Prielgut: Altern und Sterben in Würde
LEOGANG. Im Prielgut, dem Seniorenwohnhaus Leogang, wurde das Projekt "Hospiz und Palliativ Care in Alten- und Pflegeheimen" abgeschlossen. Seit November 2016 hat das Team daran teilgenommen und erhielt vergangene Woche von LR Heinrich Schellhorn und Maria Haidinger, der Obfrau der Hospizbewegung Salzburg, das Zertifikat verliehen.
Würdevolle Begleitung
"Wir haben für uns Hospiz und Palliativ Care zum Schwerpunkt gemacht. Die Selbstbestimmung aller Bewohner und Bewohnerinnen, auch wenn sie an Demenz erkrankt sind oder eine andere Bewusstseinseinschränkung haben, hat in unserer Begleitung oberste Priorität", erklärt Haus- und Pflegedienstleiter Martin Herzog. Er verweist auf den demographischen Wandel, mit einem starken Anstieg der Hochbetagten. "Dies stellt uns in der Langzeitpflege vor die Herausforderung, dass auch eine würdevolle Begleitung beim Sterben wesentlich wichtiger sowie der Umgang mit dem Thema Tod ein entscheidendes Qualitätskriterium wird", so Herzog.
Hundert Prozent Beteiligung
Seit Beginn des Projekts sei viel geschehen. Informationsveranstaltungen fanden statt und es wurden intern und extern Analysen des Ist-Zustandes erhoben. Daraus wurden Verbesserungspotentiale abgeleitet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, z. B. wurde für die Mitarbeiter ein Leitfaden für die Arbeit mit den Angehörigen erstellt. Die Angehörigen wiederum erhalten zu Beginn eine Informationsmappe - damit habe man zwei Instrumente, um die täglichen Aufgaben zu optimieren. Das Team des Hauses hat sich geschlossen an dem Projekt beteiligt. Vorgabe für den Erhalt des Zertifikats sind mindestens 80 Prozent, aber in Leogang haben nicht nur die Pflegekräfte teilgenommen, sondern alle Mitarbeiter von der Verwaltung bis zum Reinigungspersonal.
"Alle waren mit Begeisterung dabei, wir haben sehr positives Feedback erhalten", schildert Herzog. "Durch diese Schulungen wurde das Bewusstsein auch der Mitarbeiter, die in diesen Bereichen nicht tätig sind, extrem gefördert. Das Verständnis nicht nur gegenüber den Bewohnern und ihren Angehörigen, sondern auch innerhalb des Teams ist dadurch stark gestiegen", freut sich der Leiter des Hauses. Es sei nun insgesamt mehr Empathie spürbar.
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