POLIZEI-SERIE: Der Rayon Bruck an der Glocknerstraße & der Verkehr

Polizei Bruck/Glstr. | Foto: pinzgaubild.at

Die Großglockner Hochalpen-Straße mit ihren Herausforderungen für so manchen Autofahrer aus dem Flachland gehört zum Rayon der Polizeiinspektion Bruck und auch sonst ist hier der Verkehr ein wichtiges Thema. Nicht umsonst ist die Polizei schon seit 1873 in Bruck stationiert - damals gegründet anlässlich des Baus der „Giselabahn“. Das war die heutige Westbahn. Das und noch viel mehr weiß Inspektionskommandant Peter Prodinger zu erzählen.

BRUCK (cn). Die Frage, wie sich die Arbeit der Polizei auf die Verkehrssicherheit niederschlägt, beantwortet Abteilungsinspektor Peter Prodinger ganz eindeutig: „Unsere diesbezüglichen Tätigkeiten wirken sich enorm positiv auf die Disziplin der Autofahrer und damit auf die Sicherheit aus. Es passieren weniger Unfälle und durch die Verbesserung des Materials können wir auch immer intensiver kontrollieren. Besonders praktisch sind die Alko-Vortestgeräte, durch welche die Prozedur enorm verkürzt wurde.“

„Jüngere sind klüger“
Nicht nachvollziehen kann Peter Prodinger die Tatsache, dass sich Autofahrer nach wie vor betrunken ans Steuer setzen. „Es steht so viel auf dem Spiel und die komplette Existenz wird riskiert.“ Prodinger und auch seinen Kollegen ist allerdings aufgefallen, dass die jüngere Generation diesbezüglich doch um einiges vernünftiger ist, aber auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.

Was den Abteilungsinspektor ebenfalls äußert verwundert, ist die Tatsache, dass viele Menschen beim Autofahren ohne Freisprecheinrichtung telefonieren. „Auch bei Firmenfahrzeugen ist das öfters der Fall und ich appelliere an die betroffenen Unternehmen - natürlich auch an Privatpersonen -, ihre Autos entsprechend auszurüsten und damit die Unfallgefahr wesentlich zu verringern“, sagt Peter Prodinger.

Bewährter Kreisverkehr
„Erwischt“ werden Freisprech- und auch auch Gurtenmuffel am öftesten an einem Kreisverkehr - auch dort kontrollieren die Beamten der PI Bruck immer wieder das Geschehen.

Apropos Kreisverkehr: „Jener beim Maximarkt in Bruck hat sich grundsätzlich äußerst gut bewährt und mittlerweile sind fast alle Verkehrsteilnehmer in der Lage, sich richtig zu verhalten. Aber einzelne Autofahrer gibt es immer noch, die nicht richtig beziehungsweise nicht rechtzeitig vor dem Ausfahren blinken. Wenn das wirklich jeder immer richtig machen würde, gäbe es auch keine Staus“, führt der Inspektionskommandant aus.

Was das unterschiedliche Fahrverhalten von Frauen und Männern betrifft, bestätigt Peter Prodinger die geläufige Ansicht: „Männer rasen eher. Und Frauen neigen eher dazu, zum Beispiel ständig 80 km/h zu fahren und dafür auch im Ortsgebiet ihre Geschwindigkeit nicht zu drosseln.“

„Oft geht gar nichts mehr“
Auch die Großglockner-Hochalpenstraße liegt im Rayon der Polizeiinspektion Bruck. Prodinger dazu: „Die Unfälle dort halten sich eigentlich in Grenzen und werden stetig weniger, auch bei den zahlreichen Motorradfahrern.“ Als Begründungen nennt der Polizeibeamte, dass die Fahrzeuge immer besser und die Leute immer gescheiter werden. Freilich kommen die Polizisten auf der hochalpinen und kurvenreichen Strecke - sie ist ganze 35,5 Kilometer lang - trotzdem immer wieder zum Einsatz und zwar ganz „klassisch“ - wenn Fahrzeuge hängen bleiben, weil Auto- oder Busfahrer mit zu hohem Gang talwärts fahren, ständig auf die Bremse steigen und den Motor heiß laufen lassen. Oft geht dann gar nichts mehr, manchmal hilft es aber auch, das Fahrzeug eine Weile „rasten“ zu lassen.

Geschimpft wird nicht
Ob die Polizeibeamten mit den Betroffenen „schimpfen“? - Peter Prodinger lacht: „Aber nein! Wir beruhigen die Leute, klären sie auf und rufen die entsprechenden Autofahrerclubs oder eine Werkstätte an. Die Menschen sind dafür auch äußerst froh und dankbar.“

Regelrecht froh und erleichtert zeigte sich auch ein Mann aus Deutschland, der seit fünfeinhalb Jahren als „U-Boot“ - gegen ihn lag ein EU-Haftbefehl wegen Betrügereien und einer Körperverletzung vor - in ganz Europa unterwegs war und kürzlich ausgerechnet zwei aufmerksamen Beamten der PI Bruck bei einer Fahrzeugkontrolle auffiel. „Das ständige Flüchten wurde ganz schön anstrengend“ meinte der Deutsche.

Wie vielfältig die Aufgaben bei der Polizei manchmal sind, zeigt eine weitere „Episode“: Eine Bewohnerin des „Dorf St. Anton“, der Einrichtung für geistig oder mehrfach behinderte Menschen, überforderte mit ihrem Wunsch nach einer bestimmten Schokoladen-Marke ihre Betreuer so sehr, dass diese sich nicht anders zu helfen wussten, als die Beamten der örtlichen Polizeiinspektion zu rufen. Die Beamten setzten die junge Frau kurzerhand ins Polizeiauto, fuhren zu einem Geschäft und erfüllte dort der jungen Frau ihren Wunsch.

MEINUNG von Redakteurin Christa Nothdurfter:

Ertappt
Selten so ertappt gefühlt wie bei der Aussage des Brucker Inspektionskommandanten Peter Prodinger, dass Frauen dazu neigen, etwa ständig 80 km/h zu fahren, aber im Ortsgebiet darauf vergessen, auf‘s Bremspedal zu steigen. 45 Euro vor drei Wochen in Piesendorf - zum Beispiel. Selten aber auch so rasch eine Ausrede parat gehabt: Wir Frauen haben schließlich unglaublich viel zu denken. Was wird gekocht, wie geht‘s den Kindern und hoffentlich wurde bei der Arbeit auf nichts vergessen. Oder so ähnlich, aber auf jeden Fall viel. Kein Wunder also, wenn der Blick auf den Tachometer manchmal vergessen wird oder dieser Blick zwar ausgeführt wird, aber nur daran denken lässt, dass die 80-Grad-Wäsche in die Waschmaschine gehört. Weil aber aus Schreib-Spaß schnell bitterer Unfall-Ernst werden kann, empfiehlt sich ein nachahmenswerter Neujahrsvorsatz: Auf der Straße konzentrieren, konzentrieren und nochmal konzentrieren!

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