Frauenfussball
Südburgenland/Hartberg entzaubert auch LASK Ladies
Die SPG Südburgenland/TSV Hartberg kehrt mit einem 2:1-Auswärtserfolg bei Tabellenführer LASK auf die Erfolgsschiene zurück.
SÜDBURGENLAND. Nach der bitteren 2:1-Niederlage bei den Young Violets und dem abgesagten Heimspiel gegen die Carinthians Hornets - das am Sonntag, 26. November, um 13 Uhr in Mischendorf nachgetragen wird - ging es am Landesfeiertag, 11. November, nach Linz zum Tabellenführer LASK.
Die LASK Ladies waren bis dato noch unbesiegt und planten natürlich einen weiteren Erfolg mit ein. Bei ungemütlichen ("aprilhaftem") Herbstwetter mit Wind, Regen und zwischendurch Sonnenschein starteten die Sachs-Mädels druckvoll. Mit der ersten Aktion brachte Linda Popofsits einen Stangler ideal zur Mitte und Julia Meixner traf zum frühen 0:1 (4.).
Südburgenland setzt nach
Auf der Gegenseite fand Tea Krznaric in Minute 7 die erste gute Möglichkeit vor, doch ihr Flachschuss ging knapp am langen Eck vorbei. Danach waren wieder Südburgenländerinnen am Drücker - erneut tankte sich Popofsits an der Seite durch und spielte den Ball zur Mitte, doch diesmal konnten LASK-Torfrau Jasmin Mühleder und Madlene Kerschbaummayr den Raum zumachen und im Gestocher dann Mühleder gegen Meixner sichern (21.).
Drei Minuten später bediente Meixner im Rückraum Katja Dorn, deren Distanzschuss aber von Mühleder gehalten wurde. Gerade zwei Minuten danach zirkelte Popofsits eine abgerissene Flanke an die Querlatte (26.). Auch der Gegenseite war es dann Sensenberger, die aus rund 20 Metern verzog (33.), während ein weiterer Popofsits Ball nur knapp am langen Eck vorbei ging (38.).
Starke Halbzeit belohnt
Zwei Minuten später brandete erneut für Sekunden Jubel bei Südburgenland auf, denn nach einer schönen Flanke von Lilla Sipos in den Strafraum war Popofsits zur Stelle, ihren Ball vermochte Mühleder nicht festzuhalten und er kullerte über die Linie - doch Assistent Günter Ullmann hatte zu Unrecht die Fahne oben (40.).
Die Südburgenländerinnen belohnten sich für die starke erste Halbzeit dennoch ein weiteres Mal. Ein Zuspiel von Dorn auf Sipos rasierte Sensenberger beim Klärungsversuch und der Ball landete bei Sipos, die alleine vor Mühleder sich diese Chance nicht entgehen ließ und sicher zum verdienten 0:2 einnetzte (45.). Das war dann auch der Pausenstand.
Anschlusstreffer und "Zitterpartie"
Die ersten Minuten nach Seitenwechsel verliefen eher unspektakulär. Die Linzerinnen kamen zwar mit mehr Elan aus der Kabine, Südburgenland kontrollierte aber das Geschehen - Chancen waren aber kaum vorhanden. Nach einem Einwurf brachte die kurz davor eingewechselte Linda Schöser den Ball mit Lochpass auf Simone Krammer, die einen Stellungsfehler eiskalt zum Anschlusstreffer ausnutzte (57.).
Danach wurde zur "Zitterpartie" für die nun nervös agierenden und verunsicherten Südburgenländerinnen. Die Linzerinnen - aufgeweckt durch das 2:1 - kamen zu etlichen Möglichkeiten. So startete Kapitänin Katharina Mayr zu einem sehenswerten Solo durch die Abwehrreihen, ihr Abschluss fiel aber zu schwach aus (66.). Nur zwei Minuten später zielte Krznaric nach einem Eckball nur knapp drüber.
Dreifachchance vereitelt
In der 72. Minute hatten die Heimischen dann gleich dreimal die Chance auf den Ausgleich, aber sowohl Linda Schöser, Celina Prieler als auch Katharina Mayr vermochten Fiona Fazekas nicht zu bezwingen. In Minute 80 dreht Fazekas nach einem kurz abgespielten Freistoß den Schuss von Mayr über die Latte. Beim anschließenden Corner war die Kirchfidischerin erneut zur Stelle.
Danach erfingen sich die Südburgenländerinnen wieder und die gut 20-minütige Drangperiode der LASK Ladies ging zu Ende. Aus einem Konter heraus gab es dann noch eine dicke Möglichkeit für die Gäste, doch die Flanke von Isabella Gold auf Sipos fiel ein wenig zu scharf aus, somit konnte die Ungarin den Ball aus spitzem Winkel nur noch ins Außennetz katapultieren (84.).
Südburgenland spielt Sieg nach Hause
In der Nachspielzeit setzte dann kurzzeitig wieder ein ordentlicher Wolkenbruch - mit leichtem Hagel - ein. Die Südburgenländerinnen kontrollierten das Spiel und ließen die Stolte-Mädels kaum mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Sipos & Co. behaupteten den Ball mehrmals an der Cornerfahne und spielten den Sieg nach Hause.
In der trotz eisigen Temperaturen etwas hitzigen - wohl zu langen Nachspielzeit - kassierte Madlene Kerschbaummayer noch zweimal wegen Foulspiels (binnen zwei Minuten) Gelb und musste damit in Minute 96 mit Gelb-Rot vom Platz. Eine gute Minute später beendete Schiedsrichter Jakob Wallner dann das Spitzenduell mit einem verdienten "Happy End" für die SPG Südburgenland/TSV Hartberg, die damit wieder bis auf drei Punkte an die Spitzenreiterinnen vom LASK heranrückt und ihnen die erste Saisonniederlage zufügte.
Statements
Barbara Weber (Kapitänin Südburgenland/Hartberg): "Wir haben unseren Matchplan sehr gut umgesetzt. Vor allem 1. Halbzeit kam LASK nur zu wenigen Chancen. Der frühe Führungstreffer war natürlich optimal für uns. Uns war klar, dass LASK in der 2. Hälfte noch einmal alles probieren wird, um das Spiel zu drehen. Wir haben alles getan, um das zu verhindern. Auch wenn wir eine Phase hatten, wo die Gegnerinnen zu mehreren guten Chancen gekommen sind, ist ihnen zum Glück nicht mehr als der Anschlusstreffer gelungen. Die Freude über den Sieg gegen den Tabellenführer war natürlich riesig. Es macht momentan extrem viel Spaß mit den Mädls auf dem Platz zu stehen und gemeinsam solche Erfolge zu feiern."
Benjamin Stolte (LASK-Trainer): "Die Südburgenländerinnen gingen mit der ersten Torchance in Führung. Wir fanden nicht ins Spiel und spielten unsere Aktionen auch nicht zu Ende. Wir waren auch in den Zweikämpfen nicht präsent genug. Die Pausenführung für die Gäste war verdient. Zweite Halbzeit zeigten wir mehr Charakter, schafften aber nur noch den Anschlusstreffer. Wir werden aus dieser Niederlage lernen. Gegen solche Gegner brauchst du zwei gute Halbzeiten nicht nur eine."
Hochspannung bis zum Schluss
Da in der letzten Herbstrunde am Samstag sowohl der Tabellenzweite Wildcats Krottendorf (0:0 bei den Carinthians Hornets) als auch der Dritte Pinzgau Saalfelden (1:1 bei LUV Graz) patzten und Punkte liegen ließen, bleibt die Herbstsaison weiterhin hochspannend. Die SG FAC-USC Landhaus spielt am Sonntag noch gegen Altenmarkt und wird punktemäßig zu Südburgenland wieder aufschließen.
Damit wird die Herbstmeisterschaft voraussichtlich erst am Sonntag, 26. November, in Fernduellen der Nachtragsmatches entschieden. Denn sowohl Südburgenland/Hartberg gegen Carinthians (13 Uhr) als auch FAC-Landhaus gegen SVK Wildcats (14 Uhr) werden am 26. November gespielt. Für das Nachtragsmatch zwischen Pinzgau Saalfelden und LASK gibt es noch keinen Ersatztermin (könnte aber wohl auch am 26. November sein).
Cupfight für 1b-Team gegen GAK
Am Sonntag, 12. November, findet in der Fußball-Arena, das in der Vorwoche abgesagte Cup-Match zwischen Südburgenland 1b und GAK statt. Dabei gehen die Grazerinnen, klarer Tabellenführer der Steirischen Frauen-Landesliga, als klarer Favorit ins Spiel. Spielbeginn ist um 14 Uhr.
Dennoch wollen die Südburgenländerinnen, fast alle Spielerinnen vom Frauenfussballzentrum der BHAK/BHAS Stegersbach, den GAK zumindest ärgern. Natürlich ist auch eine Sensation nicht völlig ausgeschlossen.
Sichtungstraining in Stegersbach
Am Samstag, 18. November, findet im Frauenfussballzentrum der BHAK/BHAS Stegersbach wieder ein Sichtungstraining für junge Talente zur Aufnahme im kommenden Schuljahr statt. Beginn ist um 10 Uhr. Anmeldung unter www.hak-stegersbach.at/ffz.
Durch die enge Kooperation mit der SPG Südburgenland/TSV Hartberg haben einige jungen Spielerinnen bereits in den Bundesliga-Kader geschafft, wie beispielsweise Torschützin Julia Meixner, "Fußballerin des Jahres" Marie-Kristin Leitner, Amelie Fritz, Marie Ramberger oder Leonie Pinter.
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