Gutachten
"Kein Zusammenhang zwischen Unwetter-Schäden & Bauprojekten"

Es wurde geprüft, ob die Unwetter-Schäden im Oberpinzgau (insbesondere in Hollersbach) mit Rodungen bzw. Baumaßnahmen zusammenhängen könnten. | Foto: Copyright: FF Hollersbach
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  • Es wurde geprüft, ob die Unwetter-Schäden im Oberpinzgau (insbesondere in Hollersbach) mit Rodungen bzw. Baumaßnahmen zusammenhängen könnten.
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Das Gutachten der BOKU über das Schadensereignis „Grubingerbach“ in Hollersbach ist fertig. Die Experten kamen zum Entschluss, dass es keinerlei Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Unwetterschäden und den vorangegangenen Rodungen bzw. Bauarbeiten gibt.

HOLLERSBACH. Am 28. Juli traf eine starke Gewitterzelle den Bereich von Wald bis Mittersill im Oberinzgau. Der viele Regen richtete enormen Schaden an – vor allem im Bereich Grubingerbach in Hollersbach. Nun steht eindeutig fest: Es gab keinen Zusammenhang zwischen Bauprojekten und dem Schadensereignis.

Die Wildbach- und Lawinenverbauung Sektion Salzburg hat das Gutachten über den Grubingerbach und Einödberggraben bei der Universität für Bodenkultur Department Bautechnik und Naturgewalten, Institut für Alpine Naturgefahren in Auftrag gegeben, nachdem es Behauptungen gegeben hat, die Überflutungen am 28. Juli seinen durch ein Bauprojekt verursacht worden.

Expertengutachten im Detail

Die Experten Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Johannes Hübl sowie Dipl.-Ing. Philipp Aigner und Dipl.-Ing. Tobias Schöffl kommen in diesem Report zu folgender, wörtlicher Erkenntnis:

"Im Zuge der Erhebungen wurden keine Rodungsflächen festgestellt. Eine Beeinflussung des Abflusses durch diese forstlichen Maßnahmen ist daher ausgeschlossen. Im Rahmen der durchgeführten Ereignisdokumentation konnten in den Einzugsgebieten des Grubingerbachs und des Einödberggrabens keine Baumaßnahmen/Bebauungen festgestellt werden, die sich auf

  • die Größe des Abflusses
  • die Höhe der Abflussfracht
  • die Geschiebemobilisierung und somit auch auf 
  • die Entwicklung des Leitprozesses 

in Bezug auf das Schadensausmaß des Ereignisses vom 28.7.2022 negativ auswirkten."

Bürgermeister: "zum Glück nun Klarheit"

Hollersbachs Bürgermeister Günter Steiner ist erleichtert, dass es mit den Schutzmaßnahmen richtig losgehen kann. „Es hat uns am 28. Juli ein schweres Gewitter getroffen, der Grubingerbach war noch nicht verbaut und vor Ort bestand Lebensgefahr. Es ist ein Wunder, dass dieses Unglück alle Betroffenen überlebt haben. Die Menschen hatten Angst, konnten nicht in ihre Häuser zurück und waren verunsichert, wie es weitergeht", beschreibt der Bürgermeister.

Durch die Behauptung, die Schäden stünden in Zusammenhang mit Bauarbeiten und Rodungen, seien die Ängste "zum Spielball anderer Interessen" gemacht worden. "Gott sei Dank herrscht nun Klarheit und wir haben wieder mehr Zuversicht für die nächsten notwendigen Schritte,“ so Bürgermeister Günter Steiner.

Neumayr: „Wassergenossenschaft gegründet.“

Nach dem eindeutigen Gutachten der Universität für Bodenkultur kann die Wildbach- und Lawinenverbauung loslegen, um die Menschen sowie Hab und Gut zu schützen. „Als Akutmaßnahme haben wir zwei Rückhaltebecken bereits gemacht, die haben sich bei den Gewittern schon bewährt. Doch dabei kann es nicht bleiben, es braucht ein bis zwei fixe Rückhaltebecken beziehungsweise Filterbauwerke, damit die Menschen wieder ruhig schlafen können. Die Wassergenossenschaft dazu wurde bereits gegründet und nach den Erkenntnissen der Uni-Experten können wir endlich voll loslegen. Nächste Woche ist bereits die erste Verhandlung“, so Gebhard Neumayr, Gebietsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung.

BH: Dauerhafte Schutzmaßnahmen nötig

„Auch wir als Behörde haben nun die Gewissheit, dass alle Zweifel ausgeräumt sind und die Verunsicherung ein Ende hat. Dass unabhängige Experten von der Universität für Bodenkultur Wien zu dieser eindeutigen Erkenntnis gekommen sind, schafft zusätzlich Klarheit. Wir haben das Leid der Menschen nach dem 28. Juli gesehen, sie konnten teilweise nicht mal mehr in ihre Häuser. Umso wichtiger ist, dass nun dauerhaft Schutzmaßnahmen ergriffen werden können“, so Manfred Pongruber von der Bezirkshauptmannschaft.

LR: Studie brachte Klarheit für die Menschen

„Diese Studie der Universität für Bodenkultur war vor allem deswegen so wichtig, um die konkrete Ursache zu klären. Es wäre dem Steuerzahler nicht erträglich, aus öffentlichen Mittel, einen Schaden zu bezahlen, der durch privatwirtschaftliches Handeln verursacht wurde. Aber das ist ja nun eindeutig vom Tisch. Tatsache ist, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten Raumordnungsentscheidungen getroffen worden sind, die heute zurecht kritisiert werden. Aber dies für jedes und alles verantwortlich zu machen, ist überzogen und entspricht nicht meinem Zugang von verantwortungsvollem Handeln für die Zukunft“, betont Landesrat Josef Schwaiger abschließend.

Dies vermeldete das Landesmedienzentrum Salzburg.

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