EU Fördermittel maßgeblich für die Entwicklung des Bezirks Oberwart
Das Burgenland kam bislang in den Genuss von EU-Geldern aus mehreren Förderperioden.
BEZIRK OBERWART (kv). So hat die Europäische Union auch im Bezirk Oberwart zahlreichen Projekten auf die Beine geholfen und so viele Fußspuren hinterlassen, die wir heute kaum wahrnehmen.
Erste Förderungen
Mit dem Beginn der Ziel 1-Förderung im Jahr 1995 ging ein gewaltiger Ruck durch das Burgenland. Die Investitionen in die Forschung, Entwicklung, den Tourismus, die Kultur und vieler weiterer Bereiche hat unser Landschaftsbild maßgeblich verändert.
Grundstein für Tourismus
Besonders bedeutsam war der Ausbau im Bereich des Tourismus rund um die Thermenregion Bad Tatzmannsdorf. Dabei flossen rund 24 Millionen Euro in die Errichtung von Hotel- und Gastronomieanlagen, die Bohrung nach Thermalwasser, Erschließung von Wanderwegen oder auch den Bau des Zentrums für die Burgenländische Volkskultur.
Zweite Phase von 2007 bis 2013
Einen weiteren Aufschwung erfuhr der Bezirk Oberwart durch die zweite Förderperiode, in der unzählige Projekte auf die Beine gestellt wurden. Dabei wäre die Entwicklung innovativer "Milchprodukte" auf rein pflanzlicher Basis ohne die EU-Fördergelder wohl nicht möglich gewesen. Heute kennt man die Joya-Produkte überall, aber nur die wenigsten wissen, dass diese aus der Region Oberwart stammen. Doch auch kleinere Projekte, wie die Errichtung einer flexiblen Kinderbetreuung für Mitarbeiter der Reiter's Hotels, sind von der EU gefördert.
Auch das Museum Kreuzstadl, der Gedenk- und Informationsweg Oberwart, der Literaturwanderweg am Csaterberg, die Adaption des OHO, das Kinocenter Oberwart oder die Kulturarena Bernstein bekamen finanzielle Unterstützung auf dem Fördertopf der EU.
Ideen umsetzen mit Südburgenland Plus
Die Südburgenland Plus fördert die Regionalentwicklung im Südburgenland. Sie ist eine Anlauf- und Informationsstelle für Akteure aus dem öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten Bereich, die Projekte im EU-Förderprogramm LEADER umsetzen möchten. Eines davon sind die Design- und Experimentierwerkstätten zum Thema Textilmanufaktur im OHO.
Ausgangspunkt der Überlegungen
Die Frauenarbeitslosigkeit ist im Südburgenland hoch. Das Projekt sollte zur Sensibilisierung und Aufwertung der Textilbranche als mögliche kleinstrukturierte Beschäftigungsmöglichkeit in der Region beitragen. Im Lauf der Zeit sind immer mehr Arbeitsplätze in Billiglohnländer abgewandert. Umgekehrt gibt es abseits der Massenproduktion Trends in Richtung Upcyling und individuelles Design in Manufakturen.
Social Design-Projekt
Mit den Design- und Experimentierwerkstätten setzt das Offene Haus Oberwart, in Zusammenarbeit mit dem Verein Frauen Für Frauen Oberwart, sein Social Design-Projekt um.
"Dazu haben wir Künstlerinnen, Designerinnen und Experten eingeladen, gemeinsam in öffentlich zugänglichen Werkstätten vorzuzeigen, was unter textiler Produktion alles zu verstehen ist und welche Ideen hierfür entwickelt werden können." (Alfred Masal, OHO)
Zwei öffentlichen Werkstätten
Es gab zwei mehrtägige Design- und Experimentierwerkstätten auf der INFORM in Oberwart und eine für die Räumlichkeiten von IDUNA in Jennersdorf.
Auf der INFORM beschäftigte man sich mit textiler Möbelproduktion mit der Künstlerin Andrea Ochsenhofer unterstützt durch die Sattlerin Manuela Wukowitsch. Der zweite Bereich war dem Blaudruck gewidmet, der dritte Bereich galt dem modischen Textildesign mit Designerin Petra Mark.
In Kooperation mit Iduna und der Frauenberatung Jennersdorf beschäftigte man sich mit den Möglichkeiten des Upcyclings von textilen Materialien.
Positives Ergebnis
Die Experimentierwerkstätten „Textilmanufaktur“ waren ein voller Erfolg. Mit der Idee der offenen Werkstätten ist es gelungen, viele Menschen neugierig zu machen, anzusprechen und zu überzeugen. "Wir stellten die Näherinnen an und die Künstlerinnen wurden auf Honorarbasis entlohnt. Das Projekt wurde mit einer EU-Leaderförderung von rund 15.500 Euro durch die LAG Südburgenland Plus unterstützt", so Masal.
Der Verein IDUNA in Jennersdorf griff schlussendlich die Idee einer kleinen Manufaktur und kreativen Upsyclingwerkstätte im textilen Bereich auf und stelle zwei Näherinnen an, die mit Künstlerinnen und Designerinnen zusammenarbeiten.
Kommentar: Fördergelder sollten auch genutzt werden
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