Kleine Details - große Wirkung
Im Sozialausschuss der Gemeinde Saalfelden brodelt es. Meist stimmen alle Mitglieder gegen die Vorsitzende.
SAALFELDEN. "Das Team des Kinder- und Jugendschutzzentrums leistet gute Arbeit, soweit ich das beurteilen kann", meint Stadträtin Karin Amon (SVP), Vorsitzende des Wohnungs- und Sozialausschusses von Saalfelden. Dennoch stimmt sie regelmässig gegen die Auszahlung des Budgets, weil ihrer Ansicht nach der Vertrag mit der Gemeinde nicht korrekt eingehalten werde.
Gegenseitige Vorwürfe
"Es handelt sich um Kleinigkeiten, die eigentlich lachhaft sind, und die man leicht ausreden könnte", so Amon. "Aber Vereinbarungen müssen nun mal eingehalten werden". Der Vertrag sei zudem von den Kinderfreunden selber ausgearbeitet worden - sie habe stets Bedenken gehabt, dass Details nicht praktikabel seien. Ihr Vorwurf richtet sich vor allem gegen viele Überstunden, die aus ihrer Sicht nicht notwendig wären. Sie hält es für erforderlich, die Gemeinde vorab zu informieren, wenn beispielsweise durch einen Ausflug oder andere Aktivitäten mehr Überstunden anfallen.
"Man kann es Frau Amon nicht recht machen. Wir bringen sogar weit mehr Leistung, als vereinbart, aber das passt ihr nicht. Es ist im Vertrag nicht vorgesehen, dass wir über jede Aktivität vorher Rechenschaft ablegen müssen, das ist in der Praxis nicht realistisch, aber wir sind diesbezüglich bereits einige Kompromisse eingegangen", erklärt Karl Schied, Obmann der Kinderfreunde, die seit 1990 mit der Führung des KiJuz beauftragt sind. Er sieht die Einrichtung durch Karin Amon blockiert und kritisiert, dass die engagierten Mitarbeiter jedes Quartal um ihren Lohn bangen müssen.
"So geht man vor, wenn man eine wichtige Institution im Jugend- und Sozialbereich bei jeder Sitzung an der Nase herumführen will und diese einfach nicht mag, obwohl alle anderen Mitglieder des Ausschusses ihre Zustimmung erteilen", ärgert sich Schied. Amon ihrerseits hat kein Verständnis dafür, dass die Vereinbarungen nicht endlich eingehalten werden. "Ich weiß ich bin ein rotes Tuch, die hoffen wohl, dass ich aufgebe", sagt Amon, die betont, dass ihre Einsprüche keinen politischen Hintergrund haben.
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