Gute Vorsätze
So gelingt der sportliche Start ins Jahr 2024
Mehr für die Gesundheit zu tun – das steht bei vielen Menschen wohl ganz oben auf der Liste der guten Neujahrs-Vorsätze. Wir haben Fitnesstrainer Rudi Leonhartsberger gefragt, wie aus Vorsätzen konkrete Ziele werden können.
MAUTHAUSEN. Im neuen Jahr mehr bewegen, vielleicht sogar regelmäßig Sport betreiben – wie lässt sich dieser Vorsatz in die Tat umsetzen? "Will ich abnehmen, etwas fürs Herz-Kreislauf-System tun, habe ich mit Wirbelsäule oder Gelenken Probleme? Das muss ich zuerst klären", sagt Rudi Leonhartsberger, Inhaber der "Rückentankstelle" in Mauthausen. Wer unter gesundheitlichen Problemen leidet, sollte seine Fitness-Ziele zuerst mit einem Arzt oder Physiotherapeuten besprechen.
Geplanter Fitness-Einstieg
Auch ohne Wehwehchen schade es nicht, sich über die angestrebte Sportart genauer zu informieren, anstatt ohne Plan loszulegen. "Die meisten beginnen mit Outdoor-Sport, weil man nichts zahlen und sich nirgendwo anmelden muss. Doch auch beim Laufen oder Nordic Walking können eine falsche Technik, unpassendes oder falsch eingestelltes Equipment die Freude an der Bewegung trüben", sagt Leonhartsberger. "Das ist auch der Grund, warum die meisten relativ schnell mit ihren Neujahrs-Vorsätzen aufhören, weil sie sehen: Das funktioniert nicht so, wie ich will."
"Wenn ich mir kleine Ziele stecke und diese erreiche, habe ich ein Erfolgserlebnis."
Der Fitness-Experte rät gerade am Anfang dazu, sich nicht zu viel vorzunehmen: "Wenn ich mir kleine Ziele stecke und diese erreiche, habe ich ein Erfolgserlebnis." Leonhartsberger motiviert seine Kunden etwa mit regelmäßigen Rückenmessungen. "Sie arbeiten in einem kleinen Zeitraum auf ein Ziel hin und merken: Das funktioniert ja wirklich."
Beim Laufen langsam steigern
Schon nach einem Monat könne man positive Entwicklungen feststellen: "Wenn ich noch gar nie laufen war, würde ich mir eine kleine Runde im Flachen suchen, etwa drei oder vier Kilometer lang", schlägt Leonhartsberger vor. Wenn das gut funktioniert, wähle ich nach einem Monat vielleicht eine ähnlich lange Runde, die aber auch bergauf führt. Auf diese Weise sehe ich, wie ich immer leistungsfähiger werde. Was vor zwei Monaten vielleicht noch gar nicht gegangen ist, ist jetzt möglich."
Ausdauer- oder Krafttraining?
Was ist eigentlich wichtiger – Ausdauer- oder Krafttraining? "Wenn ich mich für eins entscheiden müsste, würde ich auf jeden Fall Krafttraining wählen", meint Leonhartsberger. "Dabei tue ich etwas für meinen Stützapparat, es werden Gelenke und Knochenstruktur gekräftigt, man beugt Osteoporose vor. Ausdauertraining ist genauso gesund. Es hat mit der Muskelentwicklung zwar wenig zu tun, zielt dafür mehr aufs Herz-Kreislauf-System ab."
"Es ist ein Irrglaube, dass ich automatisch viel abnehme, wenn ich ins Fitnessstudio gehe."
Endlich abnehmen – so lautet der Neujahrs-Vorsatz vieler Menschen. Wer den überflüssigen Kilos mit Sport den Kampf ansagen will, sollte sich nicht zu viel erhoffen, sagt Leonhartsberger: "Ich bin der Meinung, dass beim Abnehmen zu zwei Dritteln die Ernährung ausschlaggebend ist. Ein Drittel macht das Training aus. Ich kann nicht die Ernährung unverändert lassen, zweimal in der Woche ins Fitnessstudio gehen und erwarten, 20 Kilo abzunehmen. Das wird nicht funktionieren."Dank Bewegung bis ins hohe Alter fit
Rudi Leonhartsberger sieht selbst bei seinen älteren Kunden, die teilweise über 80 Jahre alt sind, die positiven Effekte regelmäßigen Trainings: "Je besser ich körperlich fit bin, desto länger kann ich mich selbstständig versorgen – das wird immer mehr Thema." Und: "Regelmäßiger Sport ist fürs Immunsystem unerlässlich."
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