Lagerhaus Süd-Burgenland
Ausbildung von Lehrlingen ein wichtiger Faktor
Das Lagerhaus Süd-Burgenland bildet Lehrlinge in verschiedenen Bereichen aus und freut sich über weitere Interessenten.
UNTERWART. Das Lagerhaus SüdBurgenland beschäftigt aktuell 177 Mitarbeiter, darunter sechs Lehrlinge.
"Es wird immer schwieriger qualifiziertes Personal zu bekommen, deshalb haben wir schon vor Jahren beschlossen, dass wir diese selbst ausbilden. Deshalb sind wir auch stets auf der Suche nach guten Lehrlingen, um die Anzahl weiter zu erhöhen. Die Möglichkeiten sind bei uns vielfältig. Aktuell haben wir Lehrlinge im Bereich Einzelhandelskaufmann, Baustofffachhandel, Motoristik/Verkauf, Landmaschinentechniker und in dem relativ neuen Lehrberuf Lagerlostiker. Das ist sozusagen ein Pilotversuch", schildert Lagerhaus SüdBurgenland-Geschäftsführer Philipp Magdits.
Personalsuche bedeutend
"Die Personalsuche bekommt einen immer wichtigeren Stellenwert bei einem Unternehmen. Darum ist auch die Zusammenarbeit mit Schulen ein wichtiger Aspekt. Wir pflegen seit Jahren eine enge Kooperation mit der HAK Oberwart, aber auch der EMS Oberwart oder der MMS Großpetersdorf und der LFS Güssing. Im Fach Berufsorientierung informieren über die Möglichkeiten, die das Lagerhaus bietet und schicken auch Lehrlinge dorthin, um deren Erfahrungen den Schülern zu vermitteln", meint Lehrlingsbeauftragter Franz Saurer, der betont, dass es schwierig ist, "gute Lehrlinge zu finden": "Es gibt nur eine geringe Anzahl an Interessierten und da passen oft die Erwartungen vom Unternehmen oder den Lehrlingen nicht zusammen."
Viel Verändert
"Es hat sich gerade im Lehrlingsbereich viel getan und bestehende Klischees gibt es seit Jahren nicht mehr. Es gibt für die Berufe klare Lehrvorgaben und viele neue Spezialisierungsmöglichkeiten. Das sieht man schon alleine im Baustoffbereich, der sich immens verändert hat. Es gibt einen permanenten Wandel. Ich denke da an die Digitalisierung oder die Warenvielfalt. Die Lehrlinge hier sind sehr lernwillig und kommen mit ihren Fragen zu uns. Ich habe in anderen Unternehmen, das auch anders kennengelernt", meint der "Lehrlings-Mentor" im Baustoffbereich Karlheinz Ziermann.
"Es gibt Bereiche, die bei jungen Leuten beliebt sind, wie Mechaniker oder Büro. Da gibt es immer wieder Interesse. Im Verkauf ist es schon schwieriger. Der Bereich scheint ein wenig ein negatives Image zu haben", meint Magdits, der betont: "Wir bieten den Lehrlingen auch die Lehre mit Matura an. Einige haben diese auch schon gemacht. Wir bezahlen auch laut eigenem Lagerhaus-Kollektivvertrag, der im Vergleich gut ist."
Karrierechancen
"Durch die breitgefächerten Möglichkeiten im Unternehmen ist es durchaus möglich, dass ein Lehrling zum Spartenleiter, Geschäftsführer oder Betriebschef aufsteigen kann. Das Lagerhaus ist somit ein gutes Beispiel, dass es gute Karrierechancen für einen Lehrling gibt", bekräftigt Magdits.
"Früher hat es immer geheißen, Kind, mach was aus dir und geh in die Schule. Das hat dem Lehrberuf einen schlechten Dienst erwiesen. Als gute Fachkraft, Meister usw. gibt es heute gute Aufstiegschancen und durchaus aus Verdienstmöglichkeiten. Zudem sind Facharbeiter immens gefragt und ganz wesentlich für die Zukunft. Es geht dabei auch um Lebensqualität. Es gibt immer mehr Beschäftigte in Wien, die überlegen den Weg zurück ins Südburgenland zu wählen. Das Lonniveau ist vergleichsweise nicht mehr so niedrig und mit mehr Lebensqualität und weniger Lebenserhaltungskosten ist es für viele attraktiv nicht mehr in Wien bleiben zu müssen", meint Saurer.
Guter Kompromiss
Jonas Paul aus St. Martin/Wart ist aktuell Lehrling beim Lagerhaus. "Ich war länger auf der Suche, nachdem ich aus der HBLA ausstieg und auch merkte, dass die Handelsschule nicht meines war. Ich hatte damals Idee, dass Koch/Kellner etwas für mich wäre, aber festgestellt, dass beides nicht passte. Ich wollte dann unbedingt Mechaniker werden. Mein Vater meinte dann, wir gehen zum Lagerhaus. Ich dachte mir dann, ich schau mir das beim Lagerhaus halt mal an. Ich war in der Mittelschule im Einzelhandel schnuppern und festgestellt, das ist nicht so meines. Der Lehrberuf Motoristik mit Verkauf ist jetzt sozusagen ein Kompromiss zwischen Mechaniker und Verkäufer. Es macht mir Spaß."
Bereits ausgelernt ist Sebastian Kappel aus Goberling: "Ich habe die Ausbildung 2019 abgschlossen. Mir gefällt der Umgang mit Menschen und Kunden. Ich wählte den Baustoffbereich, da auch mein Vater im Baubereich tätig ist. Die Vielfalt beim Lagerhaus ist eine Besonderheit. Ich war auch schon an Mittelschulen, um die Möglichkeiten dort zu präsentieren. Ich habe mich auch mehrmals für eine Lehre beworben und mein Engagement hat sich dann auch ausgezahlt."
Berufsorientierung
"Als für die Berufsorientierung zuständige ist es mir ein Herzensanliegen gerade die Lehre den Kindern näher zu bringen. Es ist wichtig, aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt und bestehende Vorurteile abzubauen. Da sind Beispiele aus der Praxis wichtig, deshalb holen wir im Rahmen der Berufsorientierung auch Leute aus verschiedenen Branchen und Bereichen, die sich in der Schule präsentieren. Auch die persönlichen Gespräche mit Schülern und vor allem Eltern sind ganz bedeutend. In der Schule ist es wesentlich, die Eignungen der Schüler zu erkennen. Ein gutes Beispiel ist Sebastian. Für ihn war das schulische Lernen weniger, aber wenn es um praktische Aktivitäten ging, war er sofort und mit viel Eifer dabei", meint Sonja Saurer von der MMS Großpetersdorf.
Das sieht auch Saurer so: "Wir sind als Unternehmen auch immer gerne bereit, bei Berufspraktischen Tagen Schnupper-Schüler aufzunehmen und ihnen zu zeigen, was wir bieten und ermöglichen. Es ist für uns auch eine Verantwortung dem Südburgenland gegenüber, hier Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.