Wieder Zoff am Hochstein
Ohne Unterschrift kein Verbindungsweg

TVB Obmann Franz Theurl wird den geplanten Verbindungsweg für Biker und Rodler heuer nicht verwirklichen können. | Foto: Hans Ebner
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Vor etwas mehr als einem Jahr wurde neben der Hochsteinhütte in Lienz ein Band durchschnitten, ein Verbindungswegweg eröffnet und damit die längste Naturrodelbahn Tirols gefeiert.

LIENZ.  "Durch die durchgehende Streckenführung von rund 10 Kilometern könnte hier bereits diesen Winter die längste zusammenhängende Rodelstrecke Tirols entstehen", erklärte die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik damals bei der Eröffnung.

Letztes Teilstück

Die Strecke führt allerdings nicht bis hinunter zur Talstation des Hochsteins, sondern endet kurz vor Schloss Bruck. Der Rest der Strecke muss mit geschultertem Gerät auf der öffentlichen Straße absolviert werden.

Das wollte der TVB und die Lienzer Bergbahnen ändern. Durch den Kauf mehrerer Grundstücke am Fuß des Hochsteins eröffnete sich die Möglichkeit, die Strecke bis zu den Parkplätzen zu verlängern. "Dieser Weg wäre vor allem auch sicherheitsrelevant. Es geht nämlich nicht nur um die Wintersportler. Im Sommer müssen auch die Mountainbiker ab der Kreuzung mit der Gribelehofstraße über die öffentliche Straße hinunterfahren. Natürlich kann es da so gefährlichen Situationen kommen", so LBB Vorstand Mario Tölderer.

Die Lösung wäre ein neu angelegter Weg, der im Sommer für die Radfahrer und im Winter für die Rodler nutzbar wäre. Er würde sich durch den Wald oberhalb der Talstation schlängeln und direkt bei dieser enden. Zwar würde man die öffentliche Straße immer noch queren, aber das Gefahrenpotential sei deutlich verringert. "Die Radfahrer müssten ein kurzes Stück bergauf fahren, bevor sie auf die neue Strecke gelangen. Die Rodler könnten nach der Querung wieder auf den Schlitten sitzen. Es ergeben sich nur Vorteile, sowohl für die Sicherheit als auch für die Bequemlichkeit", schildert TVB Obmann Franz Theurl.

Fehlende Unterschrift

Alle Genehmigungen, die es für so ein Unternehmen braucht, sind vorhanden. Ja nicht einmal die Natur müsste darunter leiden. "Wir wollen den Verbindungsweg so anlegen, dass kein einziger Baum in diesem wunderschönen Wald gefällt werden muss", so Theurl.

Klingt alles zu schön, um wahr zu sein und tatsächlich gibt es ein Problem. Ein Grundbesitzer ist von dem Projekt nicht wirklich überzeugt und verwehrte bislang die Einverständniserklärung für die Nutzung. Hier schließt sich der Kreis zur Stadtgemeinde Lienz. Denn sie besitzt einen rund sieben Meter breiten Streifen, über den der Verbindungsweg geführt werden müsste.

Für Franz Theurl eine Ungeheuerlichkeit: "Als Miteigentümer der Bergbahnen muss die Stadt doch für den Hochstein arbeiten. Aber das Gegenteil ist der Fall. Mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten wird alles dafür getan, das Projekt zu verhindern." Tatsächlich forderte die Stadt mehrere Gutachten ein. Diese wurden vom TVB auch geliefert - wohl nicht ausreichend, denn Unterschrift gab es keine.

Den Schlussstrich unter die Posse setzte die Bezirkshauptmannschaft Lienz. Diese bestätigte zwar, dass verkehrstechnisch alles in Ordnung sei, wies den Antrag aber zwei Stunden später zurück. Mit der Begründung, dass eingeforderte Unterlagen nicht fristgerecht eingereicht worden seien. Mit Unterlagen ist die Unterschrift der Stadtgemeinde Lienz gemeint.

Damit heißt es für das Projekt zurück an den Start. "Natürlich könnten wir dagegen angehen. Aber das hilft uns nichts. Wir können den Verbindungsweg heuer nicht mehr realisieren", so Theurl. Man will nächstes Jahr einen neuen Anlauf nehmen. Man darf gespannt sein, ob die Stadt dann mitspielt.

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