Hilfswerk
"Hilf mir, meinen Alltag zu meistern"
Die Heimhilfen sind da, damit ihre Kunden ihr Leben möglichst normal führen und bewältigen können.
SAALFELDEN. „Die Mädels sind Helferinnen. Ich bin froh und dankbar, dass es die Heimhilfe gibt.“ – Winfried Mayer nutzt seit drei Jahren das Angebot des Hilfswerks. Zwei Mal war er zuvor schwer erkrankt. „Ich war nicht mehr in der Lage, alles zu regeln. Eine Bekannte hat mich auf die Idee gebracht, mir auf diesem Weg Unterstützung zu holen.“
Eine „seiner Mädels“ ist Brigitte Trixl-Lehrl. Die 48-jährige Saalfeldenerin ist seit einem Jahr Teil der Organisation; gleich zu Beginn machte sie die einjährige, berufsbegleitende Ausbildung zur Heimhelferin. Die Kosten dafür übernahm das Hilfswerk. "Es war mir wichtig, meine Kunden möglichst professionell betreuen zu können", erklärt sie.
"Ich bin mit viel Herz bei der Sache. Die Kunden merken, ob das jemand gerne tut oder nicht. Die meisten von ihnen sind schon älter. Mit meiner Hilfe kann ich 'Danke' sagen: Wir hätten es jetzt nicht so schön, wenn die vorigen Generationen das nicht aufgebaut hätten."
Abwechslungsreiche Arbeit
Die Heimhilfen des Hilfswerks helfen im Haushalt, beim Einkaufen oder Kochen, sie begleiten die Kunden zum Arzt oder erinnern an die Tabletten, helfen beim anziehen. Doch nicht nur das: "Wir sprechen mit den Leuten, hören uns ihre Geschichten an. Wir sind viel mehr als nur Haushaltshilfen. Für viele übernehmen wir einen Teil der Seelsorge", so Brigitte Trixl-Lehrl. "Die Mädels sind eine große Unterstützung, dank ihnen konnte ich trotz meiner Krankheit zu Hause bleiben. Wenn sie sich die Zeit nehmen, mit mir einen Kaffee zu trinken und zu ratschen, freut mich das besonders", resümiert Winfried Mayer.
Individuelle Betreuung
"Als ich um die Heimhilfe ansuchte", erzählt er, "kam Dagmar Steinbauer (Bereichsleitung Soziale Arbeit des Hilfswerks in Saalfelden) zu mir. Gemeinsam wurde besprochen, was zu tun ist. Auch auf meinen Tagesablauf wurde eingegangen. Ich kann auch anrufen, wenn ich einen wichtigen Termin habe, dann helfen sie mir beim Organisieren." Rund fünf Heimhilfen kümmern sich abwechselnd um ihn. So wird Vertrauen aufgebaut: Auch wenn einmal eine auf Urlaub ist, muss niemand "Fremder" einspringen.
Alternative zum Altersheim
Ein weiterer Vorteil der Betreuungs-Teams: "Wir können eventuelle Probleme gemeinsam besprechen und so besser lösen", erklärt Brigitte Trixl-Lehrl. "Das ermöglicht uns, eine noch bessere Unterstützung zu sein." Die Heimhilfen unterstützen nicht nur die Betroffenen, sondern auch pflegende Angehörige.
"Wir können sie auf viele Dinge hinweisen, die sonst leicht übersehen werden – Stolperfallen zum Beispiel oder wenn wo ein Haltegriff praktisch wäre. Wir ermöglichen den Leuten, möglichst lange selbstbestimmt – und zu Hause – zu leben. Wenn es uns nicht gäbe, müssten viele Kunden ins Altersheim. Jeder, der Unterstützung beim Bewältigen des Alltags benötigt, kann darum ansuchen, wir helfen gerne."
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