Dürre: Bauern leiden – So schlimm war es zuletzt vor zehn Jahren

Franz Leonhardsberger und Saxens Bauernbund-Obmann Franz Jung: Die Mais-Ernte wird heuer dürftig ausfallen.
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BEZIRK (mikö). Nach dem Hochwasser die Dürre. Für die Landwirte ist 2013 bislang kein gutes Jahr. „Wir sind bei Hochwasser und Dürre einer der am stärksten betroffenen Bezirke in ganz Oberösterreich“, weiß Bezirksbauernkammer-Obmann Johann Peterseil. Stark betroffen: Das angrenzende Bergland zum Machland, die Greiner Berge und Saxen. „Dort sind ganze Felder verbrannt“, so Peterseil. Ähnlich ist die Lage zum Teil in Bad Kreuzen, Rechberg und St. Thomas. Betroffen sind die Südhänge. In diesen Böden ist oft auch wenig Humus, daher wenig Wasser gespeichert. Auf den Feldern ist das Viehfutter angebaut, das jetzt verbrannt ist. Viele Bauern sind doppelt betroffen, haben auch Felder im Hochwassergebiet, daher kaum mehr Futtervorräte.

"Es wird schlimm für einige Rinderbauern"
Johann Peterseil: „Es wird schlimm für einige Rinderbauern, die für den Tierbestand Futter brauchen.“ In den vergangenen Tagen kam es schon zu Notverkäufen von Tieren an den Schlachthof. Das Viehfutter muss jetzt teuer angekauft werden. Wenn die Trockenheit weiter anhält, könnte es zu einem Engpass kommen. Auch der Mais ist stark betroffen, musste zum Teil früher abgeerntet werden. „Ich bin froh, wenn ich einen Silo füllen kann, normalerweise sind es zwei“, sagt Landwirt Franz Leonhardsberger aus Saxen. Betroffen ist im Machland auch die Zuckerrübe: Durch das fehlende Wasser trocknet sie aus, wird kleiner. Gerade wenn darunter Schotterboden ist.

Wasserversorgung gefährdet
So eine schlimme Dürre gab es zuletzt im August 2003. Damals mussten viele Felder sogar neu angebaut werden. Peterseil befürchtet auch Probleme mit der Wasserversorgung bei Bauern mit seichten Brunnen. „Es wird bei einigen knapp. Der Wasserverbrauch steigt. Eine Kuh trinkt bei der Hitze statt 20 Liter vielleicht 30 am Tag.“

Hochwasser: Mehr Schäden als 2002
BEZIRK. Schwerer als 2002 waren die Felder durch das Hochwasser im Juni 2013 betroffen. Viele Felder standen zum Teil noch lange nach dem Hochwasser unter Wasser, der Schaden bei Getreide, Mais und Gemüse sowie Kartoffeln war groß. „Aufgrund des Damms ist das Wasser länger geblieben und auch höher gestanden, vor allem im Machland“, erklärt Bezirksbauernkammer-Obmann Johann Peterseil. Dazu kamen die extremen Schlammmassen: Knapp zwei Millionen Kubikmeter Schlamm lagen im Bezirk, von einer Höhe von fünf Zentimeter bis 2,5 Meter. Der Schaden ist 2013 auch deshalb größer, weil 2002 das Hochwasser erst im August kam. „Da war schon vieles abgeerntet“, so Peterseil. Dafür waren im Gegensatz zu 2002 fast keine Gebäude betroffen. Im Bezirk Perg gibt es eine Teil-entschädigung für Schlammschäden durch die Austria Hydro Power.

Wie den Bauern jetzt geholfen wird
BEZIRK. Das Landwirtschaftsministerium hat vier Maßnahmen zur Hilfe für die Bauern präsentiert: Erstens: Eine Ankaufaktion für Futtermittel, gedeckt aus den Mitteln des Katastrophenfonds. Zweitens: Das Aussetzen von Raten bei Agrarinvestitionen. Drittens werden Blühflächen und Wiesen mit Nutzungseinschränkung für die Futtermittelproduktion freigegeben. Viertens werden zusätzliche Betriebsmittelkredite für den Ankauf von Düngemittel, Saatgut oder Pflanzenschutzmittel gewährt. In den vergangenen Tagen machte sich Bauernbund-Obmann Johann Peterseil mit den Ortsbauern aus dem Bezirk ein Bild von der Lage. Und diskutierte über Futterhilfen. Nach der Dürre 2003 gab es schon Solidaritätsaktionen: Landwirte haben an andere Bauern Flächen zum Anbau für Feldfutter verliehen. Zuckerrübenschnitte wurden gespendet.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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