Theater Ecce
"Ich mag nicht missionieren"
SAALFELDEN. Egal ob Komödie oder Tragödie - Reinhold Tritscher ist überzeugt davon, dass qualitätsvolles Theater auch am Land funktioniert und Potential hat. "In der Stadt gibt es ein sehr gutes Angebot, das soll auch am Land möglich sein. Das Publikum ist auf jeden Fall da, aber so etwas braucht Kontinuität", erklärt Tritscher, der als Leiter des Theaters "Ecce" schon viele interessante Projekte in der Region Saalfelden Leogang auf die Beine gestellt hat.
Das Format funktioniert
Im Sommer hat er das zweite "Volxommer Theaterfestival" inszeniert und dabei vor allem mit dem Stück "Heimatabend" für Furore gesorgt - eine Aufführung, bei der heimische Amateuer-Schauspieler auf der Bühne standen. Dieses Werk ging den unüblichen Weg: es wurde am Land produziert und aufgeführt, um dann auch in der Stadt gezeigt zu werden. Aufgrund des Erfolgs und der starken Nachfrage gab es diese Woche noch eine Gelegenheit, eine Aufführung im Nexus zu sehen. Seit September wird in der "Volxtheaterwerkstatt" aber bereits fleissig für das nächste Stück geprobt. Wie bereits vergangenes Jahr spielen interessierte Theaterfreunde unter der professionellen Anleitung von Tritscher.
Was dabei herauskommt, wird man nächstes Jahr beim Festival sehen. Dieses liegt ihm sehr am Herzen, er will es kontinuierlich weiter auf- und noch ausbauen: "Die Zuschauerzahlen haben sich verdreifacht, das Interesse ist da, und das Format funktioniert. Das muss auch nicht an meine Person gebunden sein und sollte auch ohne mich bestehen. Meine Vision ist, dass das Festival einmal einen Stellenwert wie das Jazzfest erreicht." Einmalige Gastspiele hält er für weniger zielführend als langjähriges Engagement, bei dem auch eine Auseinandersetzung mit der Region passiert.
Workshops mit Schülern
Tritscher ist in Saalfelden geboren und aufgewachsen, durch die Schultheatergruppe ist er zur Kunst gekommen. "Bei den Kindern anzufangen, ist immens wichtig. Wir starten daher jetzt auch wieder mit Theaterworkshops für Schüler." Heute sei für solche Aktivitäten mehr Verständnis da, und er bekomme sehr viel Unterstützung. "Hier kann man überall wo andocken, es sind sehr gute Netzwerke vorhanden, egal ob Kulturverein, Gemeinde, Bergbahn, Bildungszentrum etc. - alle sind mit an Bord", freut sich Reinhold Tritscher. "Ich mag nicht gern missionieren, aber wenn ich spüre, da gibt es Interesse, bin ich gern dabei!"
Nächste Termine: "Das Gauklermärchen" wird von 11. bis 13. 12., jeweils um 10 Uhr, und am 14. 12. um 10 und 17 Uhr im Kunsthaus Nexus aufgeführt.
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