Schutzwald schützen
Wiederbewaldungsflächen müssen gemieden werden

Im Rahmen des Landesprogramms "Bergwelt Tirol Miteinander erleben" wurden unter anderem gezielt Hinweisschilder im Gelände platziert, um Aufforstungsflächen zu markieren. | Foto: Land Tirol/Pietersteiner
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  • Im Rahmen des Landesprogramms "Bergwelt Tirol Miteinander erleben" wurden unter anderem gezielt Hinweisschilder im Gelände platziert, um Aufforstungsflächen zu markieren.
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Nach Sturm, Schnee und Borkenkäfer: Die Aufforstung des Schutzwaldes im Bezirk Lienz liegt im Fokus. Das Land Tirol informiert in diesem Zusammenhang, dass das Betreten bzw. Befahren von Wiederbewaldungsflächen verboten ist, um Jungpflanzen zu schützen.

OSTTIROL. Ein steiler Hang in einem lichten Wald mit viel Platz zwischen den Bäumen, dazu frischer Neuschnee – ein vermeintliches Paradies für TourengeherInnen und Tiefschnee-EnthusiastInnen. Was dabei jedoch häufig übersehen wird: Unter der Schneedecke verstecken sich oft junge Pflanzen, die im Rahmen von Aufforstungsprojekten gesetzt wurden. Durch das Befahren im Winter können diese ungewollt beschädigt werden.

Entsprechend ist das Befahren solcher Aufforstungsflächen verboten. Forstreferent LHStv Josef Geisler appelliert, das Verbot ernst zu nehmen: „Auch wenn bei guter Schneelage viele Flächen zum Schifahren oder Snowboarden locken: Bei Touren oder Tiefschneeabfahrten durch den Wald sollten Wiederbewaldungsflächen unbedingt vermieden werden, um so die jungen Bäume zu schützen. Denn nach den Waldschäden der vergangenen Jahre müssen wir die Osttiroler Wälder rasch wieder aufforsten, um deren Schutzfunktion sicherzustellen. Das gelingt jedoch nur, wenn wir den jungen Bäumen ausreichend Zeit zum Wachsen geben.“

Aufforstungsflächen nicht befahren

Aufforstungsflächen mit Bäumen von unter drei Metern Höhe gelten als Schonungsflächen. Diese Flächen dürfen weder betreten noch mit Skiern oder Snowboards befahren werden. Erkennen kann man die Aufforstungsflächen etwa durch Pflöcke, die aus dem Schnee ragen und die einzelnen Jungbäume markieren.

Die Aufforstungsflächen kann man etwa durch Pflöcke erkennen, die aus dem Schnee ragen und die einzelnen Jungbäume markieren. | Foto: Land Tirol/Pietersteiner
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„Im Rahmen des Landesprogramms ‚Bergwelt Tirol Miteinander erleben‘ haben wir zudem weitere Lenkungs- und Informationsmaßnahmen etabliert: In ausgewählten Skitourenregionen erwarten die Tourengeherinnen und -geher am Ausgangspunkt Panoramatafeln mit umfassenden Informationen über mögliche Skitouren und Wald- sowie Wildschutzzonen, die nicht betreten werden sollen. Ergänzt werden diese durch gezielt eingesetzte Hinweisschilder im Gelände. Vor einer Tour kann man sich zudem online über die Schutzgüter und Zonen informieren“, erklärt Bergwelt Tirol-Koordinator Klaus Pietersteiner von der Abteilung Waldschutz des Landes.

"Schutzschild" vor Naturgefahren

Wälder, die sich in Hanglagen über Siedlungen und Straßen befinden, kommt eine wichtige Funktion als Schutz vor Naturkatastrophen zu – etwa Erdrutschen oder Lawinenabgängen. Von den insgesamt 70.000 Hektar des Osttiroler Waldes nehmen über 85 Prozent eine solche Schutzfunktion ein. Durch Stürme, starke Schneefälle aber auch den Borkenkäfer wurden große Flächen der Osttiroler Wälder in den vergangenen Jahren jedoch in Mitleidenschaft gezogen. Allein in den letzten fünf Jahren sind in Osttirol fünf Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen. Dies entspricht je nach Region bis zum 20-fachen der Normalnutzungen. Rund ein Fünftel des Waldes im Bezirk sind dadurch bereits entwaldet. „Um den Wald in seiner Schutzfunktion, aber auch als Lebens- und Erholungsraum in Osttirol zu schützen, hat die Wiederbewaldung oberste Priorität. Jährlich werden über eine Million neue Pflanzen gesetzt. Jeder wachsende Baum hilft in Zukunft, Siedlungen und Straßen zu schützen“, erklärt Geisler.

Eine Übersicht über Schutzzonen in Osttirol findet sich hier.

Im Rahmen des Landesprogramms "Bergwelt Tirol Miteinander erleben" wurden unter anderem gezielt Hinweisschilder im Gelände platziert, um Aufforstungsflächen zu markieren. | Foto: Land Tirol/Pietersteiner
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