Biohof Klein in Spitzzicken
Bio-Schweine sind auf Stroh gebettet

- Vorbildlicher Bio-Schweinebetrieb: Junglandwirt Christoph Klein mit Ferkel, Sohn Paul und Lebensgefährtin Laura Pratscher
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Seit rund drei Jahren besteht der Biohof Klein in Spitzzicken. Junglandwirt Christoph Klein hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt.

SPITZZICKEN. Einen Biobetrieb mit Ackerbau, Schweinezucht und Mast betreibt Junglandwirt Christoph Klein mit seiner Familie. "Alle - meine Familie, Verwandte, Freunde - helfen mit, sonst wäre das nicht möglich. Wir sind ein echter Familienbetrieb", berichtet Christoph Klein, der mit seinem noch jungen Betrieb noch viel vor hat.
"Unsere Fleischpakete gibt es schon, ein Hofladen und Direktvermarktung ist noch geplant", schildert er. Neben dem Schweinestall gibt es auch eine große Getreidehalle - beide Bauten sind nahezu gänzlich aus Holz.

- Vom Ferkel bis zur Zuchtsau sind allesamt auf Stroh zuhause.
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Schweinische Kreislaufwirtschaft
"Die Futtermittel stammen zu 100 Prozent aus Eigenbau und kommen von unseren Feldern. Wir bauen Wintergerste, Winterweizen, Ackerbohnen, Sojabohnen, Hafer und eine spezielle Weizen-Roggen-Mischsorte an. Wir schroten einmal im Monat und mischen die Getreidekompenente exakt für die unterschiedlichen Bereiche. In die Silos beim Stall kommt das fertige Futter und dieses wird entsprechend rationiert den Schweinen serviert", berichtet Klein.
"Die Schweine kommen bei uns auf die Welt und verbringen teilweise ihr ganzes Leben bei uns. Ein Teil der Ferkel wird auch verkauft, da unsere Kapazitäten beschränkt sind. Mit einem geplanten zweiten Stall können wir alle Ferkel behalten. Der Schweinedung wird auf den Feldern wiederum als Bio-Dünger aufgebracht. Somit ergibt sich in unserem Betrieb eine natürliche Kreislaufwirtschaft", fasst er zusammen.

- Foto: Christoph Klein
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Rund 180 Tiere im Stall
Der Betrieb hat momentan rund 180 Tiere, wobei am Wochenende einige neue Ferkel das Licht der Welt erblickten. "Wir haben etwa 18 Zuchtsäue und einen Eber. Rund 70 Tiere sind derzeit in der Mast, etwa 90 in der Aufzucht. Die Ferkel bleiben 42 Tage bei der Muttersau, kommen dann in die Aufzucht. Wenn sie etwa 25 bis 30 Kilogramm erreicht haben, werden sie verkauft oder kommen bei uns in die Mast. Unser Hauptabnehmer ist Bio-Schwein-Austria", informiert Christoph Klein.
Für ihn sind diese kurzen Transportwege sehr wichtig, "damit die Tiere keinen Stress haben. Bei uns im Betrieb geht es ihnen gut und dass ein ganzes Leben lang. Schlachten dürfen wir selber nicht, vielleicht kommt das dann auch noch irgendwann."

- Foto: Christoph Klein
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Auslauf und Stroh
Für die Tiere gibt es Auslauf in ihren Kojen im Freien. "Wenn das Wetter passt, halten sich die Tiere meist heraußen aus. Kaltes Wetter gefällt ihnen weniger, da sind sie dann doch lieber im Stall. Sie sind auf Stroh gebettet. Auch dieses kommt aus eigenem Haus. Wir misten im Außenbereich alle fünf Tage aus, im Stall reicht es einmal im Monat. Zuchtsäue bekommen zudem auch Heu als Nahrung. Beim Fressen gehen die Tiere ins eigene Gatter und schließen es quasi selbst, um ungestört zu fressen, danach kippen sie das Gatter wieder auf und dann darf der bzw. die nächste ran", schildert der Landwirt.
"Stroh und Holz harmonisieren sehr gut, was auch eine für Schweineställe angenehme Atmosphäre schafft. Es gibt praktisch keinen aggressiven Schweinestallduft. Die Tiere spielen mit dem Stroh und haben genügend Freiraum. Da sie so beschäftigt sind gibt es auch bei uns das "Schwanzbeißen" nicht", so Klein.

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Kindheitstraum erfüllt
Mit dem Schweinemastbetrieb erfüllte sich der Spitzzickener einen Kindheitstraum: "Ich wollte schon als Bub Schweine haben. Als Kind bin ich schon mit dem Traktor mitgefahren und habe mitgeholfen. 2019 habe ich mit Ackerbau begonnen und auch den landwirtschaftlichen Facharbeiter nachgemacht. 2021 startete ich mit dem Bau. Im Jahr 2022 gingen wir mit dem Zuchtstall in Betrieb. Für mich kam von vornherein nur ein Bio-Betrieb infrage. Ich will bewusst den Betrieb bewirtschaften, sowohl im Ackerbau als auch bei den Schweinen. Mir ist ganz wichtig, dass es den Tieren gut geht!"
Betrieben wird der Biohof nebenberuflich. "Ich arbeite derzeit auch noch 18 Stunden als Technischer Zeichner bei der Unger Steel Group in Oberwart. Ich habe die HTL Pinkafeld - Abteilung Bautechnik absolviert. Bei der Realisierung des Projekts kam mir auch die Ausbildung zugute", so der Jungvater.
Kontakt
Biohof Klein
7501 Spitzzicken
Tel.: 0664-4326692 / 0664-4679141
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