"Initiative gegen Indisches Springkraut" bekämpft den wuchernden Schädling
MARIA ALM. Wer kennt es inzwischen nicht - die großen Mengen von den eintönigen rosa farbenden Strecken neben den Bächen, im Wald und am Straßen- sowie Wiesenrand? Das drüsige Springkaut, auch Indisches Springkraut genannt (impatiens glandulifera) vermehrt sich mit einer exponentiellen Geschwindigkeit, so dass man an manchen Strecken kaum eine andere Pflanze sehen kann.
Vor 4 Jahren hat einige Maria Almer BürgerInnen entschieden, etwas dagegen zu tun.
Das Ziel ist es, Maria Alm von diesem Springkraut zu befreien.
Tourismus hat eine große Bedeutung in MA. Viele Gäste kommen seit etlichen Jahren immer wieder, um den Sommerurlaub in unserer reizenden Berglandschaft zu verbringen. Einige haben schon gemerkt, dass wir gegen das Springkraut kämpfen und haben sich dazu positiv geäußert. Das kann für den Tourismus nur gut sein.
Schutz der Umwelt
Hauptgrund der Bekämpfung ist um die Umwelt zu schützen aber ein soziokultureller Nebeneffekt hat sie auch. Im ersten Jahr der Aktion haben wir lediglich um individuellen freiwilligen beworben, die ein paar Stunden ihrer Zeit verbringen mit der Beseitigung des Krautes. Seit dem 2. Jahr haben sich auch Vereine beteiligt, wobei sie einen etwas außergewöhnlichen „Teambuilding-Tag“ verbracht haben. Noch wichtiger: die Kinder der Volksschule MA haben auch an der Aktion teilgenommen. Der Nachwuchs des Ortes ist jetzt bestens aufgeklärt bezüglich der Gefahr für die Natur, wenn wir nichts gegen die Verbreitung dieser invasiven Pflanze tun.
Verdrängung heimischer Flora
Das Drüsige Springkraut ist ein Neophyt (eine nicht heimische Pflanze, ursprünglich aus Indien), das im 19. Jahrhundert absichtlich als Gartenpflanze eingeführt worden ist. Es breitet sich sehr schnell aus, dadurch werden die Bestände jedes Jahr viel dichter und sie überwuchern andere Pflanzen. Unter anderem werden seltene Arten der heimischen Flora verdrängt. Es ist seichtwurzelig und einjährig – es besteht eine Erosionsgefahr des Bodens, wenn andere Pflanzen nicht mehr vorhanden sind.
Es verändert natürliche Lebensräume; die Homogenisierung macht sie eintönig und langweilig und dadurch fehlen auch die Futterpflanzen für manche heimische Insekten. Im heurigen vierten Jahr der Aktion haben 41 Personen fast 700 Arbeitsstunden in Feldarbeit geleistet. Es beteiligen sich nicht nur individuelle Einwohner sowie Vereine des Ortes sondern auch die Gemeinde, etliche Gastbetriebe, die Schule, und das Hackschnitzelwerk. Die Gemeinde schickt Postwurfsendungen heraus und holt die ausgerissenen Pflanzen zum Kompostieren; die Hotels spenden deftige Jausen nach getaner Arbeit, das Hackschnitzelwerk verbrennt die Samen des Krauts.
Text & Fotos: Janet Ware
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