Unsere größte Hummel - Bombus argillaceus

- Bombus argillaceus Königin (♀) an Kriechendem Günsel
- hochgeladen von Guntram Hufler
Bombus argillaceus – sie trägt den etwas ungewöhnlichen, deutschen Namen Tonerdhummel – ist die größte bei uns im Pinzgau (Pongau) aber auch angrenzenden Tirol vorkommende Hummel. Die Königin erreicht etwa 24 – 28mm Körperlänge. Sie ist sehr auffällig gezeichnet. Ihr Pelz ist total schwarz, lediglich am Thorax trägt sie leuchtend gelbe Binden. Die hintere Binde ist nahezu halbkreisförmig. Ganz außergewöhnlich sind die weit ausladenden Flügel, die stark verdunkelt, ja auch fast schwarz glänzend sind.
Bis vor wenigen Jahren war sie nördlich des Alpenhauptkammes ein noch äußerst seltener Gast. Sie ist sehr wärmeliebend und bevorzugt auch trockene Habitate. Ihr Nest richtet sie in verlassenen Mausbauten ein.
Als bevorzugte Nahrungspflanzen benötigt sie Lippenblütler (Lamiaceae) und da insbesondere wieder Taubnesseln aber auch Schwarznesseln. Ich habe sie auch häufig schon an Kriechendem Günsel beobachten können. Es kommen aber sicher noch weitere Blütenpflanzen in Frage.
Diese tolle und auffällig Hummel ist ein Klimaerwärmungsgünstling. Ursprünglich nur südlich des Alpenhauptkammes bekannt, breitet sie sich nun stetig weiter nordwärts aus. Das Pinzgauer Salzachtal aber auch das nahezu parallel verlaufende Inntal in Tirol dürften aktuell die nördliche Verbreitungsgrenze darstellen.
Ich habe aktuell drei Fundplätze – alle drei im Saalfeldner Becken. Es wäre interessant, ob diese Hummel im Pinzgau auch an anderen Stellen bereits beobachtet werden konnte. An warmen Tagen kann man sie bereits ab etwa 10:30 Uhr am ehesten in Habitaten mit vielen Taubnesseln fliegen sehen. Die Zeit der Königinnen endet aber bald – vielleicht noch 14 Tage. Dann heißt es wieder warten bis nächstes Jahr, obwohl man heuer dann doch auch noch das Glück haben kann, Arbeiterinnen und später noch Drohnen zu sehen, aber die schauen etwas anders aus und sind schwieriger zu bestimmen.
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