-MelderInnen sowie Info-Kampagnen für Landwirte, Gemeinden, Schulen und die Bevölkerung. In den Bezirken Neusiedl am See und Oberwart wurden bereits heuer erste Schulungen durchgeführt.
Kontakt zur Ragweed-Koordinierungsstelle: Telefon 0664 / 4047 135, E-Mail ragweed@bgld.gv.at.
Die Meldungen über Ragweed-Vorkommen laufen in der Regel über www.ragweedfinder.at, betrieben von der Medizinischen Universität Wien. Meldungen, die das Burgenland betreffen, werden automatisch an die neu Ragweed-Koordinierungsstelle weitergeleitet.

Info Ragweed

Allergieauslöser, Ertragseinbußen in Landwirtschaft
Die Pflanze Ragweed oder beifußblättriges Traubenkraut (wissenschaftlich: Ambrosia artemisiifolia) breitet sich besonders in Ostösterreich rasant aus. Ragweed-Blütenstaub (Pollen) gehört zu den stärksten Allergieauslösern und verursacht Heuschnupfen, Bindehautentzündungen, Bronchitis mit Husten, Atemnot und allergisches Asthma. Auch in der Landwirtschaft stellt Ragweed wegen Ertragseinbußen in Ackerkulturen ein großes Problem dar. Eine einzige Pflanze kann gut eine Milliarden Pollen verbreiten, wobei schon 300 Pollen pro m³ Luft allergische Reaktionen auslösen können. In der Landwirtschaft stellt Ragweed wegen der schwierigen Bekämpfung und der Ertragseinbußen in einigen Ackerkulturen ein Problemunkraut dar.

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