Der neue "Schuach" vom Thomas Wachter
Der Winzer Thomas Wachter und Obmann der Paradiesbetriebe setzt seiner Marke den eigenen Schuh drauf und erläutert in den Bezirksblättern den Hintergrund.
DT. SCHÜTZEN/BURG/GROSSPETERSDORF (ms). Seit rund zwei Jahren schmückt ein Schuh das Etikett der "tHom Wachter"-Weine. Jetzt geht der gebürtige Deutsch Schützer und nunmehrige Burger ein bis zwei Schritte weiter, um seinen Wurzeln noch mehr Erdigkeit zu verleihen.
"Es sind eigentlich die Schuhe vom Großvater, der selbst Weinbauer war und mit diesen auch im Weingarten gestanden ist. Das Motiv wurde aus einem alten Foto herausgeschnitten, bearbeitet und dann zum Markenzeichen am Etikett", berichtet Thomas Wachter.
Verbindung zum Boden und neuer Weg
Für ihn hat der Schuh eine mehrfache Bedeutung und Symbolik. "Der Schuh bildet die Verbindung zum Boden und der Boden macht den Wein. Das ist ein Hintergrund. Gleichzeitig symbolisiert er auch die Verbindung zu meinen Wurzeln als Person und Weinbauer. Die Schuhe bedeuten aber ebenso den Schritt zu einem neuen und eigenen Weg", erläutert er.
"Das Ganze hat ein rundes Gesicht bekommen und ich habe extreme Freude dabei. Mein Tun ist geerdeter und viel standfester geworden. Ich stehe nun viel fester in der Natur und im Weingarten - metaphorisch und reell", ist er überzeugt.
Wiedererkennungswert
Durch die Marke ergibt sich mehr Eigenständigkeit und eine intensivere Verbindung mit dem Produkt. Dadurch kann ich noch mehr Qualität hineinbringen und eben meinen Weg gehen. Die Identifizierung ist dadurch noch höher - auch für mich. Die Marke meiner Weine selbst erhält dadurch ebenfalls mehr Authentizität. Schon die Marke "tHom Wachter" ist durch das "tHom" mit "H" nicht alltäglich. Ich schreibe mich mit "h" und das habe ich auch beim "Thom" beibehalten. Man hebt sich dadurch ab und ist erkennbar. Das gilt nun auch für den Schuh. Dieser hat bereits einen hohen Wiedererkennungswert", so Thomas Wachter.
Schuh immer dabei
Mit seinem eigenen Schuh will der Winzer nun immer - vor allem bei offiziellen Anlässen - auftreten: "Das wird zu meinem persönlichen Markenzeichen und wenn ich einmal ohne den Schuh unterwegs bin, sollen die Leute sofort das Gefühl haben, es fehlt etwas. Ich trage sie in Zukunft immer als Symbol! Derzeit habe ich nur dieses eine paar mit den roten Schnürrln, aber ein bis zwei weitere werden kommen."
Ein weiterer Aspekt, der für die neuen Schuhe spricht, ist ein praktischer. "Ich trage seit vielen Jahren Einlagen und habe immer wieder Probleme mit Schmerzen. Mit diesen Schuhen, die genau angepasst sind habe ich volle Standfestigkeit und bekomme auch keine Fuß- oder Kreuzschmerzen mehr, egal wie lange ich sie trage. Das gibt mir zusätzlich ein Supergefühl", betont Wachter.
Handgemacht noch altem Vorbild
Gefertigt wurden die "Thom Wachter"-Schuhe vom Großpetersdorfer Schuhmacher Josef Weninger nach historischem Vorbild: "Es sind auch Gesundheitsschuhe und genau auf den Fuß von Thomas angepasst. Er ist langjähriger Kunde und es hat eine Zeit gedauert, bis dieser Schuh entstanden ist", schildert Weninger.
"Es war tatsächlich eine längerer Prozess. Wir haben lange gesprochen und philosophiert und dann hat Josef gesagt, machen wir es. Der Schuh stammt wie gesagt von einem alten Foto und kam dann aufs Etikett. Aber er war nicht da, jetzt ist er es. So wie ich Handwerker im Weingarten bin und hart daran arbeite bis der Wein in der Flasche ist, so ist Josef ein Handwerker bei den Schuhen. Das ist wiederum eine gute Ergänzung", meint der Schuhträger.
"Die Schuhe waren früher Gang und Gebe - auch bei den Weinbauern. Schon mein Großvater hat solche Schuhe früher gemacht. Für die Winzer spielte damals schon der Gesundheitsaspekt und die Standfestigkeit eine Rolle", erinnert sich Weninger.
Schuh ein Unikat
Die speziellen Thom Wachter-Schuhe wurden in Großpetersdorf und Eisenstadt in Handarbeit gefertigt. "Es haben zahlreiche Hände mitgebarteitet. Es hat rund 20 Stunden gedauert, bis dieses absolute Unikat - holzgenagelt und mit Einlagen integriert - fertig war. Handgemachte Sonderanfertigungen machen wir rund zehn Paar pro Jahr. Auch wenn es einen besonderen Aufwand bedeutet, machen wir es gerne", berichtet Josef Weninger, der sich auf die Anfertigung von Einlagen, Gesundheits- und Orthpädieschuhen spezialisiert hat.
"Mir ist wichtig, dass ich hinter meiner Arbeit stehen kann und das geht nur, wenn ich sie gerne mache und auch gut mache. Ansonsten hätte es keinen Sinn - wohl auch ein Grund, weshalb ich vom Studium zur Lehre umgestiegen bin. Wobei mir natürlich das betriebswirtschaftliche Wissen im Beruf zugute kommt", sagt Weninger.
"Solche Schuhe will ich auch"
Auch eine kleine Anekdote zu den Schuhen hatte Weninger schon parat: "Letzte Woche kam ein Mann zu mir ins Geschäft und meinte, er habe am Tag zuvor bei einer Veranstaltung in Stegersbach einen Mann gesehen, der mit solchen Schuhen dort herumgelaufen sei. So ein Paar wolle er auch haben. Zufällig war Thomas gerade bei mir im Geschäft und ich sagte dem Kunden schmunzelnd "Ja ich weiß, dort hinten steht er".
"Ja, das stimmt! Es war wirklich ein lustiges Erlebnis", bestätigte Wachter, der auch schon bei einer Gala in Wien in seinen neuen eigenen "Marken-Schuhen" und Anzug den nächsten Schritt gesetzt hat.
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