Am 28. Mai
Dirigent Dennis Russell Davies debütiert in Oberschützen
Das Symphonieorchester Oberschützen lädt am Dienstag, den 28. Mai, zum Orchesterkonzert "Symphonische Dialoge" in das Kultur- und Universitätszentrum Oberschützen ein. Konzertbeginn ist um 19 Uhr im Jenö Takács Saal, Werkeinführung ab 18.30 Uhr.
OBERSCHÜTZEN. Für sein Debüt beim Symphonieorchester Oberschützen der KUG wählte der international renommierte amerikanische Dirigent Dennis Russell Davies Werke, die auf unterschiedliche Weise einer gemeinsamen musikalischen Idee Ausdruck verleihen: dem symphonischen Dialog einzelner Instrumentengruppen.
In Haydns 1792 komponierter „Concertante“ treten Oboe, Fagott, Violine und Violoncello in reizvollen klanglichen Kontrasten aus dem Orchester heraus und ihm gegenüber. Strawinskys Bläser-„Symphonies“ (1920/47) bieten in ursprünglicher Bedeutung des Wortes ein faszinierendes Kaleidoskop wechselnder klanglicher Gruppierungen. Schostakowitsch wiederum kontrastiert in seiner 1936 komponierten 6. Sinfonie die Erwartungshaltung durch ein symphonisches Bekenntnis: Verzweiflung artikuliert sich hier ebenso in traurigem Ernst wie in grotesk überzogener Ausgelassenheit.
Zum Dirigenten
Dennis Russell Davies wurde 1944 in Ohio geboren und studierte Klavier und Dirigieren an der New Yorker Juilliard School. Er begann seine Laufbahn 1972 als Chefdirigent des Saint Paul Chamber Orchestra, gründete 1977 das American Composers Orchestra New York und ist seit den 1980er Jahren vorrangig im deutschsprachigen Raum tätig.
Er war zunächst GMD am Staatstheater Stuttgart, übernahm dann die Position des GMD der Stadt Bonn. Als Chefdirigent leitete er das Radio-Symphonieorchesters Wien und das Stuttgarter Kammerorchesters und hatte von 1997 bis 2009 eine Professur für Dirigieren am Salzburger Mozarteum inne. Von 2002 bis 2017 war er Opernchef und Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz und von 2009 bis 2016 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel. Seit Beginn der Spielzeit 2018/19 ist er Künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Filharmonie Brno und im September 2020 übernahm er das Amt des Chefdirigenten beim MDR-Sinfonieorchester.
Gastspiele an großen Opernhäusern
Im Laufe seiner Karriere hat er die renommiertesten Orchester Nordamerikas und Europas dirigiert und gastierte mit einem vielfältigen Opernrepertoire an den großen Opernhäusern und bei internationalen Festspielen. Davies hat sich immer schon für die zeitgenössische Musik eingesetzt und gleichzeitig dem breiten sinfonischen Repertoire intensive Aufmerksamkeit geschenkt.
Öffnung zur Moderne
Er prägte "seine" Orchester nachhaltig, u. a. durch eine Öffnung zur Moderne und zu neuen Publikumsschichten wie etwa durch Konzerte mit Till Brönner, Dave Brubeck und Keith Jarrett, aber auch durch die beständige Arbeit am sinfonischen Kernrepertoire.
Davies engagierte sich bereits in den 70er und 80er Jahren für Komponisten wie Glass, Copland, Berio, Cage, Henze, Bernstein, Kantscheli, Pärt, Trojahn, Larcher, Chen Yi, Laurie Anderson u.a.m.
Durch die vielen Kompositionsaufträge, die er weltweit in fünf Jahrzehnten auf den Weg brachte, hat er die Musikgeschichte des 20. und des 21. Jahrhunderts mitgeschrieben. Wie den Zeitgenossen widmete er sich dem großen sinfonischen Repertoire wie Schostakowitsch, Beethoven, Mahler ebenso wie Anton Bruckner. Zu seiner umfangreichen Diskographie gehören u. a. die Gesamtaufnahme der 107 Sinfonien von Haydn, alle Sinfonien von Glass und Honegger, die großen Ballettmusiken von Strawinsky sowohl in der Orchester-Fassung als auch in der für Klavier vierhändig Er ist ebenfalls als Pianist und Kammermusiker aktiv und spielt seit 2003 höchst erfolgreich im Duo mit seiner Frau Maki Namekawa.
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