St. Georgener "Job-Läufer" in ORF Doku
Pendeln alternativ: Zwei Marathons wöchentlich

In Kilometern knapp zwei Marathons pro Woche - für Günter Klammer ein normaler Zustand. | Foto: Eckhart Herbe
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Viele von uns pendeln. Mit Auto, Zug oder Bus, Sportliche mit Rad oder Inlineskatern. Auch der St. Georgener Günter Klammer muss von seinem Heimatort in die voestalpine gelangen. Er läuft zu seinem Job - rund 3.500 Kilometer im Jahr, knapp zwei Marathondistanzen wöchentlich.  Im am 13. März ausgestrahlten ORF Mittwochsformat Dok1  hat Lisa Gadenstätter den unorthodoxen Pendler begleitet.

ST. GEORGEN/GUSEN. Auch ORF-Redaktionsteams lesen offenbar die BezirksRundSchau Perg. Dort war im Jahr 2016 ein ungewöhnlichen Hobbysportler unter der knackigen Schlagzeile "Verrücktheit erleichtert die Sache ungemein" porträtiert. Günter Klammer, im Zivilberuf Diplomkrankenpfleger in der Betriebsmedizin der voestalpine, erzählte im Beitrag über sein Faible für Ultraläufe: 24 oder gar 48 Stunden nonstop, bis zu 340 Kilometer am Stück. Und darüber, dass er zum Training regelmäßig in die Arbeit laufe. Zweifellos ein besonderer Zeitgenosse und wohl idealer Akteur für das wöchentliche ORF-Format Dok1, das von Lisa Gadenstätter und Hanno Settele kurzweilig und oft unorthodox - augenzwinkernd gestaltet wird. Praktischerweise ist Günter ein Fast-Nachbar des St. Georgener Regionauten, Autor des damaligen Beitrags, den das Rechercheteam erfolgreich googelte und der in der Folge Filmproduktionsfirma und Läufer für einen Dreh verkuppelte.

Knapp zwei Marathons wöchentlich

Lisa Gadenstätter nimmt in der neuesten Dok1-Folge Pendlergeschichten in den Fokus. Millionen von uns tun es täglich und manche davon eben auf ungewöhnliche Weise. Rund 20 Jahre läuft Günter Klammer nun schon zu seinem Job, den er im Schichtdienst absolviert. Sein Weg führt von St. Georgen auf Güterwegen und Nebenstraßen über Pürach, Luftenberg und Pulgarn nach Steyregg, dann über die Donaubrücke und nochmals zwei Kilometer im voestalpine Werksgelände bis zu seinem Arbeitsplatz. Meist dreimal wöchentlich, egal ob Sommer oder Winter, ob morgens oder abends, bei Licht oder Dunkelheit.  Etwa 75 Minuten braucht er für die knapp 13 Kilometer, die natürlich nach Dienstende auch retour warten. "Hin und wieder, bei besonderem Sauwetter, fahr ich eine Strecke mit dem Zug, das darf ich mir in meinem Alter schon gönnen", meint Günter augenzwinkernd.

In zehn Jahren die Erde laufend umrundet

Das sollte ihm zugestanden sein, umso mehr, wenn man im Sommer bereits 59 wird und und allein in den vergangenen zehn Jahren 44.000(!) Kilometer in Laufschuhen zurückgelegt hat.
Zur Illustration - das entspricht der Distanz von einmal rund um den Äquator plus die Flugdistanz von Oslo nach Rom und retour. "Sechs Jahre lang, ab meinem Einstieg mit 48 Jahren, war ich bis zum Beginn der Pandemie in der Ultralaufszene aktiv. Da haben sich jährlich etwa 4.400, manchmal auch 5.000 Kilometer für Training und Laufbewerbe summiert. Seit ich nur mehr zur Arbeit laufe, sind es etwa 330 bis 350 Kilometer im Monat. Abzüglich Urlaubs- und Krankenstandstagen also rund 3.500 jährlich". Fit und gesund fühlt sich der verheiratete Vater einer Tochter nach wie vor. Er empfiehlt, ergänzend zum Laufen leichtes Krafttraining, vor allem für die Rumpfmuskulatur, und - ganz wichtig - konsequentes Dehnen, um einer Verkürzung von Bändern und Sehnen entgegenzuwirken. Dafür hat sich Günter im Eigenbau eine tolle Kraftkammer und eine komfortable große Sauna zum Entspannen danach im Keller seines Hauses eingerichtet.

Normale Ernährung ausreichend

Hochkonzentrierte Astronautennahrung wie er sie seinem Organismus bei den Ultraläufen zur Deckung des immensen kurzfristigen Kalorienbedarfs zuführte, ist nun nicht mehr nötig. "Ausgewogenes, gesundes und proteinreiches Essen, bevorzugt aus biologischer Herkunft, reicht völlig aus, um für meine wöchentlichen Distanzen genügend Energie abzurufen. Bis zur Pension werde ich sicher weiterhin in die Arbeit laufen. Da kommen wohl noch ein paar Kilometer zusammen!"
Darin ist sich Günter sicher, ehe er sich umdreht, den Rucksack festzurrt und auf die Dampfwolke blickt, die gerade hinterm Luftenberg aus der Kokerei der voestalpine aufsteigt. Dann lenkt er seine Schritte nach Westen, in den Sonnenuntergang. In eineinhalb Stunden beginnt die Nachtschicht.

TV-Beitrag mit Günter Klammer
Wer mit Günter virtuell die Herausforderungen eines Arbeitswegs per pedes erleben will, sollte sich den Termin für Lisa Gadenstätters neue Dok1-Story dick im Kalender anstreichen:

Dok1-Beitrag: "Pendeln in Österreich"
Mittwoch 13. März , 20.15 Uhr, ORF 1 

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