Politischer Trotz statt Südburgenlandmanager
"Das Südburgenland braucht einen Manager", so die Intention von LH Hans Niessl, damit in Zukunft das Potential noch besser ausgeschöpft werde und Probleme im Landessüden behoben werden. Gleichzeitig "zauberte" er mit Rudolf Luipersbeck auch gleich einen bekannten Namen aus dem Hut. Er wollte damit vermutlich auch bereits im Vorfeld eines beginnenden Wahlkampfs einen Bonuspunkt setzen.
Doch es kam anders - zuerst massive Kritik aus der Politik - sowohl von der Opposition als auch vom Regierungspartner -, dann der Rückzug des ehemaligen erfolgreichen Kurbad-Vorstandsdirektors aus Bad Tatzmannsdorf. Diesem folgte ein durchaus aus lautstarkes Vorwahlkampfgeplänkel und einiges an politischem Trotz. Beides dient der Sache aber in keinem Fall und deshalb sollte aus dem Winkel wieder herausgefunden werden.
Es mag durchaus richtig sein, dass das Südburgenland einen solchen starken Manager braucht, doch stellt sich die Frage - warum gerade jetzt, warum nicht bereits vor fünf oder zehn Jahren? Da hätte es genügend Potential gegeben, das in den letzten Jahren vergeudet wurde und wohl kaum mehr wieder zurückgewonnen werden kann (Stichwort "Bahn"). Außerdem gibt es mehrere Organisationen, Vereine und Institutionen, die gute Arbeit im Südburgenland geleistet haben - vom RMB bis zu südburgenland plus. Wenn es an einem Koordinator fehlte, der alles verknüpft - dann wäre ein solcher schon viel früher zu finden gewesen.
Zweifelsohne hatte Rudolf Luipersbeck alle Kompetenzen, die für so eine Position, die er unentgeltlich übernehmen wollte, notwendig sind und das haben auch die Kritiker durchaus verstanden. Doch die Vorgehensweise - eine solch wichtige Entscheidung ohne den Partner durchboxen zu wollen - kann zurecht kritisiert werden, mutet es doch irgendwie als "Vorwahlkampftaktik" an, Versäumnisse der letzten Jahre mit einem klugen Schachzug "auszumerzen". Das hätte man auch anders haben können und zwar auf typisch burgenländisch "durchs Rein kemman d'Leut zsaum" - das war in diesem Fall wohl nicht so.
Darum ging das Vorhaben zunächst einmal schief, auch wenn Niessl diese Funktion als Koalitionsbedingung positioniert. Damit hat er - genauso wie die übrigen Fraktionen - den Wahlkampf eröffnet, auch wenn noch alle beteuern, Sachpolitik bis zum Schluss machen zu wollen.
Ebenso bleibt abzuwarten, ob die politischen Köche noch andere Zutaten mischen, ehe ein "Südburgenland-Manager" die nächste Suppe auslöffeln darf. Aber das werden die nächsten Wochen wohl noch zeigen ...
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