Casting mit Adrian Goiginger
Filmschauspieler gesucht - Hunderte haben sich beworben

Casting: Bewerber Georg Schwandl, Anspieler Lukas Koller, Regisseur Adrian Goiginger, Kameramann Martin Pfeil, Casterin Angelika Kropej
10Bilder
  • Casting: Bewerber Georg Schwandl, Anspieler Lukas Koller, Regisseur Adrian Goiginger, Kameramann Martin Pfeil, Casterin Angelika Kropej
  • hochgeladen von Gudrun Dürnberger

SAALFELDEN. "Am Schlimmsten ist, wenn einer Talent hätte, aber den Text nicht gelernt hat," schildert Regisseur Adrian Goiginger die Ergebnisse des Castings für seinen neuen Film. ""Aber nur mit Fleiß und ohne Talent geht es auch nicht", fügt der Salzburger Filmemacher hinzu. Sein Debütfilm "Die beste aller Welten" über seine Kindheit mit einer drogensüchtigen Mutter war ein Überraschungserfolg, mit dem er einige Preise abgeräumt ab.

Nun arbeitet er an einem neuen Film über das Leben seines Urgroßvaters Franz Streitberger, der 1917 in Saalfelden geboren ist. Mit sieben Jahren kam er als Knecht zu einem Bauern und musste dort im Stall schlafen. Die Kandidaten müssen eine Szene des Drehbuchs aus dem Jahr 1937 spielen, als er überredet wird, sich zum Österreichischen Bundesheer zu melden. Von Hitler hat er gehofft, dass jetzt alles anders wird. Im Zweiten Weltkrieg war er als Wehrmachtssoldat unter anderem in Russland und Nordafrika. Goiginger hat die Erinnerungen seines Uropas auf Tonband aufgenommen.

Altmodisch & bäuerlich

Jetzt startete das Casting für die Rolle des besten Freundes von Franz.  Gesucht wurde ein Darsteller zwischen 16 und 25 Jahren, altmodisch und bäuerlich, schauspielerische Vorkenntnisse waren nicht notwendig. Voraussetzung für die Rolle ist allerdings ein ausgeprägter Pinzgauer Dialekt. Wer eine Tätowierung an sichtbarer Stelle hat scheidet aus. Das war damals in diesem Milieu nicht üblich.

Gecastet wurde in Wien, Salzburg und im Kunsthaus Nexus in Saalfelden. Aus fast 700 Bewerbungen wurden rund 200 Kandidaten ausgewählt. Sie erhielten eine bestimmte Szene zum Einlernen, die sie Goiginger vorspielen durften. Obwohl der Regisseur sehr einfühlsam agierte, reichten die Reaktionen der Bewerber von "Ich bin sehr aufgeregt" bis "Ich bin a bissl nervös" etc.  Die Kandidaten mussten mit einem so genannten "Anspielpartner", der die Rolle des Urgroßvaters übernahm, die Szene spielen.

Schwierige Auswahl

"Lass dir mehr Zeit", "Werde ruhig ein wenig grantiger", "Versuch deinen Freund zu überreden" - so lauteten einige Anweisungen von Goiginger, die allerdings kaum umgesetzt wurden. Die Bewerber sind "Rohdiamanten", die erst geschliffen werden müssen, erklärt der Regisseur. Die meisten haben bisher höchstens in einer Theateraufführung in der Schule mitgespielt aber noch keine Erfahrung vor der Kamera gesammelt.  Rund 20 von ihnen erhalten eine zweite Chance, und können an einem zweiten Termin noch einmal vorsprechen. Die Auswahl wird sicher schwierig - manche haben die perfekte Ausstrahlung, sind aber einfach der falsche Typ, oder nicht textsicher. 

Jene Kandidaten, die dann in die engere Wahl kommen, dürfen mit Simon Morzé, der den Hauptdarsteller spielt, eine Szene drehen, dann wird entschieden. Andrea Dillinger, Lehrerin und Kustodin vom Museum Schloss Ritzen hat das Drehbuch in den Pinzgauer Dialekt "übersetzt" und coacht den Hauptdarsteller. Der Wiener ist jetzt drei Monate lang in Eschenau auf einem Bauernhof "am Ende der Welt" (Dillinger) einquartiert, wo er den Dialekt lernen muss. "Er tut sich noch schwer, 'a boisei' kann er z.B. nicht sagen", schildert Dillinger.

"Kindercasting ist viel leichter", so Goiginger. "Da reichen fünf Minuten. Ich lasse sie einen Witz erzählen, dann weiß ich Bescheid". Eine weitere wichtige Rolle ist übrigens ebenfalls bereits vergeben: Es ist ein Fuchs, der für den Urgroßvater eine sehr große Bedeutung hatte.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.