Tageshospiz
Hoffnung für sterbenskranke Patienten
LEOGANG. Im Jahr 2008 starb der Zeller Mäzen und Sponsor Otto Wittschier. Der Unternehmer unterstützte unter anderem die Sanierung der Wallfahrtskirche Maria Kirchental, war Präsident des EK Zell am See, den er großzügig sponserte und trat als Retter der Weißsee Gletscherbahn in Uttendorf auf.
Hospiz mit Arztpraxis
Wie jetzt bekannt wurde, hat er auch verfügt, dass seine Stiftung ein Tageshospiz für unheilbar kranke Patienten im Pinzgau finanziert. Seit längerer Zeit wurde dafür ein geeigneter Platz gesucht, in der Gemeinde Leogang wird das Projekt nun umgesetzt. An der Stelle des ehemaligen Totengräberhauses in unmittelbarer Nähe zum Seniorenwohnheim Prielgut wird das Tageshospiz errichtet. Im Erdgeschoß entsteht eine Gemeinschaftspraxis der drei Leoganger Hausärzte und -ärztinnen. Im 1. Stock wird das Hospiz untergebracht, mit Platz für fünf Patienten.
Fundierte Hospizausbildung
Diese Einrichtung ist die erste dieser Art im ländlichen Raum, außerhalb der städtischen Ballungszentren. Die Gemeinde übernimmt die Errichtungskosten des Gebäudes und die Stiftung finanziert den laufenden Betrieb. Geführt wird das Tageshospiz von der Hospizbewegung Salzburg. Man setzt dabei auf enge Kooperation mit dem Seniorenwohnhaus Prielgut das über viel Erfahrung in der Palliativ- und Hospizbetreuung verfügt. Das ganze Team, von der Reinigungskraft bis zur Köchin, wurde hier speziell geschult, damit die Bewohner in Würde altern und sterben können. Das Thema wird nicht verdrängt, sondern bereits beim Einzug aktiv besprochen. Alle Mitarbeiter sind mit der Hospizbegleitung vertraut - dieses Fachwissen und die jahrelange Erfahrung waren ein wichtiger Aspekt, warum man sich für den Standort Leogang entschieden hat.
Wichtiger Tapetenwechsel
Für Betroffene und ihre Angehörigen stellt dieses Angebot eine große Entlastung dar. Im Tageshospiz finden Menschen mit fortschreitender Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung, die noch mobil sind, tagsüber Aufnahme. Hier besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. "Der 'Tapetenwechsel' erhöht die Lebensqualität ungemein", so Christof Eisl, Geschäftsführer der Hospizbewegung. Eröffnet werden soll das Tageshospiz Anfang des kommenden Jahres. Das Projekt wird vom Land unterstützt, da es sich um eine Krankenanstalt handelt, die für die Patienten kostenlos ist, wird noch der Bedarf geprüft, die Genehmigungsverfahren laufen. Sollte es wider Erwarten kein grünes Licht dafür geben, wird die Gemeinde betreute Hausgemeinschaften errichten.
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