Penzing
Die Mieter können endlich aufatmen

- Neue Fenster, neue Fassade: In der Deutschordenstraße 7–35 wird endlich renoviert.
- Foto: Kautzky
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Die Bewohner eines Gemeindebaus warten seit Jahrzehnten auf eine Renovierung. Jetzt tut sich aber etwas.
PENZING. "Im Krieg haben die meisten Häuser so ausgesehen", sagt eine ältere Dame, die mit ihrem Rollator auf dem Gehsteig vor dem Gemeindebau in der Deutschordenstraße 7–35 unterwegs ist. "Viele Mauern waren damals mit dunkler Tarnfarbe angestrichen, wegen der Fliegerbomben."
Zwar wurden die zwölf Wohnhäuser zwischen Allianz Stadion und Hugo-Breitner-Hof erst von 1953 bis 1955 errichtet, wie auf der teilweise abbröckelnden Fassade zu lesen ist, seither gab es aber weder innen noch außen Renovierungsarbeiten. Davon zeugen zahlreiche zerbrochene Fensterscheiben ebenso wie der Schimmel, den es nicht nur in den feuchten Kellern, sondern auch in vielen Wohnungen gibt, und eben die in den vergangenen sieben Jahrzehnten stetig dunkler und unansehnlicher gewordenen Fassaden. Auch Aufzüge sucht man in den 23 Stiegenhäusern der Anlage vergebens.

- Rechts neben dem Stadion stehen die Häuser des Gemeindebaus. Auf der anderen Seite der Deutschordenstraße befindet sich der Hugo-Breitner-Hof, der schon vor Jahren renoviert wurde.
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"Es wird in meiner Wohnung schnell kalt, weil das Haus nicht isoliert ist", erklärt Ruzica A. , die seit mehr als 16 Jahren in einer ebenerdigen Wohnung mit Blick auf die Rückseite des Stadions lebt. "Unsere Fenster sind undicht und zugig. An stürmischen Wintertagen ist das besonders schlimm."
Sanierung 1985 angekündigt
Bereits 1985 hat Wiener Wohnen die Mieter darüber informiert, dass die Fenster ausgetauscht würden. "Doch geschehen ist bis heute nichts", sagt Frau Silvia. Sie berichtet von Fenstern, die nicht mehr zu schließen sind: "Manche haben ihre Fenster nach Jahrzehnten auf eigene Kosten saniert." So haben auch die Räume der Gebietsstelle der Gesundheitskasse an der Ecke Linzer Straße/Deutschordenstraße moderne Kunststofffenster. Eine Sanierung in Eigeninitiative konnten sich aber nicht alle leisten, wie bei einem Blick auf die vielen morschen Fensterrahmen schnell erkennbar wird. "Wiener Wohnen hat das nicht übernommen", erklärt die Mieterin.

- Zerbrochene Scheiben, morsche Fensterrahmen: So schlimm schauen nicht alle Fenster in der Deutschordenstraße 7-35 aus - aber manche.
- Foto: Kautzky
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Jetzt gibt es aber einen Lichtblick zwischen den dunklen Hausfassaden: Wie es scheint, ist nun wirklich eine umfassende Renovierung geplant. "Zunächst wird mit den Fenstern begonnen, wobei Stiege für Stiege abgearbeitet wird", kündigt Andrea Janousek von Wiener Wohnen an. "Im Sommer sind dann Arbeiten an der Fassade geplant." Wann soll genau damit begonnen werden? "Im Frühjahr."
Was sagt der Bezirk zu den Plänen? Bezirkschefin Michaela Schüchner (SPÖ) atmet merkbar auf: "Ganz Penzing freut sich für die vielen Mieter, die sich teurere Wohnungen nicht leisten könnten, dass endlich renoviert wird."
Gleich beim Café Corner an der Ecke Deutschordenstraße/Keißlergasse steht immer noch die ältere Frau mit ihrem Rollator: "Ich habe schon gehört, dass renoviert werden soll - es wurde auch Zeit. Aber im Augenblick wird hier ja überall gebaut", sagt sie und weist jenseits der Westbahngleise, wo sich auf der Schulcampus-Baustelle in Häuserblockgröße entlang der Hackinger Straße viele Kräne drehen.



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