Grammeln & Schmalz, Volksmusikworkshop, Folkkocsma
Ein Wochenende mit dem BUKV im Zeichen des Brauchtums

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Der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein (BUKV) verzeichnete ein ereignisreiches Wochenende: am Samstag, den 5. April, begann der Nachmittag mit der traditonellen Herstellung von Grammeln & Schmalz, gefolgt von einem volksgruppenübergreifenden Musikworkshop und einem Folkkocsma in der Gemeindehalle in Siget in der Wart. Alle drei Programme werden auch in diesem Jahr fortgesetzt.
Die diesjährige Pannonische Kulinarikreihe bot mit dem Themenschwerpunkt Grammeln & Schmalz ein neues Highlight. Unter der Leitung von Balázs Tieber verfolgten die TeilnehmerInnen den Prozess des Grammelherstellung, vom Würfeln des Rückenspecks bis zum Abkühlen der knusprigen Grammeln. Beim Würfeln des Specks war es wichtig, dass die Teilnehmer nahezu gleich große Stücke zuschnitten, damit die Grammeln möglichst gleichzeitig gar werden. Das Schmalzauslassen erfolgte auf traditionelle Weise in einem Kessel und dauerte gut zwei Stunden. Der Vorgang erforderte ständiges Rühren, bei dem sich die Interessierten abwechselten. Dadurch sollte verhindert werden, dass das Fett im Kessel anbrennt. Währenddessen erinnerten sich die TeilnehmerInnen an den traditionellen Sautanz, als die Schweine noch zuhause geschlachtet und verarbeitet wurden. Balázs Tieber verriet den TeilnehmerInnen auch einige Tricks, so zum Beispiel, dass die Zugabe von Milch bei der Herstellung den Grammeln eine schöne goldbraune Farbe verleiht. Zum Schluss verkosteten alle gemeinsam die frisch gebackenen Grammeln und nahmen je ein Glas mit selbstgemachtem Schmalz mit nach Hause.
Das Programm wurde mit einem volksgruppenübergreifenden Volksmusikworkshop fortgesetzt. Die VolksmusikerInnen des BUKV, Mitglieder der Volksmusikensembles Csörge und Szélforgók und der Tamburizzagruppe Vlahija lernten voneinander burgenländische Volkslieder. Die traditionellen kroatischen Melodien - Jur postaje protulice, Ptica spiva, Ah, joj meni - wurden erstmals auf der Geige gespielt, während die burgenländisch-ungarischen Volkslieder - Intéző úr, Ezt a kislányt, Azt gondoltam – nun auch auf der Tamburizza gespielt wurden. Die ungarischen Lieder stammen aus der Sammlung von Dr. Károly Gaál, überliefert von Julianna und József Janzsó 1963 in Schachendorf. Die kroatischen Volkslieder stammen ebenfalls aus der Region Vlahija, in deren Zentrum Weiden bei Rechnitz liegt. Der Workshop wurde von János Földesi, Volksmusiklehrer des BUKV, und Dominik Tallian, Mitglied der Tamburizagruppe Vlahija, geleitet.
Das Nachmittagsprogramm endete im „Folkkocsma” , wo Volkslieder aus Mezőbánd, Ördögönsfüzes und Vas von den VolksmusikerInnen des BUKV vorgetragen wurden. Auch diesmal wurde gemeinsamen mit dem Publikum ein Volkslied Megismertem az uramnak minden hamisságát (Ich kenne jede Unaufrichtigkeit meinens Mannes) gesungen. Mit der Verwirklichung der Idee des „Folkkocsma“ wurden gleichermaßen die Bedürfnisse der Gäste und der VolksmusikerInnen des BUKV erfüllt. Während das an Volksmusik und Volkstanz interessierte Publikum Spaß haben und in entspannter Atmosphäre tanzen wollte, ist für die Musikgruppen Csörge und die Szélforgók die Zeit gekommen, ihr Können in einem Tanzhaus zu erproben.
Alle drei Programmreihen werden auch in diesem Jahr fortgesetzt. In der Pannonischen Kulinarikreihe wird Daniel Gaal, ein talentierter Jungkoch aus Unterwart, am 8. Juli um 17:00 Uhr im Klubhaus in Unterwart traditionelle ungarische Fischgerichte zubereiten. Zum Volksmusik-Workshop laden die VolksmusikerInnen des BUKV abwechselnd Vertreter anderer Volksgruppe ein, um von- und miteinander zu lernen. Interessenten sind dabei herzlich willkommen. Auch das „Folkkocsma” wird noch im Frühjahr fortgesetzt.
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