Internationaler Roma-Tag
Tagung und Konzert im Rahmen von "Dream Road"

Im Offenen Haus Oberwart fand am 9. April eine Tagung zum Internationalen Roma-Tag statt. | Foto: HP
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  • Im Offenen Haus Oberwart fand am 9. April eine Tagung zum Internationalen Roma-Tag statt.
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Am 8. April wird der internationale Tag der Roma begangen. Auch in Oberwart wurde diesem gedacht.

OBERWART. Anlässlich des Internationalen Tages der Roma, der seit 1971 jedes Jahr am 8. April begangen wird, betont der 2. Landtagspräsident Bgm. Georg Rosner die Wichtigkeit der Anerkennung der Volksgruppe in Österreich: „Seit Jahrzehnten ist die Volksgruppe der Roma und Sinti ein fester Bestandteil der burgenländischen Identität. Darauf können wir stolz sein. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Politik weiter für die Stärkung und Integration der Volksgruppe in der Gesellschaft eintritt.“

Georg Rosner: „Die Volksgruppe der Roma und Sinti ist fester Bestandteil der burgenländischen Identität!“

2021 hat die Bundesregierung außerdem die Volksgruppenförderung verdoppelt, vor kurzem wurde auch eine neue Digitalförderung mit einem Budget von 54 Millionen Euro beschlossen. „Die Weitergabe der Sprache und Kultur ist essentiell für den Erhalt der österreichischen Volksgruppen. Die Volksgruppen leisten mit ihren Publikationen einen wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag. Die explizite Berücksichtigung der Volksgruppenmedien in der neuen Digitalförderung ist der nächste wichtige Schritt in der Unterstützung der österreichischen Volksgruppen“, so ÖVP-Volksgruppensprecher Patrik Fazekas.

Einsatz für die Volksgruppen: Patrik Fazekas und Georg Rosner | Foto: ÖVP Burgenland
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Positionspapier für Gedenkstätte

Am 8.4.2022 konnten Vertreter*innen der Roma-Community, darunter auch Katharina Graf-Janoska und Gilda-Nancy Horvath (Projektmitarbeiterinnen Dream Road) sowie Andreas Lehner und Horst Horvath von der Roma Volkshochschule Burgenland ein Positionspapier zur Errichtung einer Gedenkstätte für die in der NS-Zeit ermordeten Roma und Sinti im Parlament offiziell übergeben.
Derzeit gibt es in Österreich keinen zentralen Gedenkort der Republik Österreich für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti. Deshalb erarbeitete Gilda-Nancy Horvath im Auftrag der Roma Volkshochschule Burgenland im Rahmen des Interreg-Projektes Dream Road ein Positionspapier, in dem alle Roma-Organisationen und Aktivist*innen Österreichs ihre Forderung für eine Umsetzung formulieren: Es soll an einem zentralen Standort in der Bundeshauptstadt Wien stehen, es soll eine permanente Form haben und es soll zeitnah umgesetzt werden.

Übergabe des Positionspapiers an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka | Foto: Roma VHS
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Dokumentationszentrum

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) dazu: "Das Positionspapier ist sehr weitreichend und macht uns klar, dass die Roma und Sinti einen lebendigen Ort des Gedenkens möchten, an den auch ein Dokumentationszentrum anschließt.
Das Denkmal zu errichten sei das eine, so Sobotka weiter, "und dafür werden wir das Geld sicher auftreiben". Die größere Herausforderung sei aber die nachhaltige Verwaltung, um den Betrieb sicherzustellen. "Da haben Sie in mir sicher einen Unterstützer, der sich auch einbringen möchte", versprach der österreichische Nationalratspräsident."
Am 7. April hatten die Roma und Sinti ihr Positionspapier bereits im Rahmen eines feierlichen Akts zum Austausch mit der Politik in der Wiener Hofburg vor Vertreter*innen der Grünen und der ÖVP präsentiert. Die Nationalratsabgeordnete Eva Blimlinger (Grüne) hatte dort ihre Unterstützung zugesagt: "Mein Herzenswunsch wäre es, wenn wir am nächsten Internationalen Roma-Tag, am 8. April 2023, eine wunderschöne Gedenkstätte hätten." Auch die Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer (Grüne) und Nikolaus Berlakovich (ÖVP) sagten zu, die Umsetzung der Gedenkstätte tatkräftig zu unterstützen.

Weitreichende Zusammenarbeit

Was nur nach einer politischen Formalität aussieht, ist der Erfolg einer wegweisenden Kooperation der Roma-Communities in Österreich. Sowohl migrantische als auch autochthone Organisationen und Aktivist*innen erarbeiteten vereint das Positionspapier, das den jahrelangen politischen Stillstand zu diesem Thema beendete.
Ausgangspunkt für diese Zusammenarbeit war eine Arbeitsgruppe des von der EU geförderten Interreg-Projekts "Dream Road", das von der Roma Volkshochschule Burgenland organisiert und durchgeführt wird.

Tagung im OHO

Am 9.4.2022 fand die alljährliche Tagung zum Internationalen Romatag der Roma Volkshochschule Burgenland, im Rahmen des Interreg Projektes „DREAM ROAD“ statt. Befasst hat sich die Tagung mit der Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe der Rom*nija und Sinti*zze unter dem Gesichtspunkt von „Hass im Netz“. Rom*nija und Sinti*zze sind häufig Ziel solcher Hassbotschaften. Durch die scheinbare Anonymität, die das Internet bietet, fühlen sich manche sicher genug, um ihrem Hass und Rassismus freien Lauf zu lassen. Die Zahl der Übergriffe im Netz, auf diversen Plattformen, Internetseiten und auch in Foren, nimmt dabei jährlich zu.
Andreas Lehner, Vorsitzender der Roma Volkshochschule Burgenland, betonte, dass Rassismus noch immer in den Köpfen viel zu vieler Menschen fest verankert ist und dass es eines gesellschaftlichen Kraftaktes bedarf, um dieses Übel zurückzudrängen. Nicht die Roma sind das „Problem“, wie immer wieder behauptet wird, sondern der in unserer Gesellschaft immenente Rassismus.“

Vortrag und Konzert

Auch die burgenländischen Politiker Landtagspräsident Bgm. Georg Rosner, NR Christian Drobits; Datenschutzsprecher der SPÖ und LA Wolfgang Spitzmüller (Grüne), der Grußworte von Bundesministerin Alma Zadić überbrachte, versprachen Mithilfe bei der Umsetzung der zentralen Gedenkstätte für Rom*nija und Sinti*zze in der Bundeshauptstadt Wien.
Der Vortrag von Roxanna-Lorraine Witt befasste sich mit dem Thema „Radikalisierung im Netz: Rassismus gegen Rom*nija und Sinti*zze als Phänomen im Kontext Social-Media und Gaming-Kultur“ und zeigte eindringlich auf, wie kurz der Weg von Hassbotschaften und Gewaltspielen im Internet zur realen Gewalt gegen marginalisierte Gruppen ist.

Foto: Roma VHS

Gilda-Nancy Horvath berichtete über neueste Entwicklungen im Medien- und Digitalbereich im Kampf gegen Antiziganismus und fordert ein Ende der Fremddarstellung von Roma in den Medien und die Einbeziehung und gezielte Förderung von Roma-Journalist*innen. Das würde die überwiegend negative und fast immer klischee- und vorurteilsbehaftete Darstellung von Roma verhindern. In einem virtuellen Beitrag stellte Team der ZARA Beratungsstelle - Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit/ Beratungsstelle gegen Rassismus und der Beratungsstelle seine Arbeit vor #GegenHassimNetz). Am Abend fand ein Konzert mit Leon Berger Band statt.

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