Gewalt in der Schule, wen wundert´s?
Leserbrief von Renate Ratzenböck
UTTENDORF. Trauriger Alltag, Gewalt, Drohung und Mobbing in den Schulen gehört offensichtlich schon dazu, sozusagen zum guten Ton. Aber dürfen wir uns wirklich darüber wundern?
Es ist ja nicht so, dass Kinder und Jugendliche schon von Geburt an aggressiv sind und zu Gewalt neigen. Nein, wir Erwachsenen geben ihnen darin Unterricht. Ein Beispiel gefällig? Blättert man aufmerksam das Fernsehprogramm durch, vergeht kaum ein Tag ohne Schauergeschichten, sprich Krimi. Krimi, Krimi und nochmals Krimi und dazwischen vielleicht ein Drama. Die Anleitung zur Gewalt gibt es sozusagen frei Haus und in jeder Facette.
Gewaltbereitschaft betrifft ja nicht nur Schüler. Die tägliche Dosis Gewalt ist auch bei den Erwachsenen präsent; ob beim Auto fahren, im öffentlichen Verkehrsbereich oder am Arbeitsplatz. Wir haben offensichtlich verlernt, respektvoll miteinander umzugehen. Wir lassen es zu, dass eigener Egoismus gepaart mit der nötigen Aggression unsere Gedankenwelt beherrschen und Oberhand gewinnen.
Die tägliche Menge „Gewaltdarstellung“ trägt sicherlich dazu bei und macht auch vor den Toren der Schule nicht Halt. Die Menschlichkeit muss wieder mehr in den Vordergrund treten, und zwar – von A wie im Altersheim über S wie in der Schule bis hin zu Z wie beim Zugfahren – vielleicht wäre so eine Trendumkehr möglich. Es wäre höchste Zeit und wir alle sind gefordert beizutragen!
Gewalt in der Schule, wen wundert´s? Wie hat schon Paracelsus gemeint: „Alles ist Gift, allein die Dosis machts!“ Also, weg von der Verherrlichung der täglichen Gewaltdarstellung in allen Bereichen.
Renate Ratzenböck, Uttendorf
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