Jazz in Saalfelden
Musiker wusste nicht, ob er Festival noch erleben würde

- Alfred Vogel (re. außen) mit seinem Orchester.
- Foto: BEZAU BEATZ Orchestra of Good Hope
- hochgeladen von Fabienne Gruber
Auch in diesem Jahr verbindet das Jazzfestival Saalfelden die lokale Umgebung mit musikalischen Klängen. Für einen der Musiker aber ist das Musikfest im Pinzgau etwas ganz Besonderes. Denn: Alfred Vogel tritt mit seinem „Orchestra of Good Hope" auf, das zu einem Zeitpunkt entstand, an dem er nicht wusste, ob er noch leben würde.
SAALFELDEN. Der an Leukämie erkrankte Musiker Alfred Vogel gründete das „Orchestra of Good Hope", mit dem er bereits 2024 beim Bezau Beatz in Vorarlberg auftreten wollte. Doch Vogel hatte zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, ob er aufgrund seiner Erkrankung den Auftritt noch erleben würde. Dank einer Knochenmarkspende seiner Schwester konnte der Musiker aber geheilt werden. Und heuer tritt Vogel mit seinem ganz besonderen Orchester auch in Saalfelden beim Jazzfestival auf.
Kostenloser Zugang zu Jazz
Neben dem Auftritt von Vogel samt Orchester werden etwa 60 weitere Konzerte zwischen dem 21. und 24. August stattfinden. Darunter finden sich Musikerinnen und Musiker aus aller Welt, die zusammen mit dem Publikum Saalfelden in eine Jazzhochburg verwandeln werden. Während viele der Konzerte nur mit einem Ticket zu hören sind, hält der Veranstalter Marco Pointner auch in diesem Jahr an dem Konzept der kostenfreien Konzerte fest, wie zum Beispiel im Stadtpark. „Der freie Zugang lockt auch das Publikum an, das von dem Festival begeistert sein wird und in den Jahren darauf für die Tickets und somit andere Locations zahlen wird", erklärt Mario Steidl, der das Festival seit 2004 als Künstlerischer Leiter begleitet und sich freut, dass die Musikrichtung auch von der lokalen Bevölkerung angenommen wird.
„Wir wollen mit dem Festival die lokale Gemeinschaft einbinden", erklärt Steidl.
Dass den Verantwortlichen dieser Plan gelungen ist, beweist die Auszeichnung des Europe Jazz Network Award for Adventurous Programming 2025. Dieser Preis würdigt visionäre und künstlerisch herausragende Programmgestaltung im Bereich der kreativen Musik in Europa. Die offizielle Preisverleihung des Awards findet während des Festivals statt, das heuer ihre 45. Ausgabe feiert.

- Im Stadtpark treten Musikerinnen und Musiker bei kostenlosem Eintritt auf, darunter Lexsoul Dancemachine.
- Foto: Mari Makarov
- hochgeladen von Fabienne Gruber
Flashmobs geplant
Am Programm stehen ebenfalls die beliebten Flashmobs, die von Valentin Schuster organisiert werden. An geheimen Orten in und um Saalfelden wird er mit unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern einen Flashmob improvisieren. Um das nicht zu verpassen, rät der Veranstalter zum Download der Festival-App. „Denn nur dort erfährt man, wo ein Flashmob stattfinden wird", so Pointner.

- Der Musiker Valentin Schuster organisiert gemeinsam mit unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern Flashmobs.
- Foto: Valentin Schuster
- hochgeladen von Fabienne Gruber
Sparkurs des Bundes trifft auch Festival
Obwohl sich der Veranstalter und der Künstlerische Leiter darüber freuen können, dass ein Teil der Karten bereits seit Februar ausverkauft ist, trifft der Sparkurs des Bundes auch das beliebte Festival, das auch Besucherinnen und Besucher außerhalb des Bezirks in den Pinzgau lockt. „Der Bund hat uns 6.000 Euro, das entspricht zehn Prozent der Förderung, gekürzt", sagt Steidl. Insgesamt beträgt das Budget für das Festival 870.000 Euro, davon werden 410.000 Euro durch Förderungen und Sponsoren gestemmt. „Den Rest bezahlen wir selbst", betont Pointner.
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