FBZ Osttirol
Weniger Zulauf, mehr Beratungsgespräche

FBZ Osttirol Leiterin Itta Tenschert zog Bilanz über das Corona-Jahr 2020. | Foto: Monika K. Zanolin
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  • FBZ Osttirol Leiterin Itta Tenschert zog Bilanz über das Corona-Jahr 2020.
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Das FrauenBerufsZentrum (FBZ) Osttirol zieht Bilanz über das „Corona-Jahr 2020“.

LIENZ. Im Jahr 2017 wurde das FrauenBerufsZentrum Osttirol in Lienz eröffnet. Es handelt sich dabei um eine Beratungs- und Betreuungseinrichtung, die Frauen unterstützt, neue berufliche Perspektiven zu suchen. Leiterin Itta Tenschert zog nun Bilanz über das abgelaufene Jahr, das für die Einrichtung in mehrfacher Hinsicht ein "Ausnahmejahr" war. 
So verzeichnete man zwar weniger Zulauf, aber mehr Beratungsgespräche. Insgesamt 55 Klientinnen wurden in 426 Gesprächen beraten. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 75 Klientinnen und 377 Beratungsgespräche.
Der Großteil der Klientinnen im vergangenen Jahr waren klassische Wiedereinsteigerinnen im Alter von 30 bis 39 Jahren (42 Prozent) bzw. 40 bis 49 Jahren (27 Prozent).
 

Engmaschige Betreuung

"Die Frauen, die 2020 ins FBZ kamen, brauchten zum Teil sehr intensive Beratung und Begleitung", berichtet Tenschert. Nicht zuletzt waren es die Auswirkungen der Pandemie, die die Arbeit im FrauenBerufsZentrum Osttirol beeinflusste.
"Einige Klientinnen waren in besonderem Maße betroffen von Isolation, psychischer Belastung, Arbeits-Überlastung, Existenzangst, Verlust der Perspektive auf einen bereits zugesagten Arbeitsplatz, Absage von Weiterbildungsangeboten usw. Manche unserer Klientinnen waren durch die Familienarbeit mit der zusätzlichen Anforderung, ihre Kinder auch in schulischer Hinsicht zu betreuen und gleichzeitig selbst zu Hause für einen Kurs zu lernen, sehr stark belastet. Für das FBZ bedeutete dies in manchen Fällen den Bedarf an engmaschiger Betreuung bei der Bewältigung existentieller Krisen", erklärt Tenschert.

Digital als Hürde

Auch die Mitarbeiterinnen des FBZ mussten sich neuen Anforderungen stellen, ihre Arbeitsweise verändern und verstärkt auf digitale Medien zurückgreifen. "Die Beratung musste während der Lockdowns digital bzw. telefonisch angeboten werden. Das war für manche Frauen eine Hürde.  Einige unserer Kundinnen verfügen weder über das technische Equipment noch das Knowhow, um das Angebot digitaler Beratung annehmen zu können. Meistens haben wir daher telefonisch beraten", so die Einrichtungsleiterin.

Lückenhafte Angebote

Gespürt habe man seit Beginn der Pandemie auch die zunehmend  schlechtere Arbeitsmarktsituation. Für die Klientinnen des FBZ war es ab Mitte März 2020 noch schwieriger bis unmöglich, eine neue Arbeitsstelle zu finden.
In Sachen Weiterqualifizierung von Frauen konnte man ebenfalls nicht das wünschenswerte Ausmaß erreichen. Den Grund dafür sieht Tenschert unter anderem im mangelnden Bildungsangebot in Osttirol, den familiären Verpflichtungen und der mangelnden Mobilität der Frauen, die Qualifizierung benötigen würden. "Die Hürden aufgrund von Familienarbeit waren im Corona-Jahr 2020 wegen der lückenhaften Angebote der Schulen und Kindergärten noch viel größer als sonst", so Tenschert.

Perspektivenwerkstatt

Neben der intensiven Beratungstätigkeit konnten im abgelaufenen Jahr auch zwei Deutschkurse und zwei Perspektivenwerkstätten durchgeführt werden. Bei letzteren werden Themen wie Komptezenzen und Fähigkeiten, Arbeitsmarkt und Bildungsmöglichkeiten, Zeitmanagement, Existenzsicherung, Selbstpräsentation und Bewerbung sowie Gesundheit und Stressbewältigung behandelt. Die nächste Perspektivenwerkstatt ist für Anfang April geplant.

Wer die frauenspezifische Beratung im FBZ Osttirol in Anspruch nehmen möchte, muss beim AMS vorgemerkt sein. Weitere Informationen unter: www.v-ega.at

FBZ Osttirol Leiterin Itta Tenschert zog Bilanz über das Corona-Jahr 2020. | Foto: Monika K. Zanolin
2020 konnten zwei Perspektivenwerkstätten mit insgesamt 13 Teilnehmerinnen durchgeführt werden. | Foto: Monika K. Zanolin
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