Ottakring
Als im Kongreßpark noch frische Milch ausgeschenkt wurde

Heute befindet sich um die ikonische Milchtrinkhalle im Kongresspark ein Kinderspielplatz und viele Bäume. Milch gibt es hier jedoch keine mehr.  | Foto: Ipirotis/MeinBezirk
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  • Heute befindet sich um die ikonische Milchtrinkhalle im Kongresspark ein Kinderspielplatz und viele Bäume. Milch gibt es hier jedoch keine mehr.
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Im Kongreßpark an der Bezirksgrenze befindet sich ein denkmalgeschützter Pavillon: nämlich die Milchtrinkhalle. Der Ort hat seinen Namen daher, weil er ursprünglich als Ausschanklokal für frische Milch hergehalten hat.

WIEN/OTTAKRING/HERNALS. Wer kennt es nicht? Man wandert nach einem anstrengenden Tag voller Sonne und Hitze durch den Kongreßpark und es verlangt einen nach einem kühlen Getränk. Wer sich jetzt jedoch ein frisches Glas Milch wünscht, der ist knapp hundert Jahre zu spät dran. 

Alles, was jetzt noch an den laktosehaltigen Genuss an der Bezirksgrenze erinnert, ist die Milchtrinkhalle, die noch heute im Kongreßpark steht. Doch warum wurde in dem heute denkmalgeschützten Pavillon damals überhaupt Milch ausgeschenkt?

Alternative zu den Kaffeehäusern

Der Grund für den Bau von Milchtrinkhallen, wie der im Kongreßpark, war ein regelrechter Wahn um das pasteurisierte Getränk. Um die Jahrhundertwende sprossen die Hallen in vielen Naherholungsgebieten, wie etwa Parkanlagen, aus dem Boden. Fast schon gegensätzlich zu den beliebten Kaffeehäusern sollte an jenen Orten eine günstigere Alternative zum Kaffee ausgeschenkt werden. Hier war nicht nur die gehobene Elite erwünscht.

Im Hintergrund an der Wohnhausanlage Sandleiten (l.) kann man noch die Milchtrinkhalle (r.) erkennen. Um 1935 war von der Flora im heutigen Kongreßpark noch nicht viel zu sehen.  | Foto: Martin Gerlach/ Wien Museum
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Das unterstreicht auch die Zeitung "Der Abend" am 31. August 1925. Darin echauffiert sich der Autor darüber, dass "der Magistrat" die Milchtrinkhalle im Volksgarten schließen wollte, weil in der unmittelbaren Nähe auch schon ein Kaffeehaus gestanden sei. Warum diese Halle jedoch ganz anders als Kaffeehäuser sei, "geht schon aus den ganz verschiedenen Preisen hervor." Auch sei das Publikum ein gänzlich anderes, betont die Zeitung. Denn: "Fast jeder Besucher hat das Geld, in der Milchtrinkhalle ein Glas Milch um dreißig Groschen zu trinken."

Als daher 1928 der Kongreßpark unter Anwesenheit von Bürgermeister Karl Seitz eröffnet wurde, konnten Bürgerinnen und Bürger auch in der Milchtrinkhalle ein frisches Glas Milch genießen. Und auch, wenn der Pavillon nicht mehr mit seiner ursprünglichen Intention benutzt wird, dient der Ort immer noch als beliebte Raststätte. Das Glas Milch muss man jetzt jedoch selbst mitnehmen.

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Heute befindet sich um die ikonische Milchtrinkhalle im Kongresspark ein Kinderspielplatz und viele Bäume. Milch gibt es hier jedoch keine mehr.  | Foto: Ipirotis/MeinBezirk
Um 1930 sieht der Kongreßpark noch nicht so grün und voller Bäume aus wie heute.  | Foto: Martin Gerlach/ Wien Museum
Im Hintergrund an der Wohnhausanlage Sandleiten (l.) kann man noch die Milchtrinkhalle (r.) erkennen. Um 1935 war von der Flora im heutigen Kongreßpark noch nicht viel zu sehen.  | Foto: Martin Gerlach/ Wien Museum
Martin Gerlach jun. (Fotograf), 16., | Foto: Martin Gerlach/ Wien Museum
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