Klettern mit zwei künstlichen Hüftgelenken und mit 68 Jahren auf dem Buckel
"Bergkameraden sind wir...." - Der Kapruner Peter Jeller ist stolz darauf, gemeinsam mit Profikletterer Herbert Ranggetiner aus Mühlbach auf schwierigen Routen unterwegs sein zu können.
KAPRUN / MÜHLBACH. Vor rund sieben Jahren wurde Peter Jeller sein erstes künstliches Hüftgelenk implantiert, drei Jahre danach folgte die zweite.
"Ich bin wieder ein wilder Teufel...."
Und jetzt? Jetzt ist der 68-jährige Kapruner regelmäßig mit dem bekannten Herbert Ranggetiner auf den Pinzgauer und Osttiroler Bergen unterwegs, um dort die Felsen und Gipfel zu erobern. Dazu der Bergfex: "Ich bin schon früher mit meinem Bruder gerne geklettert, aber er ist 1964 in der Nähe der Eisriesenwelt tödlich verunglückt. Später war ich dann alleine unterwegs, aber nach den Hüftoperationen dachte ich nicht, dass ich je wieder so aktiv sein kann. Wichtig ist, dass man eine Reha absolviert und sich an alles hält, was einem die Ärzte raten. Es war ein langer Weg, bis ich wieder richtig klettern konnte. Doch nun bin ich dank viel Disziplin und Ausdauer wirklich topfit und insgesamt wieder ein ,Wilder Teufel', wie man bei uns sagt.
Kennengelernt beim Training in der Kletterhalle Pecile
Die beiden Vollblutkletterer und Bergmenschen haben einander in der Pecile-Kletterhalle in Schüttdorf kennengelernt. Diese ist auch für einheimische Besucher täglich geöffnet und so konnte Peter Jeller dort regelmäßig trainieren und sein Pensum langsam steigern. Herbert Ranggetiner betreut die Kletterhalle zeitweise und nützt sie ebenfalls zum Trainieren. Er ist beeindruckt von seinem Kletterpartner und meint, dass dieser eine Frohnatur sei und am Fels ein zuverlässiger und achtsamer Partner, der auch kein Problem damit habe, einige Stunden lang "nur" zu sichern. "
"Ich bewundere ihn enorm"
Peter Jeller gibt das Lob begeistert zurück: "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich mit Herbert Ranggetaner unterwegs sein darf, ich bewundere ihn und seine Sicherheit und sein Können am Berg enorm. Ich lerne viel von ihm. Die Lockerheit, die er am Wandfuß hat, schaltet er beim Klettern in einen maschinenhaften Ablauf um, alles wirkt spielerisch einfach und doch extrem fokussiert."
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