Fußball im Bezirk Oberwart
Saisonabbruch - das sagen die Vertreter 1. Klasse Süd
Vereinsvertreter aus dem Bezirk Oberwart nehmen zum Saisonabbruch im Amateurfußball Stellung. Hier gibt es die Stellungnahmen aus der 1. Klasse Süd.
BEZIRK OBERWART. Am 15. April beschloss das ÖFB-Präsidium einstimmig den Abbruch der Meisterschaften im Amateur-, Frauen- und Nachwuchsfußball. Aufgrund eines Rechtsgutachtens wird Meisterschaft in allen Ligen und Klassen annulliert und geplant im Herbst neu gestartet.
Damit gibt es weder Auf- noch Absteiger. Die Bezirksblätter Oberwart hörten sich bei den Vereinen im Bezirk um. Das sagen die Vertreter aus der 1. Klasse Süd.
Joachim Schwarz (Trainer SK Unterschützen)
Für mich hat es eigentlich ohnehin nur 2 Szenarien gegeben: Entweder Abbruch und Annullierung oder Abbruch und Wertung der Tabelle.
Natürlich ist eine faire Lösung für alle Teams nicht möglich. Ich glaube aber, das ist nun trotzdem die fairste Entscheidung. Obwohl wir auf einem Aufstiegsplatz standen, sehe ich es sehr gelassen. Der Sport ist eine der schönsten Nebensachen im Leben, aber die Gesund steht an Nummer 1.
Wir können mit der Entscheidung leben, wollen unser Team zusammenhalten und hoffen, dass wir bald wieder auf den Platz dürfen.
Gerald Polster (Obmann ASK Goberling)
Ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet und nichts anderes in der jetzigen Situation erwartet. Es ist die einzig faire Entscheidung für alle Vereine und noch wichtiger ist, dass die Entscheidung im Sinne der Gesundheit für die Menschen getroffen wurde.
Ich verstehe auch, dass manche Vereine sowie deren freiwilligen Funktionäre und Spieler enttäuscht sind, die in der abgelaufenen Herbstsaison ganz vorne gestanden sind, aber es ist noch lange keine Garantie, dass es diejenigen automatisch geschafft hätten, denn die anderen dahinterliegenden Vereine haben sich sicher auch Gedanken gemacht, um den Aufstieg vielleicht doch noch irgendwie mitzuspielen und zu schaffen bzw. den Abstieg zu vermeiden oder nicht darin verwickelt zu werden. Schade ist nur, dass es auf sportlichem Weg nicht mehr festgestellt und eruiert werden kann.
Vereine, die in der Vergangenheit auf die Finanzen geschaut und nachhaltig gewirtschaftet haben, werden weniger Probleme bekommen. Problematisch wird es für jeden Verein - und da sind wir nicht ausgenommen - wenn Veranstaltungen oder Spiele mit Zuschauer nicht stattfinden dürfen bzw. wer weiß, welche Sanktionen und Vorschriften noch kommen und eingehalten werden müssen. Dann ist der Spielbetrieb - so wie er bis jetzt war - in weiterer Folge nicht durchführbar und kann auch nicht aufrecht erhalten werden.
Harald Schneller (Obmann SV Großpetersdorf)
Eine komplette Annullierung der diesjährigen Meisterschaft ist kompletter Schwachsinn. Hat es keine Spiele gegebe, sich niemand verletzt bzw. gab es keine Strafen und Sperren? Die Enttäuschung bei unseren Spielern, Trainern, Fans und Funktionären ist riesig. Mit neun Punkten Vorsprung auf den Zweiten wären wir ziemlich sicher wieder in den 2. Liga Süd aufgestiegen. Statt dieser Annullierung hätte es sicher bessere Lösungsvarianten gegeben.
Finanziell gesehen ist die ganze Sache natürlich ebenso ein Hammer - die Vereine haben absolut keine Einnahmen, es fallen Spiele, Feste, Sponsorenabende usw. aus. Die Suche nach neuen Sponsoren kann man ebenfalls vergessen. Wobei ich auch anmerken will, dass der Fußball, so wichtig er auch ist, im Vergleich zu Menschenleben, wenig bedeutet.
Ronald Goger (Obmann SC Kemeten)
Der Abbruch der Meisterschaft war die einzige sinnvolle Lösung. Gesundheit steht an oberster Stelle. Ein Spiel ohne Zuschauer im Amateurbereich ist für mich nicht umsetzbar, da es keine Eintrittsgelder und Kantinen-Einnahmen gibt.
Es entgehen uns natürlich wichtige Einnahmen, so entfällt zb. der Dämmerschoppen, die Verlosung, und die Werbeeinnahmen sind ungewiss. Wir hoffen, wenn es die Gesundheit zulässt im Herbst spielen zu können. Es ist unklar, wie es mit den Legionären weiter geht und ob sie ausreisen dürfen.
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