Ein Mann im Krankenstand: eine Frau berichtet
Mein Mann, bisher mit dem Haushalt wenig vertraut,
hat sich in der Arbeit den Fuß angehaut.
Er liegt nun seit einer Woche mit einem Gips auf der Couch,
sagt selten Bitte, meistens Autsch.
Seitdem hab ich ab dem frühen Morgen
neben den Kindern einen Dritten zu versorgen.
Ein Unterschied: wenn er was braucht, dann auf die Schnelle,
denn seine Wünsche stehen an erster Stelle.
Und passiert ihm ein Missgeschick aus Ungeduld,
ist das meine, nicht seine Schuld.
Außer sich zu beschweren
tut er mich über richtiges Saugen, richtiges Kehren,
über richtige Kindererziehung belehren.
Denn obwohl ich ihm oft die Stimmung vermiese,
bereichert er meinen Alltag mit seiner Expertise.
Der Goldschatz!
Die Verwandten bemitleiden ihn sehr
und meinen, er hat es wirklich schwer.
Mein Mann nickt zustimmend, währenddessen
alle meinen frisch gebackenen Kuchen essen.
Der Arzt sagt, es dauert noch eine Weile
bis die Verletzung endgültig heile.
Mein Mann (der Berserker):
Was einen nicht umhaut, macht einen stärker!
(Später zu mir gewandt:
Schatzi, es liegt doch auf der Hand,
Nach all dieser Plage -
und die steht wohl außer Frage -
brauche ich sicherlich
einige Tage
für mich.)
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