Pech für Südburgenland: Assistent aberkennt Tor
Statt eines verdienten Punktes gegen Kleinmünchen gab es für den FC Südburgenland Ärger über eine fragwürdige Entscheidung eines Schiedsrichterassistenten, der das 2:2 nicht gelten ließ, obwohl der Ball vermutlich hinter der Linie war. Mit dem Abschiedsspiel von Monika Gerzova ging eine zehnjährige Ära im Südburgenland zu Ende.
OLBENDORF. Für den FC Südburgenland war es das letzte Heimspiel der Saison und das Team von Roland Laschober wollte den Kleinmünchenerinnen zumindest einen Punkt abknöpfen.
Nach knapp zwei Minuten folgte allerdings eine Unterbrechung - da die "Matchbälle zu weich waren" und nachgepumpt werden mussten. Nach gut sieben Minuten ging es dann wieder weiter.
Remis zur Pause
Hälfte eins war von wenigen Tormöglichkeiten geprägt, aber durchaus ansehnlich und weitgehend offen geführt. Die erste Chance hatte Stefanie Schneeberger nach toller Einzelaktion von Kapitänin Susanna Koch, doch ihr Schuss aus knapp elf Metern fiel zu zentral und schwach aus (8.). Die Gäste hatten mit einem Lattenschuss von Teresa Knauseder Pech (26.).
Die nächste gute Möglichkeit hatten wieder die Südburgenländerinnen, doch ein schöner Heber von Schneeberger verfehlte das Tor um ein paar Zentimeter (33.). Drei Minuten später war es aber soweit. Ein idealer Pass von Koch auf Schneeberger, die zwei Verteidigerinnen stehen ließ und danach der herauslaufenden Carolin Größinger im Tor der Oberösterreicherinnen keine Chance ließ (36.).
Die Führung währte aber nicht lange, denn mit einem platzierten Schuss ins lange Eck schaffte Viktoria Madl nur drei Minuten später den Ausgleich. So ging es auch die die Halbzeitpause.
Gästeführung per Freistoß
Kurz nach Wiederbeginn entschied nach einer ungestümen Attacke von Megyeri Schiedsrichterin Prutej auf Freistoß. Diesen verwandelte Teresa Knauseder ins Eck, Keeperin Magdalena Eberhardt streckte sich vergebens.
Damit war der Spielverlauf ein wenig auf den Kopf gestellt, doch die Südburgenländerinnen hatten den Rückstand relativ schnell verdaut. Nach Maßflanke von Koch war Stefanie Lefevre zur Stelle, doch ihr Kopfball ging hauchdünn am Pfosten vrobei - Größinger wäre wohl geschlagen gewesen. Südburgenland drängte weiter auf den Ausgleich.
Großer Aufreger um "Ausgleich"
Dann folgte ein großer Aufreger nach einer Stunde. Ein Freistoß von Barbara Weber aus über 30 Metern überraschte U19-Keeperin Größinger, die patzte und den Ball nach hinten fallen ließ. Erst nach einigen Sekunden vermochte sie ihn etwa einen Meter im Rückwärtsgang zu bändigen und rauszuwehren.
Die Spielerinnen und Fans der Südburgenländerinnen jubelten bereits und waren sich einig, dass der Ball im Tor war. Doch Schiedsrichterassistent Harald Spöck wollte das anders gesehen haben.
"Der Ball war klar hinter der Linie, es hat sogar das Netz gewackelt und die Schiedsrichterin zunächst sogar auf Tor entschieden, doch dann ließ sie sich vom Assistenten, der irgendwo stand, overrulen. Das war ein klares Tor", ärgerte sich Spielerin Stefanie Schneeberger.
"Ich stand in Tornähe und der Ball war klar drinnen", betonte ein Zuschauer. FC Südburgenland-Obmannstellvertreter Alfred Weber: "Der Assistent meinte zu mir, es wäre ein Abseits gewesen. Seit wann gibt es bei einem direkten Freistoß, der ins Tor geht, ein Abseits? Außerdem hat der Assistent nie die Fahne gehoben, sondern nur mit den Fingern gewachelt. Das ist wirklich ein Witz."
Gästekeeperin Carolin Größinger dazu: "Ich hatte das Gefühl, dass er noch nicht im Tor war."
Fakt ist, es blieb beim 1:2 aus Sicht der Heimelf. Nach einem Fehler von Toth verfehlte Madl mit einem Schuss das Ziel und ein mögliches drittes Tor für die Gäste (66.). Im Finish hatten die Heimischen abermals nach einem Freistoß Pech, denn Weber zirkelte den Ball knapp über das Tor (87.).
Damit ging das letzte Heimspiel aus Sicht der Südburgenländerinnen unverdient verloren. Dennoch können sie mit einem Auswärtssieg im letzten Match der Saison gegen schwächelnde Grazerinnen LUV im direkten Duell noch überholen und die Saison auf Rang 7 beenden.
Emotioneller Abschied
Emotionen gab es auch nach dem Schlusspfiff, denn nach zehn Jahren beim FC Südburgenland beendete die mittlerweile 45-jährige Slowakin ihre aktive Karriere. Sie spielte viele Jahre in der Bundesligaelf und war zuletzt eine wesentliche Stütze in der 1b. Im ihrem letzten Spiel stand sie noch für gut 20 Minuten am Platz.
Zum Abschied gab es neben einigen Tränen - vor allem bei jenen Spielerinnen, die mehrere Jahre mit Moni zusammenkickten - auch einen signierten Fußball und ein Trikot mit ihrer "Nummer 5" als Geschenk.
Erstmalige Einberufung
Ein sportlichen Erfolg verzeichnete Magdalena Eberhardt. Die junge FC Süd-Keeperin wurde zum ersten Mal zu einem Teamcamp des U19-Nationalteams von Irene Fuhrmann einberufen.
Dieses bereitet sich auf die bevorstehende Europameisterschaft in der Slowakei im Juli 2016 vor.
Südburgenland - Kleinmünchen 1:2 (1:1)
Südburgenland: M. Eberhardt - J. Köppel, B. Megyeri, Sz. Talosi, L. Strobl (80., A. Amtmann) - P. Zwickl (72., M. Gerzova), A. Toth, S. Koch, St. Lefevre - M. Trimmel (56., B. Weber), St. Schneeberger
Kleinmünchen: C. Größinger - N. Wiener (68., L. Mittermair), V. Hartl (27., K. Meßthaler), M. Mares, S. Mayrhofer - T. Knauseder, K. Rektenwald (82., V. Strasser), N. Wasserbauer, L. Wienroither - K. Mayr, V. Madl
Tore: St. Schneeberger (36.) - V. Madl (39.), T. Knauseder (49.)
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