Naarn
Licht in dunkler Zeit: Drei Seelsorger im Gespräch

 Johann Zauner, emeritierter Pfarrer von Naarn. | Foto: Hans Rüdiger Scholl
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Einsamkeit, Verlustängste und die gesellschaftliche Isolation sind auch eine Prüfung für die Seele. Umso wichtiger ist Seelsorge, die Trost und Hilfe spendet. Fragen an emeritierten Pfarrer Johann Zauner, Pastoralassistentin Barbara Steiner und Henryk Ostrowski, Pfarradministrator in Naarn.

NAARN „Solche schweren Zeiten habe ich nur in meiner Kindheit während und nach dem Krieg erlebt, " erinnert sich Johann Zauner, der emeritierte Pfarrer von Naarn. „Damals war es der Mangel an allem, die Angst vor der Zukunft und die Enttäuschung, von einem politischen System um diese betrogen worden zu sein.“ Heute sei die Situation gänzlich anders, aber die Herausforderung an die Seelsorge sei gleich geblieben.
„Ziel der Seelsorge ist es, das Reich Gottes für die Menschen sichtbar werden zu lassen, dabei die Tiefe des Lebens zu erkennen und nicht nur für diese Welt zu leben, sondern sich für Gott zu öffnen“, ist Zauner überzeugt. „Die Liebe zu Gott zeigt sich in der Nächstenliebe und darin, sich als Werkzeug dieser Liebe zu erkennen. Das Leben ist wertvoll und hat Sinn; zu begreifen, als welches Werkzeug Gott uns einsetzt.“

Seelsorge beginnt mit Zuhören

„Aufmerksam zuhören und mit Gespür erkennen, was fehlt und gebraucht wird, um in schwierigen Lebenslagen füreinander da sein zu können. Ein offenes Ohr und ein offener Geist, der kreative Lösungen ersinnt, um die Menschen zu erreichen und ihnen Trost zu spenden“, beschreibt Barbara Steiner die Seelsorgearbeit. Steiner ist als Pastoralassistentin in der Gemeinde St. Severin in Linz tätig und lebt mit ihrer Familie in Au an der Donau. „Bei meiner Arbeit mit Jugendlichen (Firmvorbereitung und Jugendarbeit) kann der persönliche Kontakt nicht vollständig durch moderne Kommunikationsmittel ersetzt werden. Ergänzt ja, aber ersetzt, nein. Während wir mit den Einschränkungen, die uns durch Corona auferlegt sind, leben müssen, muss die Kirche sich öffnen und Möglichkeiten zu Innehalten und zur Besinnung bieten“, erläutert Steiner. Als Beispiel führt sie die Nikolausbesuche an, die dieses Jahr so nicht stattfinden konnten und durch eine Nikolausaktion am 2. Adventsonntag ersetzt wurden.

Andere Wege finden

Andere Wege will auch Pfarrer Henryk Ostrowski finden, der als Pfarradministrator in Naarn tätig ist und mit Unterstützung durch Johann Zauner die Gemeinden Arbing, Baumgartenberg, Mitterkirchen und Naarn betreut. Sein Verständnis von Seelsorge wird durch seine 16-jährige Tätigkeit als Missionar und Leiter einer Missionsstation in Namibia geprägt. Schon kurz nach seiner Priesterweihe 1987 und der Tätigkeit als Kaplan in Köslin (Koszalin, Polen), begann er seine Tätigkeit in Afrika. Dort erlebte er die Rolle der lebendigen Kirche, der Menschen sich mit Freude öffnen, trotz ihrer widrigen Lebensumstände. „Seelsorge in ihrer existentiellen Form, also der Schaffung humaner Lebensbedingungen, durch Bau von Schulen, den Aufbau von Krankenhäusern und den Aufbau der Landwirtschaft, ist ein Prozess, der uns lehrt zu teilen und mit anderen das Leben zu erfahren.“

Bedürfnis nach Gottesdiensten

Vor einem Jahr übernahm Ostrowski die Pfarradministration in Naarn und bringt seine Erfahrung des Verstehens jetzt hier ein. „Deutlich ist Bedürfnis nach Gottesdiensten spürbar, dem entsprochen werden wird. Die Messen und Wort Gottes-Feiern werden den bekannten Einschränkungen (Babyelefant, Maskenpflicht) entsprechen müssen und sollen mit bis zu 50 Gläubigen gefeiert werden. Falls nötig können wir dies auch mit noch kleineren Gruppen tun.“ Er fügt hinzu: „Selbstverständlich steht die Kirche stets jedem offen, der die Nähe zu Gott spüren will und innere Einkehr sucht. Corona hat Einfluss auf das christliche Leben und ist eine Chance, zu verstehen, was Gott uns darüber sagen will, wie wir unseren christlichen Weg voller Hoffnung weitergehen können.“

Die Pfarre Naarn bietet auf ihrer Website Informationen zu den aktuell möglichen Veranstaltungen und Gottesdiensten: https://www.dioezese-linz.at/pfarre/4242/

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